Familie & Kind

Australien: Adventisten helfen Opfern der Buschbrände

Nach einer heute morgen von Adventist Record, dem News und Lifestyle Magazin der transkontinentalen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten für das Gebiet im Südpazifik (South Pacific Division/SPD) veröffentlichten Meldung haben sieben adventistische Familien ihre Häuser, Grundstücke und Geschäfte verloren. Das Haus, in dem sich die Gemeinde Cobargo versammelt, wurde ebenfalls zerstört.

Niedergebrannte Häuser und Obdachlose

„Das Haus, in dem wir früher gebetet haben, ist komplett verschwunden", sagte Pastor Dragan Kanazir. „Von Wandella bis nach Batemans Bay sind Häuser verloren gegangen."

Ein Auto verbrannte im "Feuertornado". Der erfasste das Kraftfahrzeug und wirbelte es etwa 1.000 Meter durch die Luft von seinem ursprünglichen Parkplatz entfernt.

Evakuierungszentren

Julie Nagele, die Koordinatorin der Hilfsdienste für Aboriginal und Torres Straight Islander (ATSIM) war vor Ort, um den örtlichen Suchtrupps zu helfen, Evakuierungszentren zu besuchen und den von den Bränden betroffenen Aborigine-Orten zu helfen. Sie berichtet von einem Kirchenmitglied aus Cobargo, dass nicht auf sein Grundstück zurückkehren konnte, nachdem er sein Haus und alle Erinnerungen an seine verstorbene Frau in den Bränden verloren hatte. Sein 92-jähriger Bruder starb gestern ebenfalls.

Um den Menschen in dieser Gegend zu helfen, öffnete die adventistische Kirchengemeinde in Bega ihre Türen als Evakuierungszentrum und beherbergt derzeit über 35 Menschen und 15 Hunde. Der Kirchenraum wurde auch als Lager für Lebensmittel genutzt.

„Als wir merkten, dass das Evakuierungszentrum auf der gegenüberliegenden Straßenseite überfüllt war, haben wir schnell beschlossen, die Kirche zu öffnen und den Menschen die Nutzung der Einrichtungen zu ermöglichen", sagte Pastor Kanazir. "Irgendwann glich unsere Kirche einer Arche Noah!“

„Andere Evakuierungszentren erlaubten keine Haustiere ", erläuterte Sarina Taituave, Direktorin der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA von SNSW. „Wir gehen davon aus, dass sich noch fast die ganze Woche Menschen in der Kirche von Bega aufhalten werden, aber heute Mittag wird die Situation neu bewertet." Den ganzen Tag über war die Bega-Adventgemeinde gestern von dichtem Rauch umgeben.

Finanzielle Unterstützung durch Hilfsorganisation ADRA

ADRA kaufe die Nothilfegüter bei lokalen Händlern ein, um diese zu unterstützen, schreibt die Hilfsorganisation. Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung sei überwältigend. ADRA benötige im Moment keine Sachspenden mehr, sei hingegen dankbar für finanzielle Spenden. Was aber dringend benötigt werde, sei Futter für das Vieh. Bauern in der Gegend von Buchan/Victoria hätten sich an ADRA gewandt, weil sie das gesamte Futter für ihren restlichen Viehbestand im Feuer verloren hätten Von lokalen ADRA Organisationen seien Generatoren gespendet worden, um Elektrizität zur Verfügung stellen zu können.

Angesichts der anhaltenden Krise stellt ADRA jetzt in ihrem Verantwortungsgebiet 500 Australische Dollar/A$ (310 Euro) für Familien in Not und 2.000 A$ (1.240 Euro) für Kirchengemeinden zur Verfügung, die brandgeschädigten Familien helfen. Bislang hat ADRA 15 Familien in der Region der SNSW unterstützt.

Viele Mitglieder aus den Gemeinden Tumut, Corryong und Tumburrumba (NSW) haben ihre Häuser verloren oder wurden aufgrund der Brände oder des Rauchs evakuiert, so Pastor Jeremy Taituave. Einige können nicht mehr zur Arbeit zurückkehren, während andere ehrenamtlich für die ländliche Feuerwehr (RFS) arbeiten“, so dessen Ehefrau Sarina.

Maryellen Fairfax, von der Redaktion des Adventist Record berichtet von einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit unter den ländlichen Kirchengemeinden. Es sei daher notwendig, Hoffnung zu fördern, sich zu versammeln und sich gegenseitig zu ermutigen.

„Wir werden unsere Kirchen öffnen, Treffen abhalten und darüber sprechen, wie wir auf die Situation reagieren können. Wir müssen sowohl emotional als auch geistlich die Scherben aufsammeln; wir werden unsere Türen für Gebete öffnen und haben beschlossen, ein Depressions- und Angstbewältigungsprogramm (DARP) durchzuführen", so Pastor Taituave. Besonders für Rückkehrer sei es eine sehr emotionale Zeit,  wenn sie ihre Häuser völlig zerstört vorfinden.

Pastor Jorge Muñoz, Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Australien, zeigte sich schockiert über das Ausmaß der Katastrophe. Er bat um die Fürbitte für alle Betroffenen sowie die Mitarbeitenden der Rettungsdienste. Die Leiterin der Abteilung Kommunikation der SPD zitiert den Kirchenleiter mit den Worten: „Ich spreche denjenigen, die in diesen verheerenden Bränden ihre Lieben verloren haben, mein tiefstes Beileid aus. Es gibt so viel Leid; es ist absolut herzzerreißend.“

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