Grüne Symbiose am UNESCO-Welterbe
Das Ruhrgebiet ist eine Region im Wandel. Nach dem Ende ihrer durch Kohle und Stahl geprägten Blütezeit nimmt sie nun eine Vorreiterrolle bei der Umnutzung und -gestaltung ehemaliger Industrieareale ein. Herausragendes Beispiel dafür ist die Zeche Zollverein in Essen. Auf Grundlage eines umfassenden Masterplans wird das UNESCO-Welterbe seit Jahren einer Reihe von Neu- und Umbauten unterzogen. Dazu zählen unter anderem das im Frühjahr fertiggestellte Parkhaus sowie ein neues Verwaltungsgebäude für die RAG-Stiftung und RAG Aktiengesellschaft, die beide von kadawittfeldarchitektur, Aachen, in Kooperation mit Greenbox Landschaftsarchitekten aus Köln geplant wurden. Unter der Maxime „Jeder Quadratmeter Welterbe ist wertvolle Fläche“ kompensieren die intensiv begrünten Dachflächen des Verwaltungsgebäudes und die Landschaftsplatte des Parkhauses die durch Baumaßnahmen versiegelten Grünflächen. Zudem geben sie den überbauten Raum an Mensch und Natur zurück und greifen sowohl die ortstypischen Farben als auch Strukturen auf.
Funktionalität trifft Landschaftsarchitektur
Der Baukörper des Parkhauses ist in zwei Ebenen unterteilt. Auf der unteren, etwas tiefer in den Boden eingelassenen Parkebene entstanden Stellplätze für 357 Pkw sowie Doppel-Ladestationen für Elektroautos. Die darüberliegende Deckenkonstruktion wurde als begrünte Landschaftsplatte angelegt, die über Wegeverbindungen und Pflanzbereiche mit Raseneinsaat verfügt. Das öffentlich zugängliche Dachareal erreichen die Besucher über großzügige Treppenanlagen und eine Rampe.
Bei der Außengestaltung legten die Planer besonderen Wert auf die Einbindung der Anlage in den bisherigen Masterplan Zollverein im Hinblick auf die Farbgebung und die Materialauswahl. Um den Ausblick auf das Ensemble der ehemaligen Kokerei nicht zu verstellen, sollte auf der beinahe schwebenden Landschaftsplatte nur ein möglichst minimaler Aufbau erfolgen. Daher wurden die Wegeflächen flach gehalten und der Vegetationsaufbau des Rasenbereichs wird durch Hochbeete realisiert. Dank des Einsatzes wiederverwendbarer Materialien, die sich jederzeit wieder zurückbauen lassen, kann das Dachareal zu einem späteren Zeitpunkt problemlos um weitere Gebäudekubaturen erweitert werden.
Hohe Qualität für individuelle Gestaltung
Auf der Dachfläche setzen großflächige maßgefertigte Hochbeete ein besonderes Highlight. Diese sind so angeordnet, dass zwischen ihnen polygonale Wegestrukturen entstehen, auf denen Besucher das Plateau durchschreiten können. Sowohl die Planer als auch die verarbeitende Firma, die THK Frei- und Verkehrsanlagen GmbH & Co. KG, setzten auf hochwertige Materialien sowie eine hohe Verarbeitungsqualität der Pflanzsysteme bei möglichst leichter Bauweise. Darüber hinaus sollte die Integration von Beleuchtungs-, Sitz- und weiteren Ausstattungselementen wie Papierkörben möglich sein. Aufgrund guter Erfahrungen bei vorausgegangenen Projekten fiel die Wahl auf Hochbeete der Richard Brink GmbH & Co. KG. Der Metallwarenhersteller zeichnet sich durch seine hohe Flexibilität in der Fertigung aus. So ist die Produktion von Teilen aus Edelstahl oder Aluminium, die in allen RAL-Farben beschichtet werden können, sowie Cortenstahl in verschiedenen Stärken auf Maß problemlos möglich. Bei der Gestaltung der Dachflächen des einzigartigen Parkhauses mussten Bauherr und Architekten somit keine Kompromisse eingehen.
Während der Montage profitierten die Verarbeiter besonders von der leichten Bauweise der Pflanzsysteme sowie von den individuell gefertigten Teilen. In enger Kooperation zwischen Bauherr, Planer, Verarbeiter und Hersteller wurden die Hochbeete nach Kundenwunsch montiert. Das Ergebnis überzeugt alle Beteiligten: Die Hochbeete der Firma Richard Brink unterstützen die klare Formensprache sowie die Polygonalität der Rasenflächen und stärken das Gesamtbild der Außenanlage. Außerdem fügt sich die Farbbeschichtung in RAL 9017 (Verkehrsschwarz, matt) optimal in die Komposition der verwendeten Materialien ein. Integrierte Details wie Sitzgelegenheiten, Papierkörbe oder Treppenelemente setzen die klaren Strukturen und Linien der Anlage gekonnt fort.
Einzigartiges Konzept, klare Formensprache
Mit der Fertigstellung des Parkhauses und seiner begrünten Außenanlage schreibt die Zeche Zollverein seine Standortentwicklung auf Grundlage des Masterplans erfolgreich fort. Für die Landschaftsarchitekten von Greenbox ist es das Resultat eines innovativen und durchgängigen Konzepts: „Das Parkhaus Zollverein stellt ein außergewöhnliches Bauprojekt und eine Typologie dar, die, durch das Konzept einer Grünfläche oberhalb eines Parkhauses, durchaus einzigartig ist. Zudem eröffnet sich dem Besucher eine großzügige Anlage, in der das konsequent verfolgte Farbkonzept und die deutlich durchformulierte Formensprache eine Symbiose aus Architektur und Landschaftsarchitektur bilden.“
Die Produktpalette des 1976 gegründeten Familienunternehmens reicht von Dränagesystemen, Kiesfangleisten, Beeteinfassungen und Rasenkanten über Kantprofile und Mauerabdeckungen bis zu Pflanzkästen, Solarunterkonstruktionen, Schornsteinabdeckungen und Wetterfahnen. Weitere Informationen unter www.richard-brink.de.
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