Peter Salzer ist Lehrling des Monats Februar 2020
Das Stuckateurhandwerk wurde Peter Salzer schon in die Wiege gelegt, kein Wunder, sein Vater Thomas betrieb schon im Jahr 2002 einen eigenen Stuckateurbetrieb. Doch bis der kleine Peter seine ersten praktischen Erfahrungen mit diesem Beruf machen sollte, sollten noch ein paar Jahre vergehen. Im Teenageralter dann, wenn die Wünsche groß sind und der Geldbeutel schmal, jobbte er im elterlichen Unternehmen, das jede helfende Hand gebrauchen konnte, um sich eine Spielkonsole, später dann ein Mofa leisten zu können. „Den Großteil meiner Ferien und so manche schulfreien Nachmittage habe ich auf der Baustelle verbracht“, erinnert sich Peter Salzer. Seine Liebe zur Mofa-Schrauberei brachte ihn auf den Gedanken, nach der Mittleren Reife eine Ausbildung zum Industriemechaniker zu beginnen. Doch schon bald vermisste er die Arbeit an der frischen Luft und so entschloss er sich nach Beendigung der Ausbildung, das Stuckateurhandwerk bei seinem Vater zu erlernen. Während dieser Zeit kam auch der Vorschlag der Innung, doch die Möglichkeit der Ausbildung zum Ausbaumanger wahrzunehmen. „Das bedeutete, dass Peter in der dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit sowohl seinen Gesellen als auch den Meister machen konnte. Zudem noch den Abschluss zum Ausbaumanager“, berichtet sein Vater. Gesagt, getan, und so sieht Peter Salzer im Frühjahr 2021 bereits dem Ende seiner Ausbildung entgegen.
„Jeden Tag wird es schöner“, fasst Salzer seinen Ausbildungsalltag zusammen. „Wir betreten einen Rohbau oder Sanierungsfall und hinterlassen ein Zuhause.“ Angefangen beim Ausbau eines bisher ungenutzten Dac-geschosses über die Veredlung von Wohnräumen und Fassaden mit Stuck bis hin zum Wärmeschutz und dem Erhöhen des Wohnkomforts durch Dämmung – langweilig wird es dem 23-Jährigen nie. Das sieht auch sein Vater und Ausbilder und ist stolz auf den Junior, der nach Möglichkeit den Betrieb, den es bereits in dritter Generation gibt, in die vierte führen soll: „Was Peter vor allem auszeichnet ist seine Gewissenhaftigkeit und seine Zuverlässigkeit. Probleme löst er spielend, in der Schule hat er top Noten, er bringt sich mit guten Gestaltungsvorschlägen ein, ist mit einem guten Teamgeist ausgestattet, zudem kollegial und hilfsbereit.“
In seiner Freizeit liebt Salzer die Abwechslung: Er wandert, geht bergsteigen, und fährt Ski auf der Schwäbischen Alb und in den Alpen. Das Schrauben an seinen geliebten Oldtimern und Motorrädern gehört immer noch zu seinen Hobbys, da aber die Ausbildung viel von ihm abverlangt, hat er im Moment nicht viel Zeit dazu.
Der 1934 gegründete drei Mann starke Betrieb ist breit aufgestellt und bietet vom Gerüstbau über Innen- und Außenputz, Trockenbau, Estrich, Stuck, über Schimmelsanierung, Fassadenrenovierung bis hin zum wirksamen Dämmen von Fassaden und Innenräumen alle gängigen Stuckateur-Arbeiten. Dabei liegt das Augenmerk von Salzer auf langlebigen und nachhaltigen Lösungen. Auch der schonende Umgang mit Ressourcen ist dem Betrieb wichtig.
Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, wies bei der Übergabe der Ehrenurkunde und einem Geldpräsent an Peter Salzer darauf hin, dass der Betrieb immer ein gehöriges Stück zu guten Ausbildungsleistungen mit beitrage.
Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“, so Herrmann weiter, solle aber auch der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. „Schön wäre es, wenn auf diesem Weg ein Ansporn für andere geschaffen werden könnte, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen.“
Zur Auszeichnung „Lehrling des Monats“
Die Auszeichnung wird seit Dezember 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden können solche Auszubildende, die sich durch besonders gute Leistungen im Betrieb, in der Berufsschule und auch in der überbetrieblichen Ausbildung sowie ganz allgemein durch Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit auszeichnen.
Besonders gewürdigt werden kann darüber hinaus beispielsweise auch ein über die Ausbildung hinausgehendes ehrenamtliches Engagement. Kurzum: Gesucht werden junge Persönlichkeiten, die in besonderer Weise geeignet sind, Vorbild für andere Lehrlinge und „Werbeträger“ für eine handwerkliche Ausbildung zu sein. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden von den über 13.500 Handwerksbetrieben zurzeit rund 5.000 Lehrlinge ausgebildet.
Stuckateurbetrieb Thomas Salzer
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