Schluss mit Umweltvergiftung
Die Fachberatung hatte damals den Antrag eingebracht, Glyphosat zu verbieten. Der erweiterte Vorstand ging dann sogar noch einen Schritt weiter und ergänzte den Antrag damit, dass alle Unkrautvernichtungsmittel in Kleingärten untersagt werden sollten – nicht nur Glyphosat allein. Dieser Beschluss wurde einstimmig auf der Sitzung beschlossen. Also ein generelles Verbot von Unkrautvernichtungsmitteln.
Die Grüne Liga Berlin, hat sich seit je her des Themas chemiefreier Garten angenommen und dafür auf verschiedenen Veranstaltungen und Wettbewerben, auch unter Beteiligung von Gartenfreunden, geworben. Ein neues Resultat der Arbeit des ökologischen Netzwerkes ist die neue Wanderausstellung, die kostenlos von Garteninteressierten bei der Grünen Liga Berlin ausgeliehen werden kann.
Aus Überzeugung
„Wir Kleingärtner werden die Wanderausstellung nutzen und könne damit die hohe Bedeutung des ökologischen Gärtnerns für das Berliner Kleingartenwesen herausstellen", erklärt Michael Matthei. Der Sinn für Umweltbildung sei aber nicht nur Teil eines aktuellen Zeitgeistes, sondern spiegele die Überzeugung der Berliner Gartenfreunde wider, dass endlich Schluss sein müsse mit der Umweltvergiftung und den schädlichen Eingriffen für Mensch und Natur. Diese Überzeugung zeige sich auch in der Kooperationsvereinbarung mit der Stiftung Naturschutz Berlin.
„Gemeinsam sind wir auf dem richtigen Weg, die Chemie aus unseren Gärten zu verbannen und Alternativen wie zum Beispiel Pflanzenstärkungsmittel gezielter im Kleingarten einzusetzen“, so der Verbandspräsident weiter. Denn es sei nicht zu verstehen, wenn Gartenfreunde die ökologische Kleingärtnerische Nutzung betrieben, aber dann Gift auf ihre Lebensmittel sprühen würden. „Das wäre Selbstmord auf Raten. Das war nie unser Weg und wird es nie sein", bekräftigte Matthei.
Sinn für Umweltbildung
„Es ist auch unsere Verantwortung für unsere Umwelt, also für unseren Lebensraum, in seiner gesamten Bandbreite Stellung zu beziehen und einzutreten. Es ist fatal, dass inzwischen der Bestand und die Vielfalt an Flora und Fauna in den Städten höher ist als in den landwirtschaftlich genutzten Flächen“, erklärte Michael Matthei. Das hieße aber nicht, dass in Städten die Artenvielfalt konstant geblieben sei. „Nein auch bei uns in Berlin sinkt die Biodiversität durch die mannigfaltige Umweltvergiftung und Klimaschädigung“, teilte Präsident Matthei mit.
„Daher ist die Aktion “Giftfreie Gärten” ein wichtiger Schritt in der Umweltbildung. Ich bin überzeugt, dass wir zusammen mit unseren Partnern, wie der Grünen Liga, diesen Weg weitergehen müssen, wenn wir weiter in einer für alle Lebewesen lebenswerten Stadt und Welt leben wollen. Nicht nur wir, sondern auch die uns nachfolgenden Generationen“, so der Matthei weiter. „Was wäre diese Welt ohne unsere Natur? Lieb- und Freudlos. Vielleicht auch leblos. Also hören wir auf, unsere Natur zu vergiften und unser Grün, und auch unsere Kleingärten zu vernichten“, erklärte der Präsident am Schluss seiner Grußworte.
Mehr zur Wanderausstellung "Giftfreie Gärten" der Grünen Liga Berlin e. V. auf der Webseite des ökologischen Netzwerkes.
Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V. ist die Dachorganisation des Berliner Kleingartenwesens, die als sogenannter gemischter Verband in Berlin auch die Interessen von Siedlern und Eigenheimbesitzern vertritt. Dem Landesverband gehören 18 Bezirksverbände der Kleingärtner und eine Bezirksgruppe der Siedler und Eigenheimbesitzer als Mitglieder an.
Die Organisation vertritt rund 67.000 Kleingartenpächter, zusammengeschlossen in 738 Kolonien, sowie 175 Siedler und Eigenheimbesitzer. Die kleingärtnerisch genutzte Fläche in Berlin beträgt ca. 2.900 Hektar und nimmt somit rund 3 Prozent der gesamten Stadtfläche ein. Davon sind ca. drei Viertel im Eigentum des Landes Berlin. Keine vergleichbare Metropole hat eine so große Anzahl an privat nutzbaren Gärten im unmittelbaren Einzugsbereich der Innenstadt.
Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde sieht seine zentrale Aufgabe in der Förderung eines lebendigen Kleingartenwesens im Einklang mit der Natur. Er fördert das Berliner Kleingartenwesen auf vielfältige Weise. Er setzt sich dafür ein, dass dessen gesellschaftlicher, ökologischer und klimatischer Stellenwert auch im 21. Jahrhundert erkannt und anerkannt wird.
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