Umicore veröffentlicht Jahresergebnis 2019
Obwohl der Automobilmarkt weiterhin von einem weltweiten Konjunkturrückgang bestimmt wird, konnte Umicore im Geschäftsfeld Catalysis den Umsatz und das bereinigte EBIT steigern. Zurückführen lässt sich das auf den Marktanteilsgewinn bei PKWs mit Benzinmotoren und der weiterhin zunehmenden Marktdurchdringung von Benzinpartikelfiltern in Europa und China.
Die Geschäftsentwicklung von Energy & Surface Technologies lag erwartungsgemäß unter den Rekordergebnissen des Vorjahres. Gründe dafür sind neben einer vorübergehend rückläufigen Marktentwicklung, speziell im chinesischen Markt für elektrifizierte Fahrzeuge, der verschärfte Preiswettbewerb für Kobalt und der Zustrom von billigerem Kobalt aus unethischen Bezugsquellen. Höhere Abschreibungs- und Vorlaufkosten im Zusammenhang mit den Greenfield-Investitionen wirkten sich zusätzlich negativ auf das Ergebnis aus. Generell stieg Umicores Umsatz im Bereich Kathodenmaterialien simultan zum weltweiten Absatzmarkt für Elektrofahrzeuge.
Im Geschäftsfeld Recycling konnte Umicore erneut das bereits über Jahre anhaltende Wachstumspotenzial bestätigen. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren waren die gestiegenen Metallpreise, ein günstiges Versorgungsumfeld und die Fähigkeit des Konzerns, die Zusammensetzung des Recyclingmaterials kurzfristig veränderten Marktbedingungen anzupassen. Die Auswirkungen des längeren Stillstands und des Brands im Juli 2019 wurden dadurch größtenteils aufgehoben.
Finanzkennzahlen 2019
Umsatz von € 3,4 Milliarden (+3 %)
Bereinigtes EBITDA von € 753 Millionen (+5 %)
Bereinigtes EBIT von € 509 Millionen (-1 %)
ROCE (Kapitalrendite) von 12,6 % (vs. 15,4 % in 2018)
Bereinigter Nettogewinn (Konzernanteil) von € 312 Millionen (-5 %) und bereinigter Gewinn pro Aktie von € 1,30 (-5 %)
Höherer operativer Cashflow von € 549 Millionen (€ 92 Millionen in 2018), einschließlich eines Anstiegs des Betriebskapitalbedarfs um € 78 Millionen aufgrund höherer Platingruppenmetall (PGM)-Preise; freier operativer Cashflow1 von -€ 39 Millionen (-€ 406 Millionen in 2018)
Investitionsausgaben i. H. v. € 553 Millionen (€ 478 Millionen in 2018)
Netto-Finanzschulden i. H. v € 1.443 Millionen, gegenüber € 861 Millionen im Vorjahr, hauptsächlich begründet in Wachstumsinvestitionen und die Auszahlung von € 188 Millionen für den Erwerb einer Kobaltraffinerie und deren Kathodenvorproduktaktivitäten in Kokkola, Finnland. Dies entspricht einem Verhältnis von Nettoverschuldung zum bereinigten EBITDA von 1,9x.
Vorgeschlagene jährliche Bruttodividende von € 0,75, wovon € 0,375 bereits im August 2019 ausgezahlt wurden.
1 Free Cashflow aus Geschäftstätigkeiten = Cashflow aus Geschäftstätigkeiten – Capex – aktivierte Entwicklungskosten. Hinweis: Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle Vergleiche auf das Jahr 2018.
Umicore verfolgt weiterhin eine langfristige Wachstumsstrategie in den Bereichen Materialien für saubere Mobilität und Recycling
Umicore machte wichtige Fortschritte bei der Umsetzung seiner Wachstumsstrategie im Jahr 2019.
Auch wenn der Markt für Elektrofahrzeuge im Fokus stand, bewies Umicore erneut seine starke Position als Anbieter von Materialtechnologielösungen für alle Arten von sauberer Mobilität. Im Geschäftsfeld Catalysis äußerte sich dies in unterschiedlichen erfolgreichen Katalysatortechnologien wie Partikelfiltern für Benzinmotoren und der Eröffnung des neuen Standorts für die Brennstoffzellenkatalyse in Korea. Im Bereich Energy & Surface Technologies setzte Umicore seinen Wachstumstrend fort und investierte in einem an die aktuelle Marktnachfrage angepassten Tempo in das Wachstum dieses Geschäftsfeldes. Der Materialtechnologie- und Recyclingkonzern nahm sein neues Prozesskompetenzzentrum in Belgien in Betrieb, fuhr die Produktion im neuen Werk in China hoch und begann mit dem Bau des neuen Greenfield-Standorts in Polen. Umicore setzte sich weiterhin für eine nachhaltige weltweite Wertschöpfungskette für Batteriematerialien ein, was durch die Übernahme der Kobaltraffinerie und des Kathodenvorproduktbetriebs in Finnland sowie die langfristigen Partnerschaften für eine nachhaltige Kobaltversorgung unter Beweis gestellt wurde. Die Unterzeichnung mehrjähriger strategischer Lieferverträge für NMC-Kathodenmaterialien mit LG Chem und Samsung SDI bekräftigten die Expertise Umicores als führendes Technologieunternehmen in der Kathodenmaterialindustrie.
Im Bereich Recycling schloss Umicore das mehrjährige Expansionsprogramm am Standort Hoboken ab und hat verschiedene Investitionen getätigt, um die Umweltleistung des Standorts zu sichern und zu verbessern.
Ausblick
Wie im April 2019 angekündigt, erwartet Umicore für das Jahr 2020 ein erhebliches Umsatz- und Gewinnwachstum, obwohl die allgemeinen Prognosen für die Weltwirtschaft und insbesondere für die Automobilindustrie nach unten korrigiert wurden. In diesem Ausblick wird davon ausgegangen, dass der kürzliche Ausbruch des Coronavirus in China im Jahr 2020 keine langwierigen oder wesentlichen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben wird.
Obwohl es keine Anzeichen für eine baldige Erholung des Automobilmarkts gibt, wird erwartet, dass der Geschäftsbereich Catalysis weiterhin von seiner starken Marktposition im Segment Benzinkatalysatoranwendungen und einer zunehmenden Marktdurchdringung mit höherwertigen Benzinpartikelfiltern in Europa und China profitieren wird. Der Bereich Energy & Surface Technologies erwartet, seine Geschäftstätigkeit weiter steigern zu können – aufgrund eines höheren Absatzes von Kathodenmaterialien im Jahr 2020 und der Konsolidierung der kürzlich erworbenen Aktivitäten im finnischen Kokkola, auch wenn die allgemeinen Markterwartungen für den Absatz von Elektrofahrzeugen in China eher verhalten sind. Zugleich wird die Leistung des Geschäftsbereichs die mit den laufenden Investitionen in Kapazitäten und Innovationen verbundenen höheren Fixkosten widerspiegeln. Die Entwicklung des Bereichs Recycling dürfte von einer Kombination aus höheren Metallpreisen, die teilweise im Laufe des Jahres 2019 abgesichert wurden, einem weiterhin günstigen Versorgungsumfeld und der größeren Verfügbarkeit der Recyclinganlage in Hoboken profitieren.
Marc Grynberg, CEO von Umicore, sagte dazu: „Ich bin stolz auf unsere Leistung im Jahr 2019 und freue mich, die Wachstumsaussichten für 2020 zu bestätigen, trotz der ungünstigen Markttrends, die sich im Laufe des Jahres 2019 abgezeichnet haben. Ich vertraue darauf, dass unsere Strategie, Marktführer bei Materialien für saubere Mobilität und Recycling zu sein, Umicore zu weiterem Wachstum verhelfen wird. Wir werden diese Strategie konsequent umsetzen und dabei unsere Investitionsprogramme an die sich ändernden Marktanforderungen anpassen.“
Weitere Informationen zur Veröffentlichung der Ergebnisse des Jahres 2019 finden Sie unter http://umicore.com/fyr2019
Umicore ist ein globaler Materialtechnologie- und Recyclingkonzern. Das Unternehmen fokussiert sich auf Anwendungsbereiche, in denen seine Kenntnisse in Werkstoffkunde, Chemie und Metallurgie einen wesentlichen Unterschied machen. Seine Aktivitäten sind in drei Geschäftsfeldern organisiert: Catalysis, Energy & Surface Technologies und Recycling. Jedes Geschäftsfeld ist in marktorientierte Geschäftsbereiche untergliedert, die Werkstoffe und Lösungen bieten, die an der Spitze neuester technologischer Entwicklungen stehen und für das tägliche Leben unverzichtbar sind.
Umicores Strategie fokussiert sich auf Materialien für saubere Mobilität und Recycling mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung. Dabei besteht der Anspruch, Werkstoffe auf eine Weise zu entwickeln, zu produzieren und zu recyceln, die dem Leitbild des Unternehmens gerecht wird: "Materials for a better life" ("Werkstoffe für ein besseres Leben").
Umicores Produktions-, Vertriebs, sowie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind auf der ganzen Welt angesiedelt, um den weltweiten Kundenstamm optimal zu betreuen. Im Jahr 2019 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von € 17,5 Milliarden (€ 3,4 Milliarden ohne Edelmetalle). Zurzeit beschäftigt er 11.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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