Aufrufe zur Blutspende zeigen Wirkung
Zu Beginn der Coronavirus-Krise kam es zu Engpässen in der Blutversorgung, woraufhin zahlreiche Institutionen, darunter auch die DGTI, zum Blutspenden aufriefen. „Wir danken den vielen Menschen, die daraufhin Blut gespendet haben. Damit konnten wir die Lager in den Blutbanken wieder auffüllen“, sagt Professor Dr. med. Hermann Eichler, 1. Vorsitzender der DGTI. Aus Sicht des Experten kommt es jetzt darauf an, dass die Spender auch in den kommenden Wochen und Monaten regelmäßig zur Blutspende gehen, da das jetzt gespendete Blut wegen der begrenzten Haltbarkeit schon in sechs Wochen nicht mehr verwendet werden kann.
Gleichzeitig greifen Maßnahmen zur Reduzierung des Blutverbrauches, da die Kliniken planbare Eingriffe verschieben. „Aktuell liegt der Blutverbrauch um etwa 30 Prozent niedriger als vor der Corona-Krise“, erläutert Eichler, der auch Direktor des Instituts für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin an der Universität des Saarlandes in Homburg ist. „Da aber ein Ende der Krise noch nicht absehbar ist, rufen wir alle Spender dazu auf, weiter regelmäßig Blut zu spenden, damit es im Verlauf nicht doch wieder zu Engpässen in der Blutversorgung kommt“, so Eichler. Blutprodukte haben nur eine kurze Haltbarkeit. Während Erythrozytenkonzentrate bis zu 42 Tagen haltbar sind, können Thrombozytenkonzentrate nur vier bis fünf Tage gelagert werden.
Blutspenden und Blutprodukte sind weiterhin sicher
Wer zur Blutspende geht, braucht keine Sorge zu haben, sein Risiko für eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu erhöhen. „Für Blutspendetermine gelten schon immer hohe Hygienevorschriften, die in den letzten Wochen nochmals verschärft wurden“, erläutert der Experte. Dazu zählt beispielsweise, dass auch hier der 2-Meter-Sicherheitsabstand wenn immer möglich einzuhalten ist. Zudem werden Spendewillige, die nicht gesund und fit sind, schon vor Betreten der Spendenlokale erkannt und abgelehnt. Wer also Erkältungssymptome hat, sollte sich nicht auf den Weg zur Blutspende machen.
Darüber hinaus bestehe auch keine Gefahr, sich über das Blut mit Coronaviren anzustecken. „Der Hauptübertragungsweg von SARS-CoV-2 ist die Tröpfcheninfektion. Es ist bislang kein Fall einer Coronavirus-Übertragung durch Blut oder Blutprodukte bekannt“, erläutert Eichler. „Wären Coronaviren im Blut, würde dieser Mensch schon schwere Krankheitssymptome zeigen, so dass er gar nicht zur Blutspende zugelassen würde“, so der Transfusionsmediziner. Vor diesem Hintergrund ruft die DGTI weiterhin zur regelmäßigen Blutspende auf, trotz und gerade in Zeiten der Coronavirus-Krise.
Quelle:
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