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Bosch Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revial

Die Classic-Rennsport-Szene erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit. Denn mag es dem Motorsport vergangener Tage auch hie und da an Perfektion und hochstehender Technologie gemangelt haben, so war er doch immer eines: ein Fest für die Sinne. Das „Bosch Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival“ steht für diesen unperfekten und unmodernen, aber stets ehrlichen und mitreißenden Motorsport. Als legitimer Nachfolger des legendären „Jim Clark Gedächtnisrennens“ pflegt die Veranstaltung das Vermächtnis des großen schottischen Rennfahrers, der 1963 und 1965 Formel-1-Weltmeister wurde und am 7. April 1968 bei einem Formel-2-Rennen in Hockenheim tödlich verunglückte.

Nicht weniger als zwölf spektakuläre Rennserien mit insgesamt mehr als 500 Teilnehmern bringen den Zauber vergangener Rennsport-Tage zurück ins altehrwürdige Motodrom, das Schauplatz unzähliger denkwürdiger Rennschlachten war – nicht zuletzt jenen der Formel-2-Europameisterschaft, die so viele Zuschauer begeistert und so viele große Rennfahrer hervorgebracht hat. So zum Beispiel auch einen gewissen Hans-Joachim Stuck, Sieger des Jim Clark Gedächtnisrennens 1974. Kein Wunder, dass die Historische Formel 2 beim Bosch Hockenheim Historic einen besonderen Platz einnimmt. Doch sie ist nur eine spektakuläre Rennserie unter einem vollen Dutzend, die beim Jim Clark Revival am Start stehen.

Die Historic Grand Prix Cars Association widmet sich ganz den Grand-Prix-Fahrzeugen der 20er- bis 60er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Automobile Kostbarkeiten von teilweise kaum schätzbarem Wert, die ihr Dasein zumeist als Ausstellungsfahrzeuge fristen, werden hier wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zugeführt – dem schnellen Fahren auf der Rennpiste. Mit einigen Pferdestärken weniger, aber nicht minder atemberaubend geht es bei der Historic Racecar Association zur Sache. Diese widmet sich den erfolgreichen Nachwuchsklassen von Formel Ford über Formel Vau und Super Vau bis zur Formel 3. Und auch die Einstiegsfahrzeuge in die Sportprototypen-Welt, die auf der Technik der Formel Ford 2000 basierenden Sports2000, sind hier am Start. Der Raceclub Germany vereint historische Monoposti aus den Klassen Formel 1, Formel 2, Formel 3, Formel Vau und Formel Opel-Lotus. Den Brückenschlag zur Moderne stellt die BOSS GP mit ihren jüngeren Monoposti aus Formel 1, Indycar, Formel Renault 3.5 und GP2 her.

Ein besonderes Spektakel ist von der der FIA Lurani Trophy zu erwarten. Anno 1958 vom italienischen Grafen Johnny Lurani gegründet, wurde die Formel Junior zum Sprungbrett für spätere Größen wie Jim Clark, John Surtees, Jochen Rindt, Mike Hailwood oder Denis Hulme. Und der Ansturm der Teilnehmer der Lurani Trophy auf das Bosch Hockenheim Historic 2020 ist gewaltig.

Auch die Freunde klassischer GT und Rennsportwagen kommen beim Bosch Hockenheim Historic voll auf ihre Kosten. Ganz weit vorne ist hier der Canadian American (CanAm) Challenge Cup zu nennen. Das Reglement der legendären CanAm-Rennserie zeichnete sich vor allem durch eher sparsamen Einsatz von Regeln aus. Das Resultat waren echte Kraftmeier mit Motorleistungen teilweise deutlich jenseits der 1000 PS. Und wenn diese Ungetüme von der Leine gelassen werden, beben die Tribünen heute wie damals. Nicht weniger spektakulär: Die FHR A Gentle Drivers Trophy und FHR 100 Meilen Trophy, welche Rennsportwagen von 1947 bis 1981 vereinen. Ein Fest für Augen und Ohren ist die Youngtimer Touring Car Challenge, eine bunte Mischung aus diversen Rennfahrzeugen bis Baujahr 1990 – Tourenwagen, Sportwagen und Prototypen sind ebenso dabei wie Originalrenner von den 24 Stunden von Le Mans oder der US-amerikanischen IMSA-Serie. Und Freunde einer der bekanntesten britischen Sport- und Rennwagenschmieden der Automobilgeschichte werden im Lotus Cup Europe auf ihre Kosten kommen.

Erst 2015 gegründet, haben die Tourenwagen Classics schon jetzt Kultstatus erlangt. Die Tourenwagen aus der „Goldenen Ära“ der DTM von 1984 bis 1992 treffen hier auf die High-Tech-Boliden der Klasse 1 der DTM/ITC zwischen 1993 und 1996, ältere Boliden aus der legendären Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) oder die etwas jüngeren und zahmeren Tourenwagen aus STW und DTC. Und es sind nicht nur die Legenden auf vier Rädern, die begeistern – es sind auch die auf zwei Beinen. Größen wie Klaus Niedzwiedz, Kurt Thiim, Frank Schmickler, Armin Hahne, Harald Grohs, Roland Asch, Peter Oberndorfer, Altfrid Heger oder Leopold Prinz von Bayern lassen es sich nicht nehmen, ihre früheren Arbeitsgeräte wieder ans Limit zu treiben.

Die Nahbarkeit ist das große Markenzeichen des Bosch Hockenheim Historic. Kaum sonst kommen die Fans ihren Helden von damals und den automobilen Schätzen so nahe, denn das Fahrerlager steht jedermann offen. Und das zu familienfreundlichen Preisen. Schon ab 10 Euro für ein Freitags-Ticket geht’s los, die Tageskarten für Samstag und Sonntag kosten jeweils ab 30 Euro, wer das gesamte Wochenende hautnah erleben möchte, ist ab 45 Euro dabei. Und für jene, die es etwas exklusiver mögen, gibt’s ab 200 Euro auch VIP-Tickets. Tickets gibt’s über den Online-Ticketshop oder unter der Hotline +49(0)6205 950-222, weitere Informationen unter www.hockenheim-historic.de.

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