Brenntag steigert Gewinn und will Dividende erhöhen
- Rohertrag wächst auf gut 2,8 Mrd. EUR (+3,4% wechselkursbereinigt zum Vorjahr)
- Operatives EBITDA erreicht 1,0 Mrd. EUR
- Ergebnis vom schwierigen Marktumfeld in Europe, Middle East & Africa (EMEA) und Nordamerika geprägt
- Free Cashflow liegt mit 837 Mio. EUR deutlich über Vorjahr (+59,4%)
- Dividende soll erneut steigen auf 1,25 EUR je Aktie (+4,2%)
- Vorstandsvorsitzender Christian Kohlpaintner: „Wir werden uns für die Zukunft – neben unserer ausgeprägten Marktorientierung – auch verstärkt auf die Optimierung unserer Prozesse, Abläufe und Strukturen fokussieren und unsere Marktposition ausbauen.“
Brenntag (ISIN DE000A1DAHH0), der Weltmarktführer in der Distribution von Chemikalien und Inhaltsstoffen, erwirtschaftete 2019 in einem schwierigen makroökonomischen Umfeld Umsatzerlöse von 12.821,8 Mio. EUR. Diese lagen damit wechselkursbereinigt auf dem Niveau des Vorjahres. Der Rohertrag stieg um 3,4%* auf gut 2.821,7 Mio. EUR. Das operative EBITDA erreichte 1.001,5 Mio. EUR, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert um 11,3% bedeutet. Das Ergebniswachstum resultiert aus der erstmaligen Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 16 für Mieten und Leasing. Ohne den IFRS-Effekt in Höhe von 116 Mio. EUR lag das Konzernergebnis leicht unter dem starken Vorjahreswert.
Der Free Cashflow lag mit 837,3 Mio. EUR deutlich über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (525,2 Mio. EUR). Dies ist vor allem auf eine bessere Entwicklung beim Working Capital im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückzuführen.
Vorschlag für erneut erhöhte Dividende
Das Ergebnis nach Steuern belief sich im Geschäftsjahr 2019 auf 469,2 Mio. EUR und lag damit leicht über dem Niveau des Vorjahres von 462,3 Mio. EUR. Das Ergebnis je Aktie liegt bei 3,02 EUR. Der Vorstand und der Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 10. Juni 2020 eine Dividende je Aktie in Höhe von 1,25 EUR vorschlagen (2018: 1,20 EUR). Brenntag hat damit in jedem Jahr seit dem Börsengang 2010 die Dividende gesteigert. Die Ausschüttungsquote liegt bei 41,4% des auf die Brenntag-Aktionäre entfallenden Nettoergebnisses.
Georg Müller, Finanzvorstand der Brenntag AG: „Das Geschäftsjahr 2019 war für Brenntag durch ein schwieriges makroökonomisches Umfeld mit konjunkturellen Eintrübungen, fehlenden Impulsen und schwacher Nachfrage geprägt. Dies gilt vor allem in den beiden großen Regionen EMEA und Nordamerika. Wir haben jedoch die Stabilität des Geschäftsmodells erneut unter Beweis gestellt und berichten ein operatives EBITDA, das auf vergleichbarer Basis nahezu auf dem Niveau des Vorjahres liegt. Erfreulich ist die sehr positive Entwicklung des Free Cashflow. Sie belegt, dass wir in herausfordernden Zeiten eine starke Liquiditätsentwicklung zeigen können.“
Schwache Nachfrage und fehlende Impulse belasten Ergebnisse in EMEA
Das Geschäft in der Region EMEA (Europe, Middle East & Africa) war über das Jahr 2019 hinweg von einer schwachen Nachfrage und fehlenden gesamtwirtschaftlichen Impulsen geprägt. Brenntag EMEA erwirtschaftete in diesem schwierigen Umfeld mit 1.141,6 Mio. EUR einen Rohertrag auf Niveau des Vorjahres (+0,1%). Das operative EBITDA erreichte 406,3 Mio. EUR. Das entspricht einer Steigerung von 5,6%. In diesem Wert enthalten ist ein positiver Effekt aus der Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 16 für Mieten und Leasing in Höhe von 42 Mio. EUR.
Zunehmend schwieriges Umfeld beeinflusst Nordamerika negativ
Brenntag Nordamerika war nach einem guten Start mit einer nachlassenden Dynamik und einem zunehmend schwierigen Marktumfeld im Jahresverlauf 2019 konfrontiert. Die nordamerikanischen Gesellschaften erzielten einen Rohertrag von 1.216,8 Mio. EUR, was einem Wachstum von 3,4% entspricht. Das operative EBITDA stieg auf 474,8 Mio. EUR. Das entspricht einer Steigerung von 10,1%. In diesem Wert enthalten ist ein positiver IFRS 16 Effekt in Höhe von 53 Mio. EUR.
Lateinamerika verbessert Ergebnis in weiterhin volatilem Umfeld
In der Region Lateinamerika konnte Brenntag 2019 insgesamt eine von organischem Wachstum getriebene Ergebnisverbesserung verzeichnen und seine Widerstandsfähigkeit in einem weiterhin volatilen und schwierigen Marktumfeld unter Beweis stellen. Der Rohertrag stieg um 6,5% auf 177,0 Mio. EUR. Das operative EBITDA lag bei 55,9 Mio. EUR. Das entspricht einer Steigerung von 38,0%. In diesem Wert enthalten ist ein positiver IFRS 16 Effekt in Höhe von neun Mio. EUR.
Asien Pazifik erzielt weiteres Wachstum
Die Brenntag-Gesellschaften in der Region Asien Pazifik haben im Berichtsjahr weiteres Wachstum erzielt, das vor allem auf den positiven Beiträgen der getätigten Akquisitionen beruht. Es wurde ein Rohertrag von 266,8 Mio. EUR erzielt, was einem Anstieg um 14,7% entspricht. Das operative EBITDA lag bei 101,1 Mio. EUR. Das entspricht einer Steigerung von 24,7%. In diesem Wert enthalten ist ein positiver IFRS 16 Effekt in Höhe von neun Mio. EUR.
Ausblick auf Geschäftsjahr 2020
Der im Januar gestartete Vorstandsvorsitzende Dr. Christian Kohlpaintner sagte: „Brenntag ist eine starke Marke mit einer hohen Reputation in ihren Märkten. Unser Unternehmen bietet großes Potenzial für organisches und profitables Wachstum. Meine Vorstandskollegen und ich setzen daher alles daran, mehr von diesem Potenzial freizulegen. Wir fokussieren uns für die Zukunft – neben der ausgeprägten Marktorientierung – verstärkt auf eine Optimierung unserer Prozesse, Abläufe und Strukturen. Damit werden wir eine entscheidende Voraussetzung für langfristiges organisches Wachstum schaffen.“
Brenntag untersucht derzeit in einer umfassenden Analyse seine internen Strukturen, Prozesse und Organisationsformen entlang der Wertschöpfungskette. Brenntag sieht Potenzial für Verbesserungen bei Harmonisierung und Standardisierung sowie bei der konsequenten internen Umsetzung von Initiativen und Maßnahmen. Zudem soll die bereits hohe Kundenorientierung weiter ausgebaut werden.
Der Brenntag-Konzern erwartet derzeit eine positive Entwicklung des operativen EBITDA im Jahr 2020 auf Basis stabiler Wechselkurse. Das Unternehmen bewegt sich in einem von großen Unsicherheiten geprägten gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Die Vorausschau steht unter der Annahme, dass die Auswirkungen der gesamtwirtschaftlichen Risiken und insbesondere auch die Auswirkungen der Krise um das neuartige Coronavirus eng begrenzt bleiben.
*Falls nichts anders angegeben, handelt es sich um wechselkursbereinigte Wachstumsraten.
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