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Corona: Aufträge fürs Handwerk sichern Arbeitsplätze

Die wöchentliche Mitgliederbefragung des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT) zu den Auswirkungen der Corona-Krise zeigt, dass immer mehr Handwerksbetriebe unter stornierten Aufträgen leiden und die Nachfrage allgemein zurückgeht. BWHT-Präsident Rainer Reichhold appelliert an Kunden, Aufträge nicht vorschnell zurückzuziehen und geöffnete Betriebe vor Ort wie Bäckereien, Metzgereien oder Werkstätten nach Möglichkeit zu nutzen.

„Deutschland zeichnet sich in diesen Tagen durch gelebte Solidarität aus. Kunden können auch dazu beitragen, Arbeits- und Ausbildungsplätze im Handwerk zu sichern und so die Betriebe für die Zeit nach der Krise arbeitsfähig zu halten. Wie? In dem sie keine Aufträge stornieren, im Rahmen ihrer Möglichkeiten neue Dienstleistungen beauftragen und das Angebot ihrer geöffneten Handwerksbetriebe vor Ort weiter nutzen. Sie können sicher sein, dass diese die Vorschriften zum Infektionsschutz einhalten. Bau- und Ausbaubetriebe sind in der Lage, Abstands- und Sicherheitsvorschriften umzusetzen“, so Landeshandwerkspräsident Reichhold. Der Appell richte sich ausdrücklich auch an die öffentliche Hand; das Handwerk im Land brauche kommunale Aufträge.

Die wichtigsten Ergebnisse aus der BWHT-Mitgliederbefragung im Überblick:

  • Hauptsorge der Betriebe war die Angst vor der Zahlungsunfähigkeit. Stand letzte Woche häufig noch die Sorge um den Betriebsablauf und das Personal im Vordergrund, hat sich binnen einer Woche die Situation verschärft. Die Betriebe haben Angst um die Existenz.
  • Die Betriebe spüren teils massive Auftragsstornierungen, in Extremfällen bis zu 100 Prozent – beispielsweise bei Zahntechnikern, Messebauern oder Gebäudereinigern.
  • Die Betriebe wollen ihren Personalbestand zeitweilig auf die Krisensituation anpassen. Arbeitszeitkonten werden abgebaut bzw. die Mitarbeiter nehmen Urlaub. Sehr häufig wird über Kurzarbeit nachgedacht, teilweise wird diese bereits umgesetzt. Die gute Nachricht: Kündigungen oder endgültige Betriebsschließungen aus wirtschaftlichen Gründen werden derzeit gar nicht bis selten geplant.
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