Coronavirus-Krise führt zu deutlichem Rückgang von Blutspenden
Die deutschen Blutspendedienste versorgen die Kliniken und Arztpraxen täglich mit rund 10 000 Konzentraten aus roten Blutkörperchen aus Vollblutspenden. Hinzu kommen noch über 1300 Konzentrate mit Blutplättchen und weitere lebenswichtige Blutpräparate. „Viele Blutspendedienste berichten, dass die Spendenbereitschaft der Bevölkerung durch die Coronavirus-Epidemie bereits spürbar gesunken ist“, erläutert Professor Dr. med. Hermann Eichler vom Universitätsklinikum des Saarlandes. Nach Ansicht des Experten sei dies auf die hohe Verunsicherung der Menschen zurückzuführen.
Blutprodukte haben mitunter nur eine kurze Haltbarkeit. Deshalb wirken sich schon Spendenrückgänge um 15 Prozent deutlich auf den Bestand von zur Verfügung stehenden Blutkonserven aus. „Nach aktuellem Stand ist die Blutversorgung für Notfallpatienten noch gesichert“, sagt Eichler, der auch 1. Vorsitzender der DGTI ist.
Was Blutspender wissen müssen
Die DGTI weist darauf hin, dass der Besuch eines Blutspendetermins nicht mit einem erhöhten Risiko für eine Ansteckung mit dem Coronavirus einhergeht. Bei den Spendeterminen gelten sehr hohe Hygienestandards, sodass für Blutspender keine reelle Gefahr zur Ansteckung mit einer Infektionskrankheit besteht. „Deshalb möchten wir die Menschen zu einer regelmäßigen und möglichst zeitnahen Blutspende motivieren“, so Eichler. Denn auch in Zeiten der Grippewelle, grassierender Erkältungen und des neuen Coronavirus benötigen die deutschen Blutspendedienste täglich eine ausreichende Anzahl an Blutspenden, damit die Patienten auch in Krisenzeiten mit Blutpräparaten in Therapie und Notfallversorgung behandelt werden können.
„Wie immer gilt natürlich: Menschen mit grippalen Infekten oder Erkältungs-Symptomen sollen sich erst gar nicht auf den Weg zu einem Blutspendedienst oder einer Blutspendenaktion machen“, so der Experte. Solche Spendenwillige lassen Ärzte nicht zur Blutspende zu. Das gilt auch für Personen, die sich erst vor Kurzem in den vom Coronavirus betroffenen Risikogebieten aufgehalten haben oder Kontakt mit einer infizierten Person hatten.
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