Coronavirus: Staatssekretär Klaus Holetschek informiert sich in Neu-Ulm über die Folgen der Corona-Pandemie
Schnarrenberger skizzierte zu Beginn bei einem Rundgang über das Betriebsgelände ihres Omnibusunternehmens Gairing, an dem auch der Busunternehmer und LBO-Bezirksvorsitzende Franz Zenker aus Ichenhausen sowie LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl teilnahmen, die besondere Betroffenheit der Verkehrsunternehmen vom zunehmend zum Erliegen kommenden öffentlichen Leben. „Wir alle kämpfen mit dramatisch einbrechen-den Fahrgastzahlen. Mein Unternehmen beispielsweise, als Betreiberin eigenwirtschaftlicher Linien, ist auf den Fahrkartenverkauf und die Schülerbeförderung als einzige Einnahmequellen angewiesen. Die Schließung der Schulen und die Empfehlung, den ÖPNV weitestgehend zu meiden, bringt uns deshalb in eine existentielle Schieflage.“
Staatssekretär Holetschek zeigte sich sichtlich beeindruckt von den negativen Auswirkungen, warb jedoch für Verständnis für die landesweiten Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und versprach volle Unterstützung seines Hauses für Wirtschaft und Unternehmen. „Unser Anspruch als Staatsregierung ist, dass kein Unternehmen dauerhaften Schaden durch die Corona-Pandemie erleiden darf. Deshalb arbeiten wir im Ministerium intensiv und in enger Abstimmung auch mit dem LBO an tragfähigen Hilfsmaßnahmen für die Verkehrsunternehmen.“ Als erste bereits umgesetzte Hilfe zur Sicherung der Liquidität der Unternehmen wies er auf die Anordnung seines Hauses hin, die Abschlagszahlungen an Busunternehmen, die diese vom Freistaat als Ausgleich für verbilligte Schülertickets im Linienverkehr jährlich im Juli erhielten, vorzuverlegen und baldmöglichst auszubezahlen. Dies sei, so Schnarrenberger, zwar nur ein kleiner erster Schritt, aber er könne einigen Unternehmen die in den kommenden Wochen dringend benötigte Liquidität, um auch ihr Personal halten zu können, sichern.
LBO-Geschäftsführer Rabl wies darauf hin, dass es jedoch, um gerade außerhalb der Ballungsräume, wo private ortsansässige Unternehmen den öffentlichen Nahverkehr sicherten, diesen nach der Krise schnell wieder ans Laufen zu bringen, weiterer Hilfe bedürfe.
„Allein das Einstellen des Schulbusverkehrs kostet die Unternehmen pro ausgefallenem Schultag bayernweit zwei bis drei Millionen Euro täglich“, warnte LBO-Bezirksvorsitzender Zenker. Deshalb sei es dringend nötig, dass die Unternehmen für die Vorhaltung ihrer Leistung entsprechende Aufwandszahlungen während dieser Zeit erhielten, so der Unternehmer weiter. Umso mehr, führte Rabl aus, da auch der Reiseverkehr, der für viele Unternehmen ein weiteres wirtschaftliches Standbein sei, auf Monate hinweg quasi zum Erliegen gekommen sei. „Wir sehen uns mit Stornierungen in Höhe von 90 Prozent und mehr bis weit in das Jahr hinein konfrontiert. Gelingt es uns nicht, gemeinsam schnell Hilfspakete zu schnüren, rechnen wir in den nächsten Wochen und Monaten mit einer Reihe von Insolvenzen.“
Der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen e.V. (LBO) vertritt die Interessen der privaten, mittelständischen bayerischen Busunternehmen aus dem Bereich Personennahverkehr, Bustouristik und Fernlinienverkehr gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Insgesamt sind in Bayern 1.130 Verkehrsunternehmen tätig die mit 14.203 Bussen täglich eine umweltfreundliche Mobilitätsalternative im Nah-, Reise- und Fernbusverkehr darstellen.
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