Den „3D-Druck“ skalierbar und wirtschaftlich zertifizieren
„Mit den richtigen Standards und Normen lassen sich selbst sicherheitsrelevante Bauteile additiv fertigen und innerhalb kürzester Zeit in Verkehr bringen“, sagt Gregor Reischle, Head of Additive Manufacturing bei TÜV SÜD. „Das ist gerade in regulierten Branchen wie dem Eisenbahnwesen von entscheidender Bedeutung.“ Ein Beispiel ist eine sogenannte hochbelastete Hängelasche aus der Bremseinheit einer U-Bahn, die seit vergangenem Jahr in Hamburg zum Einsatz kommt. Die Freigabe für den Betrieb benötigte knapp 24 Monate. TÜV SÜD hat die Qualitätssicherung, die Tests und die Dokumentation geprüft. Das Zulassungskonzept entwickelte eine Arbeitsgruppe unter der Leitung der Siemens Mobility GmbH und mit Beteiligung der Mitglieder Deutsche Bahn AG, Fraunhofer Einrichtungen IAPT und IGCV, Hamburger Hochbahn AG, Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH, Photon AG, SBB Cargo AG und TÜV SÜD Product Service GmbH.
Digitale Zertifizierungsstudie
Um die Zulassungsprozesse weiter zu beschleunigen, arbeitet TÜV SÜD an einer Konzeptstudie für eine sichere digitale Zertifizierung. Bauteile sollen künftig automatisiert und standortübergreifend mittels eines digitalen Fingerabdrucks überwacht werden. Durch 3D-gedruckte Codes lassen sie sich eindeutig identifizieren und einem Datensatz zuordnen. Ein „Digital-Part-Report“ macht dann die zugehörigen Materialeigenschaften transparent.
Hersteller, Werkstoffe und Mitarbeiter im Blick
Um die erfolgreiche Serienfertigung international voranzutreiben und ein qualitätsgesichertes Produktionsnetzwerk zu etablieren, hat TÜV SÜD die Zertifizierung der „industriellen Additiven Fertigungsstätte“ entwickelt. Geprüft werden u.a. die Anforderungen an eine Produktionsstätte, die betrieblichen Voraussetzungen sowie Qualitätsmanagement und -sicherung. Die Mitarbeiter, die kontinuierlichen Verbesserungsprozesse sowie auch die Kontrolle des Materials im gesamten Produktionskreislauf kommen ebenfalls in den Blick. Mit der Zertifizierung von Materialherstellern und Rohstoffen unterstützt TÜV SÜD die Markteinführung von neuen Kunststoffen und Metallen. Das umfasst die Konformitätsprüfung von Werkstoffeigenschaften und Prozessen nach geltenden Standards. TÜV SÜD bietet außerdem Schulungen, Workshops und Zertifizierungen für Mitarbeiter. Das Angebot richtet sich an Auftraggeber, Anwender sowie Anbieter von Maschinen, Werkstoffen und Software.
Masterclass zu Postprocessing und Qualität
„Safety first: Zertifizierung mobilitätskritischer Bauteile“ mit Gregor Reischle, Head of Additive Manufacturing, TÜV SÜD Product Service GmbH, Dr. Klaus Liedgens, Leiter Fahrzeugtechnik, Hamburger Hochbahn AG, und Prof. Dr. Matthias Tomenendal, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (Moderation). Inhalt sind die Erfahrungen der Hamburger Hochbahn mit der additiven Fertigung von sicherheitsrelevanten Bauteilen sowie eine Übersicht der relevanten Standards. Diskutiert wird auch, wie sich diese Bauteile künftig noch effizienter fertigen und zertifizieren lassen. Donnerstag, 12. März, von 13:30 bis 13:45 Uhr, Raum III, Sprache: Deutsch)
Weitere TÜV SÜD-Informationen zu Prüfungen und Zertifizierungen für die additive Fertigung: https://www.tuvsud.com/….
Mehr über das Berliner AM-Forum unter www.additivemanufacturingforum.de.
Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 24.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuvsud.com/de
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