Diabetes Kongress 2020 wird nicht durchgeführt
„Die Ärzteschaft sowie Pflege- und Beratungsberufe sind aktuell ganz besonders in der Patientenversorgung gefordert“, erklärt Professor Dr. med. Monika Kellerer, Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Bereits mit der Verschiebung ihres Parlamentarischen Jahresempfangs im März hat die DDG ihre Verantwortung wahrgenommen, um aktiv eine weitere Verbreitung des Corona-Virus durch Kontaktreduzierung einzudämmen. Die COVID-19-Pandemie zwingt die gesamte Gesellschaft zu immer rigoroseren Einschränkungen. So hat die Stadt Berlin, als vorgesehener Tagungsort des DDG-Kongresses, ein Versammlungsverbot ab 50 Personen erlassen. Die DDG-Präsidentin betont: „Unabhängig davon wäre eine Großveranstaltung, an der über 6000 Personen vornehmlich aus Arzt-, Pflege- und Beratungsberufen teilnehmen, aus heutiger Sicht unverantwortlich.“ Sie würde nicht nur die Ausbreitung des Virus beschleunigen, sondern zugleich den Personenkreis betreffen, der mit dessen Bekämpfung betraut und somit unabdingbar systemrelevant ist.
Die Entscheidung war unausweichlich, ist aber trotzdem nicht leichtgefallen, da das gesamte Kongressprogramm bereits bis ins Detail vorliegt. „Unser ganz besonderer Dank gilt Herrn Professor Hendrik Lehnert und seinem Kongresskomitee für das große Engagement und die hervorragende Organisation eines wissenschaftlichen Programms auf höchstem Niveau mit hochkarätigen nationalen und internationalen Rednern und einem vielversprechenden Rahmenprogramm“, sagt Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der DDG. „Wir sind sicher, dass diese Arbeit zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden kann und prüfen derzeit alle Optionen.“ Ferner gelte der Dank auch allen weiteren Beteiligten, die viel Arbeit in die Gestaltung ihrer Symposien, Workshops und Beiträge investiert haben.
Siehe auch: Schreiben an die Kongressbeteiligten
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit mehr als 9.200 Mitgliedern eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der fast sieben Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.
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