Die unsichtbare Trauer
„Viele Paare planen eine Schwangerschaft sorgfältig, und entsprechend hoch sind die Erwartungen. Wenn Paare merken, dass sie ein Kind erwarten, stellen sich sofort Vorstellungen und Träume vom gemeinsamen Leben als Familie ein“, so Kraft. „Umso schmerzhafter und schockierender ist es, wenn diese nicht wahr werden.“
Das OSKAR Sorgentelefon des Bundesverbands Kinderhospiz ist mit professionell geschulten Telefonberatern besetzt, die die Erreichbarkeit der einzigartigen Hotline an 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr gewährleisten. Unter der Nummer 0800 8888 4711 können nicht nur Betroffene, sondern auch Angehörige oder Fachleute anrufen; das Angebot ist kostenfrei und kann auch anonym genutzt werden. „OSKAR ist für alle da, die Fragen haben zu lebensverkürzenden Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen, aber eben auch für alle Familien, die ihr Kind verloren haben – ganz egal, wie alt das Kind war oder wie lange dieser Verlust zurückliegt“, so Kraft.
„Müttern und Vätern, die ihr Kind noch während der Schwangerschaft verloren haben, wird in ihrer Trauer oft mit Unverständnis begegnet, nach dem Motto ‚dann probiert man das eben nochmal‘“, sagt Kraft. „Das wird dem Verlustgefühl aber nicht gerecht. Am OSKAR Sorgentelefon begegnen die Anrufenden Zuhörern, die Verständnis und Trost bieten und auf Wunsch auch auf hilfreiche Adressen wie Selbsthilfegruppen oder Therapieangebote verweisen.“
Das OSKAR Sorgentelefon finanziert sich rein aus Spenden. Seit seiner Einführung 2015 konnte der Bundesverband Kinderhospiz damit bereits Tausenden Anrufenden helfen.
Der Bundesverband Kinderhospiz ist als Dachverband der ambulanten und stationären Kinderhospizeinrichtungen in Deutschland auch Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kostenträger und Spender.
In Deutschland gibt es mehr als 40.000 Familien, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind haben. Für diese Familien setzt sich der Bundesverband Kinderhospiz ein, um sie aus dem sozialen Abseits zurück in die Mitte der Gesellschaft zu holen.
BVKH Geschäftsführerin Sabine Kraft wurde für ihre Verdienste für schwerstkranke Kinder und Jugendliche 2019 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
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