Finanzen / Bilanzen

Erfolgreiches Förderjahr 2019: erneut 10,3 Milliarden Euro neu zugesagt – fast 30.000 Förderberatungen durchgeführt

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  • Digitalen Zugang zu Fördermitteln ausgebaut
  • Mehr Eigenkapital für NRW: 43,2 Mio. € neu investiert – 30 Mio. € neues Commitment für junge und innovative Unternehmen
  • Neues Programm NRW.BANK.Wohneigentum: 189 Mio. € und 1.689 Bauvorhaben im ersten Jahr
  • 11 Prozent mehr Förderung von Investitionen in die NRW-Infrastruktur
  • Gute Schule-Mittel für 2018 vollständig abgerufen
  • Förderung im Kontext Coronavirus ausgedehnt

Auch 2019 ist es der NRW.BANK gelungen, Förderung im anhaltenden Niedrigzinsumfeld attraktiv zu halten. Die Förderbank für Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr erneut 10,3 Milliarden Euro neu vergeben (Vj. 10,3 Mrd. €) und liegt damit exakt auf dem Niveau des Vorjahres. Zusätzlich hat sie über alle Zielgruppen hinweg die Anzahl der durchgeführten Förderberatungen ausgebaut. Waren es 2018 noch 28.000, lag die Zahl 2019 bei 29.600 Beratungen (+5,7%).

„Das derzeitige Niedrigzinsumfeld führt dazu, dass Förderbanken ihren Fördermehrwert teilweise neu definieren müssen“, sagte Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK. „Zu diesem Mehrwert gehört für uns, neben der klassischen Zinssubvention auch verstärkt lange Laufzeiten und Zinsbindungsoptionen sowie Beratungsleistungen anzubieten.“ Daneben seien schlanke Prozesse, eine größtmögliche Flexibilität und Schnelligkeit sowie der digitale Zugang zu Fördermitteln ebenfalls wichtige Faktoren, um Förderung attraktiv zu halten, so Forst weiter. Hierauf werde sich die NRW.BANK in den nächsten Jahren verstärkt fokussieren.

Weitere digitale Förderzugänge erschlossen
Um den digitalen Zugang zu Fördermitteln weiter zu erleichtern, hat die NRW.BANK 2019 ihre Zusammenarbeit mit Fintechs weiter ausgebaut. Über eine Kooperation mit der Kreditvermittlungsplattform Loanboox hat sie einen neuen Förderzugang für Kommunen und kommunale Unternehmen erschlossen – und das als erste Förderbank. Zwei weitere Kooperationen folgten Anfang 2020: zunächst mit Komuno, in der letzten Woche dann mit Capveriant.
Bereits 2016 hatte die NRW.BANK als erste Förderbank eine Kooperation mit Compeon – einer Plattform für gewerbliche Kunden – abgeschlossen, 2018 folgte eine weitere mit FinCompare, auch hier war sie die erste Förderbank.

Zu den Förderfeldern:

Wirtschaft
Die NRW.BANK förderte die Wirtschaft Nordrhein-Westfalens mit 2,7 Milliarden Euro (Vj. 3,6 Mrd. €, -24%). Den größten Anteil hatten hieran die Breitenprogramme NRW.BANK.Universalkredit (1,2 Mrd. €, Vj. 1,7 Mrd. €, -29%) und NRW.BANK.Mittelstandskredit (345,7 Mio. €, Vj. 310,8 Mio. €, +11%). Der Rückgang resultiert insbesondere aus der konjunkturellen Abschwächung und einer damit einhergehenden geringeren Investitionsneigung der Unternehmen. Auf hohem Niveau blieb das Neuzusagevolumen für Gründungs- und Innovationsvorhaben (795,5 Mio. €, Vj. 885,2 Mio. €, -10%).

Durch den gezielten Einsatz preislicher Impulse in den Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit konnten die Programme NRW.BANK.Digitalisierungskredit und NRW.BANK.Elektromobilität ab einem Endkreditnehmerzinssatz von 0% angeboten werden. Dadurch wurde die Nachfrage in diesen Programmen deutlich gesteigert. Wurden im Programm NRW.BANK.Elektromobilität 2018 noch 10,3 Mio. € an Förderung vergeben, waren es 2019 19,7 Mio. € (+91%). Das Neuzusagevolumen im NRW.BANK.Digitalisierungskredit stieg von 30,8 Mio. € auf 169,1 Mio. €. Seit dem 1.1.2020 werden auch die Programme NRW.BANK.Innovationskredit und NRW.BANK.Effizienzkredit ab einem Zinssatz von 0% angeboten.

Im Rahmen des Beteiligungsengagements wurden 43,2 Millionen Euro im Jahr 2019 neu investiert – der auf frühe Unternehmensphasen entfallende Anteil lag bei 23 Millionen Euro und machte damit mehr als die Hälfte aus. Die kumulierten Investitionen betrugen per Ende 2019 443,2 Millionen Euro, davon entfielen 202,3 Millionen Euro auf die Frühphase.
Für zusätzliche Investitionen in junge und innovative Unternehmen hat die NRW.BANK ein weiteres Commitment von 30 Millionen Euro abgegeben und die Zusammenarbeit mit drittgemanagten Fonds intensiviert.

Wohnraum
Das Neuzusagevolumen im Förderfeld Wohnraum ist im vergangenen Jahr um 18 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro gestiegen (Vj. 2,2 Mrd. €).
Hierin enthalten sind die Mittel des Wohnraumförderungsprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen. Abgerufen wurden hieraus 937,9 Millionen Euro, was einer Steigerung von 1,6 Prozent entspricht (Vj. 923,4 Mio. €).
Über die Mittel des Wohnraumförderungsprogramms wurden 8.513 Wohneinheiten gefördert.

Das im Februar 2019 neu aufgelegte Programm NRW.BANK.Wohneigentum entpuppte sich als großer Erfolg: 1.689 selbst genutzte Wohneinheiten wurden bereits im ersten Jahr mit insgesamt 189 Millionen Euro gefördert. Die Einkommensgrenzen für dieses Programm liegen oberhalb derer des Wohnraumförderungsprogramms – 105.000 Euro sind es für eine Familie mit zwei Kindern. Ziel des Programms ist es, die Finanzierung von Wohneigentum auch für eine breite Mittelschicht zu erleichtern.

Infrastruktur/Kommunen
Das Förderfeld Infrastruktur/Kommunen ist im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro gestiegen (Vj. 4,5 Mrd. €).
Insbesondere die Infrastruktur-Programme der NRW.BANK wurden stark nachgefragt. Insgesamt war hier eine Steigerung von 11 Prozent (2,3 Mrd. €, Vj. 2,1 Mrd. €) zu verzeichnen. Die Volumentreiber NRW.BANK.Kommunal Invest/ PLUS (317,9 Mio. €, Vj. 303,1 Mio. €, +5%) und NRW.BANK.Infrastruktur (409,2 Mio. €, Vj. 412,9 Mio. €, -1%) blieben auf hohem Niveau. Deutliche Steigerungen verzeichneten die direkt finanzierten Infrastrukturvorhaben (soziale Infrastruktur und Verkehr, 349,2 Mio. €, Vj. 95,9 Mio. €, >+100%) sowie das Programm NRW.BANK.Breitband (80,6 Mio. €, Vj. 23,7 Mio. €, >+100%).

Das Programm NRW.BANK.Gute Schule 2020 wurde weiter erfolgreich genutzt: Das Kontingent aus dem Jahr 2018 ist wie schon das 2017er Kontingent fristgerecht und vollständig ausgeschöpft worden. Das Programm läuft noch bis Ende des Jahres 2020 – die NRW.BANK geht davon aus, dass alle Mittel in Höhe von insgesamt 2 Milliarden Euro für Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an Schulen bis dahin abgerufen werden.
Seit 2017 haben die Kommunen bis Ende 2019 schon 1,2 Milliarden Euro in die Schulinfrastruktur investiert. 2019 waren es insgesamt 460,6 Millionen Euro (Vj. 507,2 Mio. €, -9%), 190,4 Mio. € davon kamen aus dem Kontingent von 2019.

Ertragslage und Kennzahlen der NRW.BANK:
Zum 31. Dezember 2019 lagen die Bilanzsumme mit 149,2 Milliarden Euro (Vj. 149,1 Mrd. €) sowie das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/Bewertungsergebnis mit 194,6 Millionen Euro (Vj. 196,1 Mio. €) auf Vorjahresniveau. Das handelsrechtliche Eigenkapital betrug 18 Milliarden Euro und die Quote des harten Kernkapitals 43,52 Prozent (Vj. 41,56%).

Hilfen für Unternehmen im Kontext der Auswirkungen des Coronavirus
Die NRW.BANK bietet Unternehmen, die durch die Auswirkungen des Coronavirus in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, finanzielle Unterstützung in Form von Förderkrediten sowie Beratung über ihr Service-Center (0211/91741-4800) an. Hier kamen bis zum 16. März bereits 750 Anfragen an. Das Hauptproblem, mit dem gerade kleine Unternehmen derzeit konfrontiert werden, sind Liquiditätsengpässe. Diese können durch Betriebsmittelkredite überbrückt werden, wie beispielsweise über das Breitenprogramm NRW.BANK.Universalkredit. Um das Programm in der derzeitigen Situation noch attraktiver zu gestalten, wird die NRW.BANK temporär das bestehende Haftungsfreistellungsangebot von 50% Risikoübernahme um eine 80%ige Risikoübernahme ergänzen sowie den bisher hierfür notwendigen Mindestkreditbetrag aussetzen. Davon werden insbesondere kleine Unternehmen profitieren.

Über NRW.BANK

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. Sie unterstützt ihren Eigentümer, das Land NRW, bei dessen struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben. In ihren drei Förderfeldern "Wirtschaft", "Wohnraum" und "Infrastruktur/Kommunen" setzt die NRW.BANK ein breites Spektrum an Förderinstrumenten ein: von zinsgünstigen Förderdarlehen über Eigenkapitalfinanzierungen bis hin zu Beratungsangeboten. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit allen Banken und Sparkassen in NRW zusammen. In ihrer Förderung berücksichtigt die NRW.BANK auch bestehende Angebote von Bund, Land und Europäischer Union.

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