Führungskräfte beklagen schwindende Diskussionskultur
„Wir haben immer häufiger den Eindruck, dass es in der öffentlichen Diskussion nicht mehr um Sachthemen geht, sondern nur noch darum, einzelne Menschen zu diskreditieren, zu beleidigen, insgesamt herabzuwürdigen. Das betrifft Politiker, das betrifft Manager, zieht aber inzwischen immer weitere Kreise. Oft genügt schon die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgruppe, um diese unter Pauschalverdacht zu stellen. Auch Journalisten können davon ein Lied singen. Wenn diese Entwicklung so weiter geht, werden wir über kurz oder lang keine Spitzenkräfte mehr finden, die bereit sind, solch verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen“, warnt DFK-Vorstandsvorsitzender Michael Krekels. Oft setzt die Kritik schon vor der Amtsübernahme ein. Dann werden Menschen als inkompetent hingestellt, Aussagen, die sie vor zig Jahren gemacht haben, werden wieder aufgewärmt und in einen neuen Kontext gestellt und die Eskalationsspirale dreht sich weiter über Diffamierungen, übelste Beleidigungen und Bedrohungen. Bis schließlich sogar zu Gewalt gegen diese Personen und nicht selten auch gegen deren Familienangehörige aufgerufen wird, so dass Leib und Leben gefährdet sind. Beispiele dafür hat es gerade in letzter Zeit zu genüge gegeben. „Wenn wir das nicht stoppen und zu einem halbwegs zivilisierten Umgang miteinander zurückkehren, ist der Zusammenhalt unserer Gesellschaft massiv bedroht. Heute sind es Politiker, Manager oder Journalisten. Nehmen wir das so hin, wird sich das irgendwann durch die gesamte Gesellschaft ziehen, mit Folgen, die noch gar nicht abzuschätzen sind. Deshalb in aller Deutlichkeit: Hass darf nicht gesellschaftsfähig werden!“, betont Krekels. Und weiter: „Jeder einzelne von uns und jede gesellschaftspolitisch relevante Gruppe trägt dafür Verantwortung, die Verrohung des Diskurses zu stoppen.“
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