Hilfspaket der Bundesregierung für Selbständige: Kulturrat fordert entsprechenden Anteil für den Kulturbereich
Der Deutsche Kulturrat war gestern an Gesprächen mit Arbeitsminister Hubertus Heil, Wirtschaftsminister Peter Altmaier und Kulturstaatsministerin Monika Grütters beteiligt und hat in dem Gespräch auf die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft verwiesen. Der Kultur- und Kreativwirtschaft sind 256.000 Unternehmen zu zurechnen. Daneben sind rund 600.000 Selbständige, einschließlich der Künstlerinnen und Künstler, in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Darunter sind rund 340.000 sogenannte Mini-Selbständige mit einem Umsatz unter 17.500 Euro/Jahr.
Die Situation der freiberuflichen Künstlerinnen und Künstler und anderer Selbständiger aus dem Kultur- und Medienbereich ist extrem angespannt. Es ist deshalb sehr gut, dass jetzt Hilfsgelder von der Bundesregierung zur Verfügung gestellt werden. Wichtig wird sein, die Mittel zielgerichtet und trotzdem schnell und unbürokratisch an die notleidenden Selbständigen im Kulturbereich zu bringen. Bei der Verteilung der Mittel sollte an bestehende und bewährte Strukturen im Kultur- und Medienbereich, die über Erfahrung in der Ausschüttung von Summen an Kreative verfügen, angeknüpft werden.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Es ist sehr gut, dass die Bundesregierung nun mit einem eigenen großen Hilfspaket die Solo-Selbständigen und Kleinstunternehmen unterstützen will. Gerade im Kultur- und Medienbereich arbeiten besonders viele Solo-Selbständige und Kleinstunternehmen. Sie fallen durch das Rost der bisherigen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, wie zum Beispiel dem Kurzarbeitergeld. Im Kulturbereich ist die Not sehr groß, wie sehr viele Hilfsgesuche, die uns tagtäglich erreichen, belegen. Wir bitten die Bundesregierung eindringlich einen entsprechenden Anteil der Nothilfegelder für Solo-Selbständige und kleine Unternehmen aus dem Kulturbereich zu reservieren. Wir bieten an, über die Strukturen des Kulturbereiches uns aktiv an der Verteilung der Mittel zu beteiligen und damit die öffentlichen Verwaltungen zu entlasten.“
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