Gesundheit & Medizin

Medizinische Bilder im Homeoffice befunden: DKFZ-Ausgründung stellt App kostenfrei zur Verfügung

Die aktuelle Corona-Krise zwingt Arztpraxen und Kliniken zu Maßnahmen, die sonst monate-, wenn nicht jahrelanger Vorbereitung bedürfen: die flächendeckende Umstellung auf Homeoffice oder mobiles Arbeiten. mbits, eine Ausgründung aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum, hat mit der App mRay eine mobile Kommunikationszentrale für radiologische Bilder geschaffen. Das Unternehmen stellt nun die Software Ärzten und Kliniken für die Dauer der Krise kostenfrei zur Verfügung.

mbits ist eine Ausgründung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Die Spezialisten für medizinische Bildverarbeitung um die beiden ehemaligen DKFZ-Forscher Michael Müller und Ingmar Gergel entwickeln professionelle, radiologische Software-Lösungen für mobile Endgeräte. Die Forschungsgruppe hatte bereits 2011 im DKFZ die Arbeit auf dem Gebiet medizinischer Bildverarbeitungs-Software aufgenommen. Im Sommer 2015 gründeten die Medizininformatiker dann unter Beteiligung des DKFZ die Firma mbits imaging GmbH.

Viele Kliniken stehen derzeit vor der Herausforderung, ausreichend Heimarbeitsplätze einzurichten und ihren Mitarbeitern über VPN-Verbindungen den Zugriff auf die Rechner am Arbeitsplatz zu ermöglichen. Der alleinige Zugriff auf den Klinikarbeitsplatz wird jedoch in den kommenden Wochen nicht ausreichen. Ärzte müssen sich schnell und fallbasiert austauschen können, brauchen Zugang zum Bildarchivierungssystem (PACS) ihrer Klinik und die Möglichkeit medizinische Bilddaten zu betrachten, zu verschicken oder auch mobil zu befunden.

Die von mbits entwickelte App mRay ermöglicht es, medizinische Bilddaten schnell und sicher auf mobile Endgeräte zu teilen. Viele Krankenhäuser suchen derzeit dringend nach einer Möglichkeit, ihren Mitarbeitern das Betrachten und Befunden radiologischer Bilddaten von zu Hause zu ermöglichen.

Daher hat sich mbits entschieden, die App mRay für die Dauer der Krise, mindestens aber für die nächsten zwei Monate, kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Klinische Abteilungen und Ärzte können die mobile Plattform, die mit standardisierten DICOM-Datenformaten arbeitet, uneingeschränkt nutzen. Damit will das Unternehmen sicherstellen, dass das medizinische Personal auch im Falle einer Quarantäne untereinander schnell und sicher kommunizieren kann und die Ärzte notfalls auch von zuhause aus Bilder befunden können. Das mbits-Team will mit diesem Angebot die Arbeit derer unterstützen, die nun im Kampf gegen SARS-CoV-2 die Ausbreitung des Erregers eindämmen und die Versorgung der Infizierten übernehmen.

mRay ist in seit einigen Jahren in zahlreichen Unikliniken im Einsatz. Die mbits-Entwickler arbeiten aktuell mit Hochdruck daran, neue Installationen schnell und unbürokratisch zu ermöglichen.

Über Deutsches Krebsforschungszentrum

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können.

Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern.

Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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