Professor William H. Shea verstorben
„Bill“ Shea, wie er von den meisten genannt wurde, überzeugte als Arzt und Chirurg ebenso wie als Absolvent der Harvard Universität und der Universität von Michigan. Er war ein unermüdlicher Diagnostiker sowohl in der Notaufnahme als auch als Historiker und Linguist, der mehrere semitische Sprachen beherrschte. Shea forschte, hielt Vorträge und schrieb über den Sabbat, die Genesis, Daniel und die Offenbarung. Er veröffentlichte hunderte Artikel und mehrere Bücher über Themen von antiken Inschriften bis hin zur Bedeutung biblischer Prophezeiungen. Mehrere Pastorengenerationen wurden durch seine Studien geprägt.
In einer Sammlung von Aufsätzen zu Ehren von Professor Shea aus dem Jahre 1997 verglich Donald J. Wiseman, emeritierter Professor für Assyriologie an der Universität London, den Jubilar mit dem bekannten Altertumsforscher William F. Albright. Wie jener sei auch Shea immer „bereit gewesen, seine Interpretationen im Lichte neuer linguistischer und bestätigter archäologischer Beweise zu erweitern“. Dies sei ein Zeichen solider und bescheidener Gelehrtheit.
Beide Welten von Shea, als Wissenschaftler und als Person, seien miteinander verbunden gewesen, so der stellvertretende Herausgeber des „AdventistReview“, Gerald Klingbeil. Shea "war nicht nur ein vollkommener Gelehrter und ein kreativer und sorgfältiger Interpret des Wortes. Er war ein freundlicher Mann, dessen Offenheit und Freundlichkeit Studenten und Kirchenmitglieder anzog.“
1999 ging Shea in den Ruhestand und zog nach Red Bluff in Nordkalifornien, um in der Nähe seines Sohnes Ted und seiner Familie zu sein. Jahre später zogen die Sheas zurück an die Ostküste, um bei der Betreuung des jüngsten Enkelkindes Allison zu helfen. Gelegentlich predigte er noch in den örtlichen Kirchengemeinden der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der er angehörte.
Nach einigen kurzen Krankenhausaufenthalten wurde Shea am frühen Dienstagmorgen, dem 11. Februar 2020, noch einmal eingeliefert. Sein Immunsystem war durch immunsuppressive Medikamente beeinträchtigt. Die benötigte er seit einer Nierentransplantation – ein Geschenk seiner Tochter Rebecca vor fast 10 Jahren. Sie sagt über ihren verstorbenen Vater: „Ich kann nur schwer in Worte fassen, was für ein bescheidener Mann mein Vater war.“
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