Rabenschwarze Woche an den Aktienmärkten
Gleichzeitig zum Corona-Virus gossen Saudi-Arabien und Russland weiteres Öl ins Feuer, da man sich nicht auf eine anhaltende Drosselung der Ölförderung einigen konnte, Daraufhin stürzte der Ölpreis an einem Tag um mehr als 30 Prozent ab. Nachdem die US-Notenbank Fed mit außerplanmäßigen Zinssenkungen vorgeprescht war, stand nun die Europäische Zentralbank im Mittelpunkt. Außer neuen langfristigen Finanzierungsgeschäften (LTROs) und besseren Konditionen für die TLTROs sowie einer geringfügigen Aufstockung des Anleihekaufprogramms hatte Christine Lagarde nicht viel im Angebot. Alles in allem blieb die Zentralbank letztlich deutlich hinter den Erwartungen zurück. Erste Aktivitätsdaten aus China zeigen die Tiefe des wirtschaftlichen Einbruchs. Im Durchschnitt der Monate Januar und Februar verzeichnete die Industrieproduktion einen Rückgang von 13,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und die Einzelhandelsumsätze gingen um 20,5 Prozent zurück. In den USA zeigen erste Schätzungen für das Verbrauchervertrauen im März durch die Uni Michigan bis jetzt nur einen moderaten Rückgang von 101 auf 95,9 Punkte. In Deutschland wurden Zahlen zur Industrieproduktion veröffentlicht: Im Januar konnte ein Plus von 2,3 Prozent verzeichnet werden. Mit den inzwischen ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Virus-Pandemie dürften diese Zahlen jedoch Schall und Rauch sein.
Dem breiten Ausverkauf an den Aktienmärkten konnten sich selbst Staatsanleihen nicht entziehen, sodass alle Anlageklassen zum Teil deutlich zweistellige Verluste aufwiesen. Dank eines deutlichen Rebounds am Freitag wies der US-amerikanische Aktienmarkt in Summe die geringsten Verluste auf. Es folgten japanische Aktien und mit deutlichem Abstand europäische Titel. Die Verluste der Schwellenländer bewegten sich im Rahmen der Industriestaaten. Small Caps lieferten in den USA und in Europa eine Underperformance.
Im Rentenbereich mussten sämtliche Segmente zum Teil deutliche Verluste hinnehmen. Am geringsten fielen diese bei Euro-Staatsanleihen aus. Hochzinsanleihen sahen eine deutliche Ausweitung der Risikoaufschläge und auch Hartwährungsanleihen aus den Emerging Markets entwickelten sich sehr negativ. Auf der Währungsseite konnte der US-Dollar gegenüber dem Euro deutlich um 2,18 Prozent zulegen.
Zwar sind weitere, abrupte Kursrückgänge nie auszuschließen, dennoch zeichnet sich aus unserer Sicht die Bodenbildung an den Märkten langsam ab. Der erste Schock über die drastischen Maßnahmen der europäischen Regierungen dürfte bald verdaut sein und erste Zuversicht an die Märkte zurückkehren.
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