Zum Tag der Paella am 27. März
Pamboli
Pamboli, übersetzt schlicht Brot mit Öl, ist eine typisch mallorquinische Vorspeise. Ungesalzenes und auf einer Seite geröstetes Landbrot dient als Grundlage dieser Delikatesse, die anschließend mit Tomaten, Olivenöl und wahlweise auch Knoblauch bestrichen wird. Wie bei der italienischen Bruschetta ist der Trick dabei, die geröstete Brotseite mit einer aufgeschnittenen Knoblauchzehe, respektive der Tomate, einzureiben und danach mit Olivenöl zu beträufeln. Ist diese Unterlage einmal geschaffen, lässt sich das Pamboli mit allerlei Toppings belegen – von Schinken bis Oliven ist alles möglich.
Empanadas Mallorquinas
Ob süß oder pikant: Empanadas Mallorquinas sind im gesamten spanischsprachigen Raum bekannt und beliebt. Die Taschen aus Hefeteig galten ursprünglich als Osterspezialität; daher rührt auch die Tradition, die runden Gebäckstücke, ähnlich wie beim englischen Pie mit kunstvollen Rändern zu verzieren. Heute finden Reisende die Empanadas auf Mallorca oft als Teigtasche, die aus Kreisen oder Quadraten zusammengelegt und am Rand mit den Fingern oder einer Gabel zusammengedrückt sind. Bei der Füllung sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt, von Gemüse oder Pilzen über unterschiedliche Fleisch- und Wurstfüllungen bis hin zu Meeresfrüchten ist hier alles zu finden. Mit Eigelb bestrichen backen die Empanadas schließlich im Ofen und erhalten ihre typische Farbe.
Pa de Figa
Pa de Figa bedeutet übersetzt Feigenbrot; allerdings hat es mit einem Brot im herkömmlichen Sinne außer der Form wenig gemein. Die süße Zwischenmahlzeit besteht aus getrockneten Feigen, gemahlenem Anis und einem Schuss Anislikör. Nach ausgiebigem Kneten trocknet die Teigmasse auf natürliche Art in der Sonne und ist anschließend verzehrfertig. Das Pa de Figa wird am besten traditionell auf einem Feigenblatt und mit einem Glas Anislikör serviert.
Sobrasada de Mallorca
Diese Wurst spaltet die Gemüter: Für die einen schmeckt die Sobrasada bestenfalls gewöhnungsbedürftig, die anderen können sich die mallorquinische Küche ohne sie nicht vorstellen. Die Streichwurst enthält Schweinehack und -speck, eine große Prise Paprikapulver sowie Salz und weitere Gewürze. Das daraus resultierende Brät reift, abgefüllt im Naturdarm, bei 16 bis 18 Grad und relativ hoher Luftfeuchtigkeit in entsprechenden Trockenkammern. Milchsäuregärungen machen die Wurst haltbar und das dominante Paprikagewürz verleiht ihr den aromatischen, aber streitbaren Geschmack.
Hierbas de Mallorca
Zu einem typisch Mahl gehört auf der Baleareninsel auf jeden Fall der Anislikör Hierbas de Mallorca. Durch den Zusatz unterschiedlicher Kräuter, die teilweise auch in der Heilkunde Verwendung finden, gibt es eine breite Vielfalt von Geschmacksrichtungen innerhalb der unterschiedlichen Brennereien. Früher destillierten vor allem Mönche in den Klöstern der Insel den Hierbas, da er vorwiegend für medizinische Zwecke eingesetzt wurde. Mit der Zeit kamen immer mehr private Destillierien hinzu. Den Hierbas gibt es in seiner Grundform in drei verschiedenen Varianten, die sich in Zucker- und Alkoholgehalt voneinander unterscheiden. Er stellt die ideale Ergänzung zu den meisten mallorquinischen Speisen dar.
Frito mallorquin
Das höchstwahrscheinlich älteste Gericht der mallorquinischen Küche nennt sich Frito mallorquin. Der Legende nach soll die Speise bereits auf das 14. Jahrhundert zurückgehen. Als Basis dienen kleingeschnittene, gebratene Innereien, bevorzugt vom Schwein oder Lamm, die ihr spezielles Aroma durch die Zugabe von Chilischoten, Knoblauch, Fenchel und Gewürznelken erhalten. Abschließend kommen Kartoffeln und Erbsen dazu; traditionell servieren die Mallorquiner das Gericht mit hausgemachtem Landbrot und einem kräftigen Rotwein.
Ensaimadas de Mallorca
Beinahe jeder Mallorca-Urlauber kennt sie: Die berühmten Ensaimadas, süße Hefeschnecken, die quasi alle Bäckereien auf der Balearen-Insel im Sortiment führen. Außerhalb Mallorcas ist es allerdings eher kompliziert, das traditionsreiche Gebäck zu finden. Das kommt nicht von ungefähr: Die Ensaimadas tragen den Zusatz ‚de Mallorca‘ im Namen, was sie zu einer Spezialität mit geschützter geographischer Angabe macht und die Schmalz-Leckerei zu einem Kulturgut der mallorquinischen Küche erhebt. Aus diesem Grund gibt es die originalen Ensaimadas nur auf Mallorca. Aber Achtung: Die Schnecken aus Mehl, Milch, Eiern, Zucker und Schmalz sind ein kalorienhaltiges Vergnügen.
Gató de ametlla
Auch dieser mallorquinische Kuchen hat es zu großer Berühmtheit gebracht: Der Gató de ametlla. In diesem Backwerk vereinen sich Noten von Orange und Zimt, um der zarten Masse aus Eischnee, gemahlenen und gerösteten Mandeln und Vanillezucker sein charakteristisches Aroma zu verleihen. Das Ergebnis ist ein saftiger Kuchen, der durch seine Leichtigkeit besticht. Den besten Gató de ametlla finden Urlauber übrigens auf dem Markt in Santanyí im Südosten Mallorcas.
Paella
Das wohl bekannteste Gericht dieser Liste ist die klassische Paella. Sie stammt zwar nicht ursprünglich aus Mallorca, sondern entstand zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert in den ländlichen Gebieten rund um Valencia, hat sich jedoch mit den Jahren zum Charakteristikum der Baleareninsel entwickelt. Die Paella galt früher als einfach zuzubereitende Reis-Mahlzeit für Bauern und Hirten – heutzutage gibt es die Spezialität in diversen Ausführungen und Zubereitungsformen. Die beliebteste Variante ist wohl die Meeresfrüchte-Paella; bei der Auswahl der Zutaten sind den Köchen allerdings kaum Grenzen gesetzt.
Turrón
Auf Mallorca gibt es über sieben Millionen Mandelbäume; kein Wunder also, dass einige der inseltypischen Gerichte Mallorcas das Steinobst (nicht die Nuss!) enthalten. Eine besonders beliebte Mandel-Kreation ist Turrón, eine süße Verführung aus Mandelkrokant, Honig und Zucker. Die Nachspeise ähnelt dem weißen Nougat und stammt ursprünglich aus dem arabischen Raum. Mit der maurischen Besatzung kam sie nach Spanien, wo sie nachweislich seit dem 16. Jahrhundert existiert. Vom iberischen Festland aus eroberte die Süßigkeit bald darauf auch Mallorca und gilt heute als Spezialität der Insel.
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