Medien

Corona-Pandemie: Zeitungen geben Orientierung

Gute Noten für die Berichterstattung: Leserbefragung zeigt, dass die Zeitungen zur Situation am Wohnort das relevanteste Medium und für 86 Prozent eine wichtige Orientierungshilfe sind.

In der Corona-Krise ist der Informationsbedarf immens. Das gilt insbesondere für Nachrichten zur Situation am eigenen Wohnort. Hier sind die lokalen und regionalen Zeitungen von zentraler Bedeutung: Kein anderes Medium erfüllt das Bedürfnis nach Einordnung und Berichterstattung zur aktuellen Corona-Krisensituation so gut wie die Tageszeitungen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage, die die Zeitungsmarktforschung Gesellschaft (ZMG) im Auftrag des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) unter mehr als 4.000 Leserinnen und Lesern regionaler Tageszeitungen vom 21. bis 28. März 2020 bundesweit durchgeführt hat.

Danach fühlen sich 84 Prozent der Leserinnen und Leser von Tageszeitungen aktuell gut beziehungsweise sehr gut durch ihren regionalen Titel informiert. Für die Corona-Berichterstattung geben sie den Zeitungen durchweg gute Noten. Vor allem die von den Redaktionen geleistete Einordnung wird geschätzt: Für 86 Prozent ist die Tageszeitung damit eine wichtige Orientierungshilfe in der aktuellen Notlage.

Die Berichterstattung ist aus Lesersicht besonders verlässlich (96 Prozent) und aktuell (91 Prozent), bietet verständliches Hintergrundwissen (92 Prozent), berichtet in ausreichendem Umfang aus dem Alltag von Betroffenen und dem Gesundheitssystem (93 Prozent), sortiert übersichtlich die Flut an Informationen (89 Prozent) und hilft mit konkrete Alltagsempfehlungen (85 Prozent).

Im Mittelpunkt: Die Lage am Wohnort

Unschlagbar sind die Zeitungen besonders bei Fragen nach der Situation im direkten Lebensumfeld: 92 Prozent der Leser sind sehr an Informationen zur Situation am eigenen Wohnort interessiert (Situation in Deutschland: 86 Prozent, Europa: 65 Prozent, weltweit: 50 Prozent). Dieses Bedürfnis erfüllen die Tageszeitungen am besten: Für 92 Prozent ihrer Leser haben die Zeitungen vor Ort die größte Bedeutung (TV oder Radio: 72 Prozent, TV-Sondersendungen: 48 Prozent). Insgesamt sind für 82 Prozent der Leser die Zeitungsmeldungen die wichtigste Informationsquelle zu Covid-19. 79 Prozent nutzen die Zeitungsangebote täglich, um sich auf dem Laufenden zu halten.

Auch bei der Bewertung, welches Medium das Coronavirus und seine Folgen am umfassendsten behandelt, führen die Zeitungen das Ranking an (Zeitungen: 82 Prozent, Fernsehen und Radio: 76 Prozent, TV-Sondersendungen: 71 Prozent, offizielle Webseiten wie Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: 38 Prozent, Zeitschriften: 12 Prozent). Bei widersprüchlichen Aussagen vertrauen 80 Prozent der Leser aber am ehesten ihrer Zeitung.

Dass viele Leser die aktuellen Anstrengungen ihrer Tageszeitung sehr zu schätzen wissen, dokumentiert die ZMG-Studie in vielen Einzelstatements der Teilnehmer mit dem Dank an alle Mitarbeiter der Zeitung für ihr „erhebliches Engagement“ und dafür „dass sie unter erschwerten Bedingungen ihre Arbeit in hervorragender Weise tun. Dank auch den Zustellern.“

Zur Methodik: Bei der Studie der ZMG Zeitungsmarktforschung Gesellschaft handelt es sich um eine Online-Befragung von 4090 volljährigen Leserinnen und Lesern verschiedener regionaler Abo-Zeitungen, für die die ZMG mit dem Tool Media OPAL Leserumfragen durchführt. Die Befragungen fanden zwischen dem 21. und 28. März 2020 statt und bilden die Leserschaft der einzelnen Titel quotiert nach der aktuellen MA 2019 ab.

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