Medizintechnik

Coronakrise: Politik muss akute Barrieren für die Labor- und Medizintechnik beseitigen

Die Labor- und Medizintechnikbranchen übernehmen bei der Bewältigung der Coronakrise eine wichtige Rolle. Sie stellen teils essentielle Produkte und Dienstleistungen für die Versorgung der Patienten her. Produktion und Lieferketten müssen abgesichert, die Kapazitäten bestmöglich genutzt und aktuelle Engpässe aufgehoben werden. Doch oftmals stehen administrative Hürden dem entgegen. Um die Patientenversorgung und die Entwicklung von Tests und Impfstoffen im Zuge der Coronakrise sicherzustellen, müssen aus Sicht des Deutschen Industrieverbandes SPECTARIS diese admininstrative Barrieren von der Politik abgebaut werden.

Der Verband hat in einer aktuellen Übersicht Lösungsvorschläge zu den zehn drängendsten Barrieren für die Labor- und Medizintechnikbranche vorgelegt. „Aus der Labor- und Medizintechnik hören wir, dass versorgungskritische Lieferketten gefährdet und Kapazitäten nicht optimal nutzbar sind. Hier muss die Politik schnell Lösungen anbieten, denn in der gegenwärtigen Situation müssen alle Akteure so rasch wie möglich handeln können“, betont SPECTARIS-Geschäftsführer Jörg Mayer.

Verschärfte Kontakt- und Ausgangssperren beeinträchtigen die Funktionsfähigkeit von Betrieben und deren Zulieferer. Hersteller aus der Medizintechnik sind mit Lieferverspätungen und -ausfällen konfrontiert. Die Bundesregierung muss daher den relevanten Betrieben der Labor- und Medizintechnik bestätigen, dass sie essentielle Produkte und Dienstleistungen zur Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems liefern. Pragmatisch wird die Regelung in der Schweiz erachtet, die den Nachweis einer Relevanz formlos einfordert und die Lieferkette explizit umfasst. „In diesen Zeiten ist es unabdingbar, Hersteller der Medizin-, Analysen- und Labortechnik sowie nicht-ärztliche Leistungserbringer zu den Akteuren der kritischen Versorgungskette zu zählen. Ihre Produkte und Dienstleistungen sind im Kampf gegen das Coronavirus von fundamentaler Bedeutung“, erklärt Mayer. 

Weiter fordert SPECTARIS die Einrichtung von geeigneten staatlichen Anlaufstellen, um die Angebote und Anliegen der Akteure der kritischen Versorgungskette zu koordinieren. „Die Einrichtung einer Internet-Plattform oder einer Clearing-Stelle für Vergaben und Ausschreibungen sowie zur Information über Bedarfsplanungen ist hier erforderlich“ so Mayer. Denn viele Medizin- und Labortechnik-Unternehmen können essentielle Produkte liefern oder beschaffen, müssen jedoch viel Zeit für die Recherche von Vergaben und Ausschreibungen von Bund, Ländern, Kommunen oder Trägern verwenden.

Im grenzüberschreitenden Warenverkehr kommt bei es der Lieferung dringend benötigter Güter und Vorprodukte nach wie vor zu erheblichen Verzögerungen. SPECTARIS empfiehlt, die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen „Green Lanes“ rasch umzusetzen. Diese Extraspuren stehen dann für Fahrzeuge zur Verfügung, die kritische Güter transportieren. Darüber hinaus sei es ratsam, an besagte Fahrzeuge entsprechende Vignetten herauszugeben, um Abfertigungsprozesse weiter zu beschleunigen. Aber auch beim Warenverkehr aus so genannten Drittstaaten gibt es derzeit Probleme. SPECTARIS fordert daher eine Erhöhung der Personaldecke beim Zoll in deutschen Häfen und Flughäfen zur Bewältigung des Rückstaus von Waren aus China, speziell bei Vormaterialien „Wir benötigen eine beschleunigte Einführung dringend benötigter Vormaterialien aus Drittländern, gegebenenfalls auch über Maschinen der Bundesregierung und der Bundeswehr“, betont Mayer.

Über den SPECTARIS – Deutscher Industrieverband für optische,medizinische und mechatronische Technologien e.V.

SPECTARIS ist der Deutsche Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik mit Sitz in Berlin. Der Verband vertritt 400 überwiegend mittelständisch geprägte deutsche Unternehmen. Die Branchen Consumer Optics (Augenoptik), Photonik, Medizintechnik sowie Analysen-, Bio- und Laborgeräte erzielten im Jahr 2018 einen Gesamtumsatz von knapp 73 Milliarden Euro und beschäftigten rund 320.000 Menschen.

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