DFS verzeichnet gutes Ergebnis und reagiert auf massiven Verkehrsrückgang
Die DFS-Gruppe steigerte im Geschäftsjahr 2019 ihren Umsatz nach IFRS-Rechnungslegungsstandard um 0,3 Prozent auf 1,181 Milliarden Euro. (2018: 1,177 Mrd.). Damit stieg die Gesamtleistung um rund 3 Millionen Euro, allerdings haben sich die einzelnen Umsatzkomponenten unterschiedlich entwickelt.
Aufgrund der deutlich geringeren Gebührensätze 2019 im Vergleich zum Vorjahr reduzierten sich die Umsatzerlöse aus Strecken- und An- und Abfluggebühren um 15 Millionen Euro. Eine positive Entwicklung ist im Bereich der anderen Umsatzerlöse zu verzeichnen. So konnten insbesondere im Drittgeschäft und im Ausbildungsbereich höhere Erlöse erzielt werden.
Die Umsatzerlöse der nationalen und internationalen DFS-Tochtergesellschaften stiegen auf 87,1 Millionen Euro (Vorjahr: 67 Millionen Euro). Der operative Gewinn (EBIT) belief sich auf 1,9 Millionen Euro (Vorjahr: 1,5 Millionen Euro). Anlaufverluste sind dabei berücksichtigt. „Damit leistet das Drittgeschäft einen immer größeren Beitrag zum Unternehmenserfolg“, sagt Prof. Klaus-Dieter Scheurle, CEO der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH.
Der Personalaufwand in der DFS-Gruppe stieg um 6,4 Prozent auf 935,2 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten wuchs um 2,5 Prozent auf 5585 (Vorjahr: 5437).
Insgesamt sank das Betriebsergebnis (EBITDA) der DFS um 44,9 Prozent auf 78,01 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss steigerte sich um 218,3 Prozent auf 35,6 Millionen Euro (Vorjahr: minus 30,1 Millionen). Dieser Anstieg beruht auf einem positiven Finanzergebnis von 65,4 Millionen Euro. „Wir haben 2019 alles in allem eine solide operative und finanzielle Entwicklung verzeichnen können. Vor dem Hintergrund der abgeschwächten Konjunktur und der negativen Entwicklung in der Luftfahrtindustrie können wir mit unserer Geschäftsentwicklung zufrieden sein. In einem herausfordernden Umfeld ist es uns gelungen, das Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich zu steigern“, sagt Prof. Scheurle.
Mehr Verkehr, verbesserte Pünktlichkeit
2019 ist das Verkehrsaufkommen im deutschen Luftraum nach Jahren des Wachstums leicht zurückgegangen. Erstmals seit fünf Jahren konnte aufgrund schwächerer Entwicklung der Weltwirtschaft kein Anstieg der Flugbewegungen im deutschen Luftraum verzeichnet werden. Nachdem die Verkehrszahlen von Januar bis Mai über den Werten der jeweiligen Vorjahresmonate gelegen hatten, zeigte sich in der zweiten Jahreshälfte eine rückläufige Tendenz. Unter dem Strich wurden 3,334 Millionen Flüge im deutschen Luftraum nach Instrumentenflugregeln gezählt (2018: 3,346 Millionen), 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr.
Während die Zahl der Ein- und Ausflüge stagnierte, ging die Zahl der Überflüge und der innerdeutschen Flüge zurück. Die Entwicklung an den Flughäfen verlief unterschiedlich: Während es 2019 bei den internationalen Flughäfen einen leichten Zuwachs um 0,1 Prozent auf 2,132 Millionen Starts und Landungen gab, zeigte sich bei den Regionalflughäfen mit 162.558 Starts und Landungen ein Minus von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Jahr 2019 konnte der negative Trend bei den Verspätungen im europäischen und im deutschen Luftverkehr gestoppt werden. Vor allem in den verkehrsintensiven Sommermonaten wurden die Verspätungen im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert. 2019 wickelte die DFS 90,6 Prozent (Vorjahr: 91,1 Prozent) aller Flüge ohne flugsicherungsbedingte Verzögerungen ab. Wesentliche Gründe dafür waren die Maßnahmen, die die Unternehmen der deutschen Luftverkehrswirtschaft im Oktober 2018 sowie im März 2019 mit der Politik vereinbart hatten. Sie wurden unter Einsatz hoher personeller und finanzieller Ressourcen umgesetzt.
Corona-Krise ist eine Herausforderung für die DFS
Infolge der Corona-Krise ist der Verkehr im ersten Quartal 2020 drastisch eingebrochen. Am 31. März wurden im deutschen Luftraum nur noch 1.341 Flüge kontrolliert. Das sind 84,7 Prozent weniger als am vergleichbaren Tag des Vorjahres. „Einen solchen Einbruch hat es noch nie in der Geschichte der DFS gegeben. Während sich der Rückgang an Frachtflughäfen wie Leipzig oder Köln/Bonn noch in Grenzen hält, ist der Verkehr an anderen Flughäfen so gut wie zum Erliegen gekommen“, sagt Prof. Klaus-Dieter Scheurle. „Aufgrund der dramatisch gesunkenen Gebühreneinnahmen rechnet die DFS in diesem Jahr mit Mindereinnahmen von rund 500 Millionen Euro.“
Die DFS hat umgehend Maßnahmen eingeleitet, um ihre Leistungsfähigkeit in der Krise sicherzustellen. Zum Schutz der Mitarbeiter wurde die Zahl des operativen Personals in den Kontrollzentralen und Towern auf ein Minimum reduziert und die übrigen Aufgaben nach Möglichkeit ins Homeoffice verlagert. „Um dies zu ermöglichen, haben wir in kürzester Zeit die nötige IT-Infrastruktur geschaffen, um vielen hundert Mitarbeitern die Arbeit von zuhause aus zu ermöglichen. Damit haben wir einen technischen Entwicklungssprung gemacht, auf den ich stolz bin.“
Mit ihrem Tarifpartner hat die DFS einen Corona-Tarifvertrag vereinbart, der den Aufbau von bis zu 300 Stunden Minderarbeit erlaubt. „Kurzarbeit oder gar betriebsbedingte Kündigungen sind bei uns kein Thema“, sagt Prof. Scheurle. „Mit dem Tarifvertrag schafft sich die DFS die notwendige Flexibilität, um bei einem Wiederanstieg des Verkehrs die notwendige Kapazität bereitstellen zu können.“ Zwar könne derzeit niemand prognostizieren, wie lange die Corona-Krise andauere. Zurückliegende Verkehrseinbrüche – von den Terroranschlägen des 11. September 2011 bis zur Finanzkrise 2008 – hätten jedoch gezeigt, dass sich der Luftverkehr sehr schnell wieder erholt habe, sagt Prof. Scheurle: „Meine persönliche Einschätzung ist, dass wir möglicherweise schon in der zweiten Jahreshälfte 2020 einen deutlichen Aufwärtstrend sehen werden.“
Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit rund 5.600 Mitarbeitern (Stand 31.12.2019). Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die rund 2.200 Fluglotsen leiten täglich bis zu 10.000 Flüge durch den deutschen Luftraum, im Jahr mehr als drei Millionen. Deutschland ist damit das verkehrsreichste Land in Europa. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Langen, Bremen, Karlsruhe und München sowie Tower an den 16 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland. Die Tochtergesellschaft DFS Aviation Services GmbH vermarktet flugsicherungsnahe Produkte und Dienstleistungen und ist für die Flugverkehrskontrolle an neun deutschen Regionalflughäfen sowie an den Flughäfen London-Gatwick und Edinburgh verantwortlich. Seit 2016 arbeitet die DFS an der Integration von Drohnen in den Luftverkehr und hat mit der Deutschen Telekom das Joint Venture Droniq GmbH gegründet. www.dfs.de
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