DRK-Düsseldorf bietet mit Herzwerk und den Zentren Plus Angebote gegen soziale Isolation
Seit dem 23. März gilt im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus in NRW ein Kontaktverbot. Während sich jüngere Menschen, oder die mit einem starken Immunsystem, mit täglich anfallenden Besorgungen gut selber helfen können, können ältere und kranke Menschen das Haus nicht bedenkenlos verlassen, um beim Händler um die Ecke einzukaufen. Hinzu kommt, dass von den etwa 62.000 Düsseldorfern, die älter als 75 Jahre sind, mehr als die Hälfte allein leben, so eine Studie des Sozialamtes. Das Deutsche Rote Kreuz bietet mit seinen Zentren Plus und der Oberbilker Herzwerkstatt in Kooperation mit der Seniorenhotline der Stadt deshalb schon seit Beginn des Kontaktverbotes eine direkte und unkomplizierte Hilfe an.
Zentren Plus sind im „normalen“, nicht von Corona geprägten Leben, Begegnungsstätten für Menschen ab 55 Jahren und die Herzwerkstatt in Oberbilk kümmert sich um Senioren, die von Grundsicherung leben oder älter als 75 Jahre sind. Die Mitarbeitenden vor Ort bieten im Auftrag der Stadt Düsseldorf seit dem Lockdown einen kontaktlosen Einkaufsservice für die Klienten und Besucher an, machen Botengänge, organisieren Mahlzeitendienste und stehen den Senioren beratend zur Seite. „Die Angebote werden von den älteren Menschen sehr dankbar angenommen und sowohl die Mitarbeitenden in den Zentren Plus, als auch die in der Herzwerkstatt sind tagtäglich unterstützend im Einsatz“, so Nicole Mousset, die als Koordinatorin für die offene Seniorenarbeit beim DRK-Düsseldorf die Angebote für die Senioren mit organisiert.
„Es ist schwer mit anzusehen, wie eingeschränkt und sozial isoliert die alten Menschen derzeit sind. Die meist ohnehin geringen sozialen Kontakte fallen weg, Ängste und Sorgen machen sich breit. Durch Einkaufshilfen versuchen wir die Senioren aus der Gefahr einer Ansteckung zu holen und mittels Telefongesprächen einen Raum zu schaffen, in dem sie sich aussprechen können“, erzählt Mara Kern, die die Herzwerkstatt auf der Oberbilker-Allee 233 leitet. Senioren, die den Herzwerk-Kriterien entsprechen und den Einkaufsservice in Anspruch nehmen, werden von Herzwerk zudem einmalig mit 25 Euro unterstützt. Das wird dann aus der Kasse des gemeinnützigen Projektes bezahlt, das vor zehn Jahren von der Schauspielerin Jenny Jürgens und dem DRK-Düsseldorf ins Leben gerufen wurde.
Demnächst wird es vom Roten Kreuz weitere Hilfsangebote bei sozialer Isolation geben. „Wir erproben die Herausgabe eines regelmäßigen Newsletters, den wir beispielsweise zusammen mit den Einkäufen an die Wohnungstüren bringen könnten“ , sagt Mousset. Der Newsletter könnte beispielsweise Tipps zur Bewegung und Entspannung, Gedächtnistrainings, Rezepte und Bastelanleitungen sowie kulturelle Angebote, die digital abrufbar sind, enthalten. Und auch mit regelmäßigen Telefongesprächen kann der Einsamkeit ein Stück weit entgegengewirkt und soziale Kontakte aufrechterhalten werden. Hierin sprechen die Senioren mit ehrenamtlichen DRK-Mitarbeitenden über Probleme und Ängste in der jetzigen Zeit. Das macht die Situation für die alten Menschen etwas erträglicher. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Zentren Plus sind täglich per E-Mail oder von 10:00 bis 14:00 Uhr auch telefonisch erreichbar.
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