Energie- / Umwelttechnik

Erneute Begiftung der Wälder geplant

Der Landesforstbetrieb plant in diesem Jahr erneut, mit Hubschraubern Kiefernforsten im Kreis Potsdam-Mittelmark mit dem Totalinsektizid „Karate Forst flüssig“ zu besprühen. Im Amtsblatt für Brandenburg ist eine Allgemeinverfügung des Landesbetriebes veröffentlicht worden, die ein Betretungsverbot vom 20. April bis 31. Mai 2020 für größere Waldbereiche bei Niemegk und Treuenbrietzen festlegt. Während es im letzten Jahr um die Bekämpfung des Kiefernschädlings Nonne ging, soll in diesem Jahr der Kiefernspinner bekämpft werden.

Mit der Allgemeinverfügung wird nur ein Betretungsverbot geregelt, die konkrete Festlegung der betroffenen Gebiete soll erst kurz vor der Befliegungsaktion erfolgen. Die Allgemeinverfügung selbst ist nicht rechtlich angreifbar. „Aber wir sind gewarnt und alarmiert,“ erklärt Friedhelm Schmitz-Jersch, Vorsitzender des NABU Brandenburg. Die Zulassung der Begiftungsaktion erfolgt durch das Landesamt für Ernährung, Landwirtschaft und Flurneuordnung in Frankfurt/ Oder. Der NABU hat die Behörde sofort angeschrieben und die Offenlegung sämtlicher Antragsunterlagen und die sofortige Bekanntgabe einer eventuellen Zulassungsentscheidung gefordert. „Wir werden voraussichtlich erneut gegen die Begiftung der heimischen Wälder das Verwaltungsgericht anrufen,“ erklärt Friedhelm Schmitz-Jersch weiter.

Der NABU hatte sich erfolgreich im Frühjahr letzten Jahres gegen die Ausbringung von Karate Forst flüssig im Kreis Potsdam-Mittelmark gewehrt. Allerdings konnten von vorgesehenen 8.000 ha Waldfläche nur 2.500 ha vor der Begiftung bewahrt werden, weil die Entscheidung erst durch die Berufungsinstanz, das Oberverwaltungsgericht, gefällt wurde. Viele Bürgerinnen und Bürger auch über die Region hinaus haben das Vorgehen des NABU ausdrücklich unterstützt.

2019 hatte der Landesforstbetrieb auf Grund seiner eigenen Erhebungen zur Entwicklung der Nonnenpopulation in den Kiefernforsten den Totalverlust der Wälder vorausgesagt. Wie sich in den Waldbereichen zeigte, die nicht beflogen wurden, waren die Kiefern tatsächlich nur gering von den Raupen der Nonne befallen. Die Prognosen des Landesforstbetriebes wurden damit ad absurdum geführt. Soweit dieser geringe Befall aufgetreten ist, haben sich die Bäume wieder vollständig erholt.
Das Totalinsektizid Karate Forst flüssig vernichtet neben den Raupen aller Schmetterlinge auch die natürlichen Gegenspieler des Kiefernspinners und alle weiteren vorkommenden Insekten in den Kiefernbeständen, bis hin in die Waldböden. Das ist ein schwerer Schaden für das ökologische Gefüge. Auch die Vogel- und Fledermausarten würden durch Futtermangel und Anreicherung des Giftes im Körper stark in Mitleidenschaft gezogen.

zur letztjährigen Sprüaktion:
https://brandenburg.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/forstwirtschaft/keingiftimwald.html

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

NABU Brandenburg
Lindenstraße 34
14467 Potsdam
Telefon: +49 (331) 20155-70
Telefax: +49 (331) 20155-77
http://www.brandenburg.nabu.de

Ansprechpartner:
Friedhelm Schmitz-Jersch
Vorsitzender
Telefon: +49 (171) 366-7469
Dr. Werner Kratz
stellvertretender Vorsitzen
Telefon: +49 (157) 84678414
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel