EU-Projekt GALACTIC entwickelt Lieferkette für Alexandrit-Laserkristalle
Lasersysteme in Erdbeobachtungssatelliten generieren Daten zur Analyse der Erdatmosphäre und -oberfläche. Bislang kommen hierbei Laserkristalle aus Neodym-dotiertem Yttrium-Aluminium-Granat (kurz: Nd:YAG) zum Einsatz. Allerdings ist die emittierte Wellenlänge von Nd:YAG-Kristallen nicht abstimmbar. Alexandrit-Kristalle hingegen sind von Natur aus durchstimmbar und auch in anderen grundlegenden Eigenschaften wie thermischer Leitfähigkeit und Bruchfestigkeit Nd:YAG Kristallen überlegen. Daher untersucht die Europäische Weltraumorganisation (ESA) derzeit, ob diese Kristalle zukünftig YAG-Kristalle ersetzen können.
Voraussetzung dafür ist jedoch die ausreichende Verfügbarkeit weltraumqualifizierter Alexandrit-Laserkristalle. Noch dominieren die USA den Markt für Alexandrit-Laserkristalle, aber auch in Europa sind diese schon als Industrieprodukt erhältlich. Den Technologie-Reifegrad (Technology Readiness Level – TRL) europäischer Alexandrit-Laserkristalle für Hochleistungsanwendungen im Weltraum wollen die Partner im GALACTIC-Projekt nun von aktuell TRL 4 auf TRL 6 bringen.
Über GALACTIC
Im Projekt GALACTIC will das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) zusammen mit Altechna Coatings UAB und Optomaterials S.r.l. den Prozess der Kristallzucht und der Nachbehandlung verbessern, neuartige Beschichtungskonzepte entwickeln und einen Laser-Demonstrator anfertigen. So soll eine unabhängige, rein europäische Lieferkette für Alexandrit-Laserkristalle aufgebaut werden. GALACTIC wird mit Mitteln des Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon 2020“ der Europäischen Union unter dem Förderkennzeichen Nr. 870427 gefördert. Koordiniert wird GALACTIC vom LZH.
Nähere Informationen zu GALACTIC sind unter www.h2020-galactic.eu abrufbar.
Als unabhängiges gemeinnütziges Forschungsinstitut steht das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) für innovative Forschung, Entwicklung und Beratung. Das durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung geförderte LZH widmet sich der selbstlosen Förderung der angewandten Forschung auf dem Gebiet der Photonik und Lasertechnologie. 1986 gegründet arbeiten inzwischen fast 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am LZH.
Der Fokus des LZH liegt auf den Bereichen Optische Komponenten und Systeme, Optische Produktionstechnologien und Biomedizinische Photonik. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Naturwissenschaftlern und Maschinenbauern ermöglicht innovative Ansätze für Herausforderungen verschiedenster Bereiche: von der Komponentenentwicklung für spezifische Lasersysteme bis hin zu Prozessentwicklungen für die unterschiedlichsten Laseranwendungen, zum Beispiel für die Medizintechnik oder den Leichtbau im Automobilsektor. 18 erfolgreiche Ausgründungen sind bis heute aus dem LZH hervorgegangen. Das LZH schafft so einen starken Transfer zwischen grundlagenorientierter Wissenschaft, anwendungsnaher Forschung und Industrie.
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