Gestalterische Einheit
Straßen und Plätze im Ortskern Senden erfahren seit 2017 eine deutliche Aufwertung. Bewohner und Besucher sollen sich dadurch wieder stärker mit ihrem Zentrum identifizieren. Die Umgestaltung teilt sich in mehrere Bauabschnitte; die erste Etappe ist bereits geschafft. So wurden die Eintrachtstraße und der Platz am Laurentiusbrunnen, unweit der St. Laurentius Kirche, bereits fertiggestellt. Neben der Erneuerung von Trinkwasserleitungen und der Sanierung der Abwasserkanalisation stand auch die barrierefreie Platzgestaltung auf der Agenda. Im nächsten Bauabschnitt wird der Laurentiusplatz, dessen Mittelpunkt die St. Laurentius Kirche bildet, in Angriff genommen. Um die Aufenthaltsqualität auf dem Platz und rundherum zu erhöhen, konzipiert die Kleinstadt diesen Bereich neu. Neben einem einheitlichen Design werden auch hier die Schmutz- und Regenwasserkanäle sowie Trinkwasserleitungen bis Mitte 2020 erneuert.
Tanzendes Band
Den gesamten Ortskern wird ein Gehband aus Betonplatten einen. Es bietet Fußgängern eine ebene, gehfreundliche Verbindung durch Senden und den Autofahrern eine willkommene Führung in der Stadtstruktur. Rund um die St. Laurentius Kirche wird zudem ein sogenanntes tanzendes Band entstehen – eine niedrige, an mehreren Stellen offene und in der Höhe variierende Mauer aus Betonsteinen. So wird sich das Band in Teilbereichen zu Sitzmöglichkeiten in Höhe von 30 bis ca. 80 cm aus der Fläche erheben. Die alten Linden im Bereich der Kirche bleiben erhalten und prägen das neue Bild des Kirchplatzes. Um diese nachhaltig zu schützen, wird das Pflaster rund um die Bäume durch eine wassergebundene Deckschicht ersetzt. Das Band setzt die Kirche noch weiter in den Fokus und dient einerseits als Abgrenzung des Platzes zum gesamten Raum, andererseits als Schutz vor dem Kraftverkehr.
Rahmen aus Klinker
Alle auf den Laurentiusplatz führenden Wege und Straßen, wie etwa die bereits fertige Eintrachtstraße, werden durch den äußeren Rahmen aus Klinker aufgenommen. Dieser greift damit den Gestaltungskanon der Altstadt auf und leitet den ankommenden Fuß-, Rad- und Kraftverkehr. Die flächige Verwendung von Pflasterklinkern wirkt passend zu den engen Raumabfolgen. Die Hagemeister-Sondersortierungen „Senden“ und „Laurentiusplatz“ im Riegelformat (208 x 50 x 100 mm) überzeugen durch ihre abwechslungsreichen Changierungen in Rotbraun. Der kraftvolle Kohlebrand-Ziegel wirkt harmonisch und fügt sich ins Bild des Stadtteils ein. Die Verlegung im in sich verschränkten Fischgrätmuster sorgt für ein lebendiges optisches Bild und verleiht dem Untergrund besondere Stabilität.
Mit einfachen Mitteln wird der Kernbereich von Senden in den nächsten 10 bis 15 Jahren zu einer gestalterischen Einheit zusammengefasst, die die Orientierung im Zentrum erleichtert. Auch kleine Veränderungen, z.B. durch neue Sitzbänke, erhöhen die Besucherfreundlichkeit. Ergänzt wird die Planung durch ein nachvollziehbares Lichtkonzept. So wird das „tanzende Band“ rund um die Kirche durch die gezielte Verlegung von Einbauleuchten nachts hell erleuchtet sein.
Projektdaten
Architektur: Anke Deeken, Architektur, Stadt- und Freiraumplanung
Bauherr: Gemeinde Senden, Fachbereich 4, Klaus Mende
Ausführung: Diekmann Bauen und Umwelt
Klinker: Objektsortierungen „Senden glatt“ und „Laurentiusplatz geschält“
Format: 208 x 50 x 100 mm
Gepflasterte Fläche: ca. 2.600 m² (1. Bauabschnitt)
Seit über 100 Jahren produziert das Nottulner Klinkerwerk Hagemeister Fassadenklinker und Pflasterklinker. Das Sortiment umfasst mehr als 500 Farben, Formate und Strukturen zur Gestaltung mit Fassadenklinker sowie ein facettenreiches Sortiment an Pflasterklinker. Etwa 100 Millionen Klinkereinheiten pro Jahr liefert das Unternehmen mit über 180 Mitarbeitern zu Bauwerken in allen Ländern der Erde. Weitere Informationen finden Sie unterwww.hagemeister.de
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