Gesundheit & Medizin

IKK classic fordert in der Krise Solidarität statt Wettbewerb

„In der Corona-Krise müssen die gesetzlichen Krankenkassen ihre gesamte Kraft darauf konzentrieren, die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu sichern und wirtschaftlich gefährdete Unternehmen und Selbstständige zu unterstützen“, betont der Vorstandsvorsitzende der IKK classic, Frank Hippler.

Der Wettbewerb in der GKV sei in „normalen“ Zeiten ein wichtiges Element, das dafür sorgt, dass sich Leistungen und Service im Sinne der Versicherten positiv entwickeln, so Hippler. „In der aktuellen Krise ist aber Solidarität das Gebot der Stunde. Nur gemeinsam werden wir unserer Aufgabe als starkes Sicherheitsnetz der Gesellschaft gerecht. Niemand sollte versuchen, die derzeitige Situation für die Verbesserung der eigenen Position auszunutzen.“

Krankenkassen, die ihre Verantwortung in der Krise annehmen, gehen nach den Worten des Verwaltungsratsvorsitzenden der IKK classic, Bert Römer, bewusst wirtschaftliche Risiken ein. Um das Versorgungssystem trotz Kontakteinschränkungen und hohem Belastungsdruck aufrechtzuerhalten, würden erhebliche Finanzmittel mobilisiert, Prüfroutinen gegenüber Kliniken und ambulanter Medizin teilweise ausgesetzt, die Abgaberegeln für Medikamente und Heilmittel gelockert, Krankschreibungen erleichtert. Die Refinanzierung der aktuellen Maßnahmen sei gegenwärtig in vielen Punkten noch unklar.

„Wenn Krankenkassen in einer kollektiven Notlage kreativ und unbürokratisch helfen, machen sie sich unter Umständen im Wettbewerb angreifbar. Der tatkräftige Einsatz darf am Ende nicht zum Nachteil für die Engagierten ausgehen“, so Römer.

Einige Kassen seien beispielsweise durch ihre ältere Versichertenstruktur weit stärker von den finanziellen Corona-Folgen betroffen, als andere (etwa die IKK classic mit einer eher jüngeren Klientel). Hier sei Solidarität des gesamten Systems gefragt. „Wir müssen prüfen, ob der gegenwärtige Finanzierungsmechanismus des Risikostrukturausgleichs diesem Anspruch gerecht wird“, erläutert Hippler.

Stefan Füll, arbeitgeberseitiger Verwaltungsratsvorsitzender der IKK classic bekräftigt diese Position: „Wir stehen als größte handwerkliche Krankenkasse in dieser Krise an der Seite der vielen kleinen und mittelständischen Betriebe.“ Um ihnen bei drohenden Liquiditätsengpässen zu helfen, würden die Regeln für den Beitragseinzug teilweise ausgesetzt und großzügige Stundungen ermöglicht. „In Zeiten dramatischer Krankenstände trifft die Betriebe neben dem Wegbrechen von Aufträgen und Geschäftseinahmen auch ein erhöhtes Lohnfortzahlungsrisiko“, so Füll. Es komme jetzt auf schnelle Hilfe an. „Jeder Tag ist wichtig.“

Die IKK classic plädiert dafür, Markt- und Wettbewerbstätigkeiten weitgehend auszusetzen, so lange die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen fortdauern.  „Jetzt ist nicht die Zeit, Gewinne bei Mitgliedern oder Finanzen in den Vordergrund zu stellen“, argumentiert Frank Hippler. „Der Markenkern der GKV ist Solidarität. In diesen kritischen Tagen gilt es vor allem, gemeinsam und solidarisch zu handeln, und allen, die täglich entscheiden – in Kliniken, in Arztpraxen und in der Politik – den Rücken freizuhalten.“

Über IKK classic

Die IKK classic ist mit mehr als drei Millionen Versicherten das führende Unternehmen der handwerklichen Krankenversicherung und eine der großen Krankenkassen in Deutschland. Die Kasse hat rund 8.000 Beschäftigte an 160 Standorten im Bundesgebiet. Ihr Haushaltsvolumen beträgt rund 10 Milliarden Euro.

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