Machen ist besser als wollen: In Baden-Württemberg bilden sich ganz neue Produktionsverbünde für Schutzausrüstung
„Wir sehen hier bemerkenswerte Partnerschaften von Unternehmen und Instituten. Textiler, Rohstofflieferanten, Forscher, Prüfer ziehen an einem Strang in dieselbe Richtung und lassen in wenigen Tagen Produktionsprozesse anlaufen, die in kurzer Zeit Stückzahlen in fünf- bis sechsstelliger Höhe versprechen“, so Peter Haas, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Südwesttextil. Die Offenheit für neuartige Kooperationen sei außerordentlich, Konzerne kommunizierten mit Mittelständlern auf Augenhöhe, Branchengrenzen wären keine Hindernisse mehr.
„Unser Motto ‚Warum alles alleine machen, gemeinsam ist man stärker‘ müssen wir uns für nach der Krise unbedingt bewahren“, so Ulrike Möller, Leiterin der Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg (AFBW). Auch Vertreter von Politik und staatlicher Verwaltung zeigten sich vielfach agiler denn je und machten den Weg frei, um beispielsweise schneller an Zertifizierungen zu kommen. „Es macht Hoffnung, dass die von vielen gar nicht mehr richtig wahrgenommene Textilindustrie zum Zeitpunkt der Krise ihre Macherqualitäten zeigt“, so Südwesttextil-Chef Haas. Die Akteure, egal ob Firmen, Hochschulen oder Organisationen, würden gerade engagierter denn je beweisen, dass Baden-Württemberg ein echtes „Textile Valley“ sei.
Auf der von Südwesttextil und AFBW betriebenen Internetplattform „Place2tex“ (www.place2tex.com) haben sich mittlerweile über 120 Firmen mit ihren Kompetenzen listen lassen. Über diese Plattform werden auch Nähkapazitäten zusammengetragen, um Fertigung in Baden-Württemberg zu forcieren. Und auf Place2tex organisieren die Verbände auch Webinare und Online-Kurse zur regelkonformen Produktion von Schutzausrüstung, die binnen weniger Stunden von über 1.200 Interessierten angeschaut und gebucht wurden.
⁄ Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist Deutschlands zweitgrößte Konsumgüterindustrie und bei technischen Textilien Weltmarktführer.
⁄ Südwesttextil vertritt die Interessen der Branche in Baden-Württemberg. Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband ist eine
Gemeinschaft von rund 200 Unternehmen mit 7 Mrd. Euro Umsatz und 24.000 Beschäftigten.
⁄ Viele sind wichtige Zulieferer für die Autoindustrie, Luft- und Raumfahrt und Medizin oder machen mit attraktiver Mode und hochwertigen Heimtextilien den Alltag schöner und komfortabler.
⁄ Südwesttextil ist Berater für seine Mitglieder, Netzwerker in Politik und Wirtschaft, Sozialpartner in der Tarifpolitik, Förderer der Textilforschung und des Engagements für soziale und ökologische Standards.
Textil aus Baden-Württemberg ist der Stoff, aus dem die Zukunft ist.
AFBW gehört zu den leistungsstärksten Netzwerken in Europa, ist wichtiger Player im Markt der faserbasierten Werkstoffe und das erste landesweite Netzwerk im Südwesten, das mit dem baden-württembergischen und europäischen Cluster Label ausgezeichnet wurde. Sie bietet professionelles Netzwerkmanagement für ihre Mitglieder und Partner. Zur Aufgabe gehört es Wissenschaft und Wirtschaft, Menschen und Märkte, Technologien und Anwendungsfelder – von der Faser bis zum fertigen Produkt – mit einander zu verbinden. Um baden-württembergischen KMU ein Sprungbrett für intensivere Auslandsaktivitäten zu bieten und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, setzt AFBW auf ein umfangreiches Maßnahmenpaket. Das Unterstützungsangebot reicht von Cross-Clustering mit Netzwerken und anderen Akteuren im Ausland über Delegationsreisen und internationalen Messebeteiligungen bis hin zur Akquise, Initiierung und Umsetzung internationaler Innovationsprojekte. Aktuell setzen 145 Mitglieder auf den Netzwerkgedanken der AFBW – darunter vor allem mittelständische Unternehmen entlang der textilen Wertschöpfungskette sowie die führenden Textilforschungseinrichtungen des Landes.
„Mehrwert durch Netzwerk“ ist Leitbild und Treiber für Technologietransfer und Innovation.
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