Milchmarkt im Zeichen von Corona
Die Corona-Pandemie führt am Milchmarkt zu starken Verwerfungen. Einem erschwerten Exportgeschäft, weggebrochenen Absatzmöglichkeiten nach Südeuropa, in der Gastronomie sowie im Großverbraucherbereich steht eine nicht zuletzt durch Bevorratungskäufe der Verbraucher hohe Nachfrage aus dem Lebensmitteleinzelhandel gegenüber. Die Molkereigenossenschaften sind durch diese gegenläufigen Entwicklungen in Abhängigkeit von ihren Produktsortimenten sehr unterschiedlich betroffen. Während eine Gruppe von Molkereien zur Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Milchprodukten derzeit einen hohen Milchbedarf hat, sehen sich andere mit Absatzproblemen und wegbrechenden Umsätzen konfrontiert.
Das Corona-Geschehen stellt damit für alle Beteiligten am Milchmarkt eine besondere Herausforderung dar. Wie in der Sektorstrategie Milch 2030 festgehalten, liegt die Verantwortung für das Management der Anlieferungsmengen allein in den Händen der Marktakteure. Die Abmilderung von Volatilitäten kommt als Aufgabe den Milcherzeugern und ihren Molkereien zu. Holzenkamp: „Die derzeit unterschiedlichen Entwicklungen am Milchmarkt verlangen differenzierte und damit unternehmensindividuelle Antworten.“
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.984 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 92.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 65,6 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.
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