Gesundheit & Medizin

Neues „Corona-Webtool“ im Einsatz

Krankenhäuser sind durch das Coronavirus derzeit besonderen organisatorischen Belastungen ausgesetzt: Viele Patientenanfragen müssen auf einmal beantwortet, in kurzer Zeit Tests durchgeführt und strukturierte klinische Daten für die Forschung erhoben werden. Darüber hinaus gilt es, auftretende Symptome bei positivgetesteten Patienten oder Personen aus Risikogruppen und -gebieten engmaschig zu kontrollieren. Das neu entwickelte Corona-Webtool, das seit einigen Tagen an der Uniklinik Köln als Basisversion 1.0 eines neuen Gesundheitszertifikats im Einsatz ist, soll die Beschäftigten des Infektionsschutzzentrums durch die kontaktlose Erfassung von Symptomen und die schnellere Kommunikation von Testergebnissen entlasten sowie die Betreuung von Coronapatienten in Heimquarantäne erleichtern. Das Kölner Digital Health Unternehmen Healex GmbH hat die mobil einsetzbare Softwarelösung zusammen mit der Uniklinik Köln und den IT- und Plattformspezialisten der Jackson Mobile Berlin GmbH entwickelt.

Mit dem neuen „Corona-Webtool“ erhalten Patienten auf ihrem Handy per SMS einen individuellen Link zu einer personalisierten Website, über die sie alle notwendigen Daten sicher, einfach und datenschutzkonform an die Uniklinik Köln übermitteln, Testergebnisse erhalten sowie die Beobachtung der eigene Symptome durchführen können.

„Mit dem neuen Corona-Webtool sehen wir unsere Ansprüche an ein nutzerorientiertes und zeitgemäßes klinisches Patientenmanagement umgesetzt. Es ermöglicht uns eine noch effizientere Steuerung und Behandlung in unserem Infektionsschutzzentrum – abhängig von den Symptomen unserer Patienten. Wir gewinnen dadurch wertvolle Zeit für die Versorgung infizierter Patienten“, sagt Dr. Georg Langebartels, Ärztlicher Koordinator im Krisenmanagement der Uniklinik Köln.

Stefan Wiesner, der Geschäftsführer von Healex, ergänzt: „Wir können mit dem neuen Corona-Webtool einen Beitrag zu Effizienz und Infektionsschutz im klinischen Betrieb leisten, indem wir helfen, klinische Daten durch eine direkte Anbindung an die klinischen Systeme sicher und gezielt dahin zu bringen, wo sie sofort gebraucht werden.“

Und so läuft der Prozess ab: Der Patient ruft eine Telefonnummer an und erhält per SMS einen persönlichen Link zu einer individuellen Website, auf der er seine Gesundheitsdaten und Symptome eingeben kann. Anschließend erhält er einen individuell generierten QR-Code und Informationen zum Testzentrum, in dem er sich vorstellen soll. Dort wird dieser QR-Code gescannt und damit liegen dem Zentrum bereits alle Informationen vor. Nach Durchführung des Tests erhält der Bürger, der negativ getestet worden ist, eine Nachricht, dass er nicht mit dem Coronavirus infiziert ist. Bei einem positiven Test kontaktieren die medizinischen Experten den Patienten persönlich. Alle Bürger sollen – auch bei negativem Befund – über die Website täglich den eigenen Gesundheitszustand übermitteln.

Das „Corona-Webtool“ soll auch allen anderen Krankenhäusern, Kliniken, Gesundheitsämtern und weiteren Infektionsschutzzentren offenstehen. Durch den Aufbau als flexible und hoch skalierbare Web-Applikation lassen sich alle Inhalte und Workflows individuell auf den Patienten und die jeweiligen Schnittstellen sowie die Anforderungen der klinischen Bereiche und Krisenstäbe anpassen. Healex übernimmt dabei die Weiterentwicklung, den Vertrieb und die Anpassung an die klinischen Systeme vor Ort. Dr. Langebartels sagt: „Die Test- und Patientendaten werden direkt in eine digitale Krankenakte überführt, diese können nur Ärzte, Pflegende und Klinikmitarbeiter einsehen. Das Corona-Webtool ist in der Uniklinik Köln die aktuelle Basis als Version 1.0 des neuen Corona-Zertifikats – ein gemeinsam mit der Uniklinik Köln und der Digital Health Germany e.V. entwickeltes Gesundheitszertifikat. Diese digitalen Innovationen können zukünftig auch für andere Krankenhäuser sehr hilfreich sein.“

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