Online-Umfrage: 91% der Studierenden haben Sorgen zum ersten Corona-Semester
Durch die Kooperation mit dem App-Anbieter UniNow nahmen über 10.000 Studierende an der Online-Umfrage teil. Danach fürchtet fast jeder Dritte eine Verdichtung des Stundenplans mit mehr Prüfungen, 31 Prozent der Befragten sorgen sich außerdem darum, dass sie ihr Studium um ein weiteres Semester verlängern müssen. Für jeden Zehnten der befragten Studierenden sind die Existenzängste durch den Wegfall ihrer Nebenjobs oder die Umstellung auf Online-Vorlesungen die größte Sorge. Bei der Frage: „Wie soll dein Studium in der Corona-Krise weitergehen?“ sind die deutschen Studierenden derzeitig zwiegespalten. 53 Prozent der Befragten stimmten für Online-Vorlesungen, 19 Prozent bevorzugen Präsenz-Vorlesungen und 18 Prozent möchten in der Corona-Krise lieber ein Semester ohne Studiengebühren pausieren.
In Deutschland haben die meisten Studierenden noch Semesterferien und unterliegen Kontaktverboten bzw. Ausgangsbeschränkungen. Die vorlesungsfreie Zeit bedeutet für viele Studierende sogar mehr Stress als die reguläre Vorlesungszeit. Sie müssen Prüfungen ablegen, Hausarbeiten abgeben, Praktika absolvieren oder mit Nebenjobs das nächste Semester finanzieren. Die Unsicherheiten der deutschen Studierenden sind in Zeiten der Corona-Krise und zum Semesterstart groß. Das Hochschulsystem steht bis zum Start des ersten Corona-Semesters am 20. April vor außerordentlichen Herausforderungen. An der Hochschule Aalen wird deshalb derzeit mit Hochdruck an einer weiteren Digitalisierung der Lehre gearbeitet.
Laut Prof. Dr. Constance Richter digitalisiere man im Moment alle Lehrveranstaltungen, bei denen es didaktisch Sinn machen würde. Im Studienbereich Mechatronik wurde die studentische Vollversammlung bereits erfolgreich in einem Livestream abgehalten. Den Erstsemesterstudierenden stellten sich Professorinnen und Professoren ebenfalls auf diese Weise vor. „Es ist wichtig, bereits jetzt die Studierenden abzuholen und mit ihnen zu kommunizieren, bspw. im Chat oder in Videokonferenzen. Digitale Distanz bedeutet lediglich eine räumliche Trennung. Wir können mit digitalen Räumen diese Distanz überwinden und die Unsicherheiten der Studierenden erfahren und auffangen“, so Prof. Dr. Constance Richter.
Überzeugend sei das Engagement der Studierenden aus höheren Semestern. Viele hätten sich spontan dazu bereiterklärt, den Neuankömmlingen als „Personal Tutors“ in allen Fragen rund um das sich neugestaltende Hochschulleben unterstützend zur Seite zu stehen. „Digital Tutors“ stehen Lehrenden zur Seite, die technischen Herausforderungen zu meistern. Auch die Teilnahme am Hackathon der Bundesregierung #WirVsVirus habe gezeigt, dass sowohl Lehrende als auch Studierende in der Lage seien, digital zu lehren und zu lernen.
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