Orang-Utan Matra ist tot
Mit ihrer sanften, fürsorglichen Art und ihrem weichen Gesichtsausdruck war das Orang-Utan-Weibchen ein echter Publikumsliebling und hatte mit ihren 44 Jahren schon ein stattliches Orang-Utan-Alter erreicht. „Trotzdem sind es sehr traurige Momente, wenn ein so liebenswürdiges Tier, das uns hier in Hellabrunn seit über 26 Jahren täglich begleitet hat, stirbt“, bedauert Beatrix Köhler, Hellabrunner Kuratorin und Leiterin der Zoologischen Abteilung, ihren Tod. „Zum Glück sind die dreieinhalbjährigen ‚Scheinzwillinge‘ Quentin und Quinn schon recht selbstständig und fressen seit längerem auch feste Nahrung. Sie sind bestens in der Gruppe eingebunden. Die anderen erwachsenen Weibchen, Sitti, Jahe, Isalie und Jolie, kümmern sich hervorragend um die Orang-Buben. Wir geben ihnen jetzt erst einmal Zeit, zusammen mit ihrer Halbschwester Ronda im vertrauten Familienverband heranzuwachsen und werden nichts an der funktionierenden Konstellation verändern.“
Matra wurde am 19. November 1975 in Nürnberg geboren, wo sie mit 14 Jahren ihr erstes Jungtier bekommen und aufgezogen hat. Am 9. September 1993 zog sie in den Münchner Tierpark Hellabrunn um und wurde zum Lieblingsweibchen des 2018 verstorbenen Orang-Utan-Männchens Bruno. Mit Bruno zeugte sie insgesamt sechs weitere Kinder (zwei Männchen und vier Weibchen), die sich teilweise bereits fortgepflanzt haben.
Zwei von Matras Kindern leben immer noch im Tierpark: ihre heute zehnjährige Tochter Jolie und ihr im Oktober 2016 geborener Sohn Quentin. Im Oktober 2016 hatte Matra nicht nur die Mutterrolle für ihr eigenes Neugeborenes übernommen, sondern auch noch für den drei Wochen jüngeren Quinn, den Sohn der unerfahrenen und mit ihrer neuen Aufgabe überforderten Orang-Mutter Jahe. Trotz ihres schon fortgeschrittenen Alters war sie immer bemerkenswert gelassen und geduldig im Umgang mit dem Hellabrunner Orang-Nachwuchs.
„Wir haben uns dazu entschieden, den schmerzlichen Tod von Matra erst mit den endgültigen und gesicherten Ergebnissen der umfangreichen und zeitlich aufwendigen pathologischen Untersuchung bekannt zu geben. Denn gerade in der aktuellen Zeit werden, aufgrund der verwandtschaftlichen Nähe von Menschenaffen und Menschen, sonst schnell Mutmaßungen angestellt. Die Todesursache war ein Herzversagen, welches durch altersbedingte, bereits fortgeschrittene Organveränderungen, vor allem an Herz und Niere, verursacht wurde. Eine infektiös bedingte Erkrankung konnte ausgeschlossen werden“, erklärt Tierparkdirektor Rasem Baban.
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