Pilotprojekt von Deutsche Bahn und brighter AI: Anonymisierte Fahrgastanalyse zur Einhaltung von Corona-Abstandsregelungen
Gerade werden deutschlandweit Strategien und Szenarien für Lockerungen der Corona-Verhaltensmaßregeln für das kontrollierte Hochfahren des öffentlichen Lebens und der wirtschaftlichen Aktivität nach dem Shutdown diskutiert. Der ÖPNV spielt dabei als systemrelevante Infrastruktur und wichtiger öffentlicher Raum eine zentrale Rolle – der Einsatz von Technologie kann hier einen erheblichen Beitrag zur Eindämmung der Infektionswelle sowie zur Einhaltung der entsprechenden öffentlichen Bestimmungen leisten. Dr. Dirk Rothenstein, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Projektträgers S-Bahn Stuttgart, erklärt dazu: „Wir versuchen herauszufinden, ob wir die vorhandene Technik nutzen können und dadurch einen Mehrwert für unsere Fahrgäste schaffen können“. Im konkreten Anwendungsfall stellt brighter AI der DB die „Identity Protection Suite“, inklusive Anonymisierung, Analyse und Konformitäts-Check.
Im ersten Schritt werden die Daten existierender Kameras der Züge mittels ‚Deep Natural Anonymization‘ nutzbar gemacht, indem personenbezogene Informationen wie Gesichter durch künstlich erzeugte Nachbildungen ersetzt werden. So entstehen Videoaufnahmen, die einerseits die persönliche Identität schützen und gleichzeitig die digitale Weiterverarbeitung dieser Datensätze ermöglichen. Eine Analyse findet anschließend lediglich auf Basis geschützter Identitäten statt und es verlassen keine Videodaten die Geräte. Darüber hinaus werden die ausgehenden Metadaten einer Konformitätsprüfung unterzogen, bei der sichergestellt wird, dass ein Personenbezug ausgeschlossen bleibt (u.A. gemäß ‚K-Anonymität‘).
Marian Gläser, Mitgründer und Geschäftsführer von brighter AI, erklärt dazu: „Mit unseren Anonymisierungstechnologien wollen wir den vermeintlichen Ethik-Konflikt zwischen Persönlichkeitsrechten einerseits und datenbasierter Innovationskraft andererseits auflösen. Indem wir personenbezogene Daten, wie Gesichter, in Bild- und Videodaten schützen und danach zu Analysezwecken zur Verfügung stellen, ermöglichen wir langfristig zahlreiche Anwendungsfälle und neue Geschäftsmodelle unter dem Schutz der persönlichen Identität.“
brighter AI ist ein Portfoliounternehmen der eCAPITAL AG. eCAPITAL hat sich im Juli 2019 als Lead Investor gemeinsam mit G+D Ventures im Rahmen einer Seed-Finanzierung an dem Unternehmen beteiligt. „Jedwede Verarbeitung, also auch die Übermittlung und Speicherung, von Videodaten muss in unserer modernen Gesellschaft datenschutzrechtlichen Anforderungen genügen. Dem Team von brighter AI gelingt es immer wieder, Videodaten besonders präzise, zuverlässig und effizient zu anonymisieren“, sagt Dirk Seewald, Partner bei eCAPITAL. „Diese Technologie Made in Germany ist ein zentraler Bestandteil datenschutzkonformer Video- und Bilddatenverarbeitung.“
Pilotprojekte nach dem Vorbild der Fahrgastanalyse von DB und brighter AI leisten einen unerlässlichen Beitrag zur Etablierung neuer Standards und dem Schaffen einer gesellschaftlichen Akzeptanz von datenbasierten Diensten und Produkten. So findet in der Zusammenarbeit von Startup und etabliertem Konzern fortlaufend eine datenschutzrechtliche Überprüfung der Anonymisierung sowie der nachgelagerten Analysezwecke statt. Die Parteien sind überzeugt, dass dort, wo der Einsatz von Technologie einen sichtbaren gesellschaftlichen Mehrwert leistet und Persönlichkeitsrechte gleichzeitig in hohem Maße geschützt werden, tragfähige Modelle entstehen und einer Digitalisierungspraxis der Weg geebnet wird, die Datenschutz und Innovation nicht gegeneinander ausspielt.
Über brighter AI
brighter AI Technologies ist ein Deep-Tech-Startup, das 2017 in Berlin gegründet wurde. brighter AI arbeitet daran, die Grenzen des menschlichen und maschinellen Sehens mit künstlicher Intelligenz zu überwinden. Mit einem innovativen Ansatz der Anonymisierung durch künstliche neuronale Netze ist brighter AI bereits dabei, das "Datenschutz vs. Analytics Dilemma" für mehr als 1,1 Milliarden öffentliche Kameras zu lösen.
Weiterführende Informationen und Kontakt
Eine Case Study mit weiterführenden Hintergründen zum Pilotprojekt finden Sie unter diesem Link.
eCAPITAL ist ein unternehmergeführter Venture-Capital-Investor mit Fokus auf Technologienunternehmen in den Bereichen Software & IT, Cybersicherheit, Industrie 4.0, Neue Materialien und Cleantech. Gegründet im Jahr 1999, bietet eCAPITAL seinen Portfoliounternehmen neben finanziellen Ressourcen strategische Unterstützung und Zugang zu einem internationalen Netzwerk von Unternehmern, Wissenschaftlern, Investoren und Gründern. eCAPITAL hat seinen Sitz in Deutschland, verwaltet derzeit Fonds mit einem Volumen von über 220 Millionen Euro und war Leadinvestor bei verschiedenen erfolgreichen deutschen Exits wie z. B. sonnen oder Novaled.
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