Energie- / Umwelttechnik

Saumäßig viel Nachwuchs in Hellabrunn

Die Temperaturen steigen, es grünt und blüht und es gibt schon jede Menge tierischen Nachwuchs im Münchner Tierpark. Noch müssen sich die vielen kleinen Frühlingskinder jedoch voraussichtlich bis zum 11. Mai gedulden, um von den Besuchern begrüßt zu werden. Denn mit Verlängerung der Corona-Beschränkungen wurde auch die Wiederöffnung Hellabrunns erneut verschoben. Doch bei den Kunekune-Schweinen geht es trotzdem richtig rund: Dort sorgen seit kurzem dreizehn kleine Ferkel dafür, dass im Schweinestall immer etwas los ist.

Mit den frühlingshaften Temperaturen nimmt auch der „Baby-Boom“ in Hellabrunn an Fahrt auf: Im Mühlendorf bringen dreizehn kleine Ferkel seit kurzem Schwung in den Kunekune-Schweinestall: Sieben kleine Eber und sechs kleine Säue wurden dort am 21. April geboren. Die sechsfache Mutter Frieda und die siebenfache Mutter Lilly umsorgen ihren stolzen Nachwuchs hervorragend. Es sind die ersten Jungtiere bei den Kunekune seit diese im Juli 2018, mit Fertigstellung des ersten Bauabschnitts, ins Hellabrunner Mühlendorf eingezogen sind.

Bei den Kunekune handelt es sich um eine Schweinerasse, die ursprünglich aus Neuseeland stammt. Sie galt in den 1970er Jahren als nahezu ausgestorben. Ein Zuchtprogramm mit 18 dieser wenigen überlebenden Schweine ermöglichte es, dass heutzutage wieder mehrere Tausend ihrer Art in Zoos und auf privaten Weiden leben. In der Sprache der Maori, der indigenen Bevölkerung Neuseelands, bedeutet der Name Kunekune „fett und rund“. Bis die kleinen Schweinchen diesem Namen sichtlich gerecht werden, dauert es aber noch eine Weile.

„Mit dem Hellabrunner Mühlendorf beteiligen wir uns an der Erhaltungszucht gefährdeter alter Haustier- und Nutztierrassen. Denn in der industrialisierten Landwirtschaft konzentriert man sich oftmals auf wenige Hochleistungsrassen, wodurch die biologische Vielfalt gefährdet wird. Der dreizehnfache Nachwuchs bei den Kunekune ist für uns daher ein sehr schöner Erfolg“, freut sich Tierparkdirektor Rasem Baban. „Zwar wurde die Wiederöffnung des Tierparks leider erneut verschoben, aber wir hoffen sehr darauf, dass die putzmunteren Ferkel ab dem 11. Mai von den Besuchern in Augenschein genommen werden können.“

Im Mühlendorf haben darüber hinaus auch die Dahomey-Zwergrinder Zuwachs bekommen. Doch die Hellabrunner Kinderstube wächst auch in anderen Teilen des Tierparks. So wurde in der Geo-Zone Asien am 10. April ein Kalb bei den Bantengs und am 16. April ein Jungtier bei den Mishmi-Takinen geboren. Der aktuell jüngste Nachwuchs kam am 23. April bei den Heckrindern zur Welt. Alle Jungtiere sind wohlauf und bereits mit ihrer Herde beisammen. Im März und April erblickten zudem Jungtiere bei den Straußwachteln sowie den Rotohrbülbüls in der  Hellabrunner Dschungelwelt, den Kattas, den Hausmeerschweinchen und den Sumpfwallabys das Licht der Welt.

„Es ist durchaus möglich, dass wir uns in den kommenden Wochen noch über weiteren Nachwuchs freuen dürfen“, verrät der Tierparkdirektor. „Zum Beispiel bei den Gänsen im Mühlendorf, den Steinböcken und den Elchen ist das ein oder andere Jungtier nicht ausgeschlossen.“ Ob und wann genau es jedoch soweit sein wird, lässt sich nur schwer vorhersagen. Ein Tierparkbesuch wäre nach der baldig erhofften Wiederöffnung jedoch in jedem Fall lohnenswert, denn auch die erwachsenen Tiere erfreuen sich sichtlich an den wärmer werdenden Temperaturen und genießen diese auf ihren Außenanlagen.

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