Vertrauen und Erwartungen: Wissenschaft und Forschung in der Corona-Pandemie
Seit dem Jahreswechsel 2019/2020 ist eine völlig neue Thematik in der öffentlichen Diskussion und im persönlichen Erleben des Einzelnen in den Mittelpunkt gerückt: SARS-CoV-2 erschüttert alle Bereiche des öffentlichen Lebens. Die COVID-19-Pandemie hinterlässt deutliche Spuren im Alltag, bei der Gesundheit der Menschen, bei den Unternehmen, bei der hiesigen Ökonomie und der Weltwirtschaft. Viele Menschen sind verunsichert. Um der Verunsicherung sinnvoll zu begegnen, sind wissenschaftlich fundierte Informationen von zentraler Bedeutung, die über die aktuelle Lage aufklären und berechtigte Einschätzungen über den weiteren Verlauf der Pandemie und ihre Auswirkungen erlauben.
Stellenwert von Wissenschaft und Forschung in Krisenzeiten
Das Wissenschaftsbarometer Corona Spezial zeigt, dass Forschung und Wissenschaft in Krisenzeiten einen hohen Stellenwert als zuverlässige Informationsquelle einnehmen. Die Kommunikation fundierter Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung ist daher unverzichtbar für Aufklärung und Orientierung in Krisenzeiten. Dass sich die Wissenschaftskommunikation hier auf einem guten Weg befindet, verdeutlicht zum Beispiel, dass das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in Wissenschaft und Forschung derzeit auf einem Höchststand (73 Prozent) im Vergleich zu den letzten Jahren ist und sich 77 Prozent der Befragten gut über Corona informiert fühlen. Auch die Forderung von 81 Prozent der Befragten, dass Entscheidungen der Politik auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen sollten, zeigt das Vertrauen der Menschen in Wissenschaft und Forschung.
Vertrauen und Erwartung
Mit dem Vertrauen, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung der Forschung entgegenbringt, geht auch eine erhebliche Erwartungshaltung einher. So sind sich 89 Prozent der Befragten sicher, dass das Wissen und die Ergebnisse von Wissenschaftlern wichtig sind, um die Corona-Pandemie aufzuhalten, und immerhin 61 Prozent erwarten, dass die Forschung in absehbarer Zeit einen Impfstoff oder ein Medikament hervorbringen wird, die Corona in den Griff bekommen. Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, sagt: »Wir müssen jetzt entschlossen handeln, um die medizinische Krise zu überwinden und unsere Wirtschaft für die Zeit nach Corona maximal zu ertüchtigen. Das Wissenschaftsbarometer Corona Spezial zeigt, welches Vertrauen – aber auch welche Erwartungen die Menschen bei der Bewältigung dieser Krise mit der Wissenschaft verknüpfen.«
Fraunhofer vs. Corona
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fraunhofer-Gesellschaft sind sich der hohen Erwartungen an Wissenschaft und Forschung bewusst und arbeiten an der Bekämpfung der Pandemie an vorderster Front mit, um Wirtschaft und Gesellschaft bei der Bewältigung direkter Auswirkungen und späterer Folgen zu unterstützen. Aus diesem Grund forciert die Forschung der Fraunhofer-Gesellschaft derzeit Anti-Corona-Projekte aus dem Medizin- und Gesundheitssektor, zum Beispiel die Impfstoffentwicklung, innovative Diagnostik und Medikamentenentwicklung, die Bereitstellung von IT-Kapazitäten sowie gezielte Vorlaufforschung. Auch bei der Produktion von Komponenten für Schutzausrüstungen unterstützt Fraunhofer schnell und unbürokratisch. Darüber hinaus zielen speziell aufgesetzte FuE- und Qualifizierungsangeboten darauf ab, gerade kleineren und mittleren Unternehmen einen gezielten Innovations-Push zu geben. Ziel dieser Initiativen ist es, den Erhalt hiesiger Kompetenz und Know-how-Kapazität zu fördern und damit zur Sicherung der Technologieführerschaft und Technologiesouveränität Deutschlands und Europas beizutragen.
Die Fraunhofer-Gesellschaft mit Sitz in Deutschland ist die weltweit führende Organisation für anwendungsorientierte Forschung. Mit ihrer Fokussierung auf zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien sowie auf die Verwertung der Ergebnisse in Wirtschaft und Industrie spielt sie eine zentrale Rolle im Innovationsprozess. Als Wegweiser und Impulsgeber für innovative Entwicklungen und wissenschaftliche Exzellenz wirkt sie mit an der Gestaltung unserer Gesellschaft und unserer Zukunft. Die 1949 gegründete Organisation betreibt in Deutschland derzeit 74 Institute und Forschungseinrichtungen. Rund 28 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, überwiegend mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, erarbeiten das jährliche Forschungsvolumen von 2,8 Milliarden Euro. Davon fallen 2,3 Milliarden Euro auf den Leistungsbereich Vertragsforschung.
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