Gesundheit & Medizin

Wege finden, um Bewohnern von Seniorenzentren nah zu sein

Ostern ist die Zeit, die man mit der Familie genießt, zusammen bastelt und Eier bemalt, die Großeltern besucht und gemeinsam schlemmt. In diesem Jahr ist durch Corona leider alles anders und vor allem für Altenheimbewohner und Pflegekräfte stellen insbesondere die Feiertage eine große Herausforderung dar, schließlich sind keine Besuche erlaubt. „Natürlich ist gerade die Osterzeit für unsere Bewohner ohne physischen Kontakt zu den Liebsten schwierig, aber der Schutz der Senioren hat oberste Priorität. Uns ist es wichtig, den Bewohnern ein abwechslungsreiches Programm zu liefern und den Kontakt zu den Verwandten mit anderen Mitteln und Wegen aufrechtzuerhalten“, so Reiner Platt, Heimleiter der DRK-Seniorenzentren in Biedenkopf (SZL) und Wallau (SZW).

Osterkorb voller Freude
Die Mitarbeiter des Seniorenzentrums in Wallau haben auf einer Bank vor dem Heim einen Osterkorb aufgestellt, der jeden Tag gefüllt wird. Angehörige sowie Freunde der Bewohner können Briefe, Karten, Naschereien, was selbst Gebasteltes oder Blumen hineinlegen und mit Namen beschriften. Die Post wird zeitnah zugestellt und zaubert ein Lächeln auf das Gesicht der Bewohner. „Wir haben den Korb vor ein paar Tagen aufgestellt und das Angebot wurde gut angenommen. Natürlich darf der Korb fleißig weiter gefüllt werden“, so Helga Moses, Pflegedienstleistung im SZW.

Angehörige im Pflegeheim sehen und hören
Aber auch die neuen Medien können genutzt werden, um mit den Bewohnern der Seniorenzentren in Kontakt zu treten. Der DRK Kreisverband Biedenkopf hat durch einen Spendenaufruf sechs Tablets erhalten, die in der eigenen IT-Abteilung konfiguriert wurden und nun zum Einsatz bereitstehen. Nach telefoni-scher Voranmeldung können Angehörige mit ihren Eltern oder Großeltern via Skype, IMessanger und Facetime in Kontakt treten. Eine tolle Funktion, schließ-lich ist es nochmal etwas ganz anderes, wenn man seine Familie nicht nur hört, sondern auch sieht. Aber auch Grußkarten, die per Email (Grußkarten ans Seniorenzentrum Wallau: Grusskarten-SZW@DRK-Biedenkopf.de, Grußkarten ans Seniorenzentrum Lahnaue: Grusskarten-SZL@DRK-Biedenkopf.de) geschickt werden, landen in Windeseile beim Adressaten. Hierzu muss nur in den Betreff der Name des Bewohners, für den die Nachricht gedacht ist, eingetragen wer-den.

Ablenkung ist die beste Medizin
In den Seniorenzentren wurde bereits für Ostern fleißig gebastelt, Eier bemalt und auch die Seniorenzeitschrift des DRK Kreisverbandes Biedenkopf war mit den Osterrätseln, Frühlingsblumen, Frühlingsliedern und Geschichten rund ums SZW und SZL heiß begehrt. Zudem wurden Gottesdienste der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Biedenkopf organisiert, die Pfarrer Ernst-Detlef Flos online hielt. Die Mitarbeiter des DRK Kreisverbandes Biedenkopf bieten den Bewohnern der Seniorenzentren ein möglichst abwechslungsreiches Programm, aber auch in der Bevölkerung ist man kreativ.

Riesige Solidarität in der Bevölkerung
Die Solidarität in der Bevölkerung ist in dieser schwierigen Zeit riesig, das weiß auch das DRK in Biedenkopf zu berichten. Vanessa Lewin hat mit ihren beiden Kindern Theodor (3 Jahre) und Leonard (2 Jahre) Frühlingspost für die Senioren im SZW gebastelt. Frau Lewin ist mit einer Mitarbeiterin des Seniorenzentrums Wallau verwandt und die Idee entstand nach einem Telefonat. Claudia Bernhardt ist in den letzten Zügen, um für alle Bewohner der Seniorenheime Osternester mit Hasen herzustellen. Nachdem sie bereits 84 Täschchen für DRK-Mitarbeiter in der Pflege und im Krankenhaus gebastelt hat, erhalten nun auch die 120 Senioren im SZW und SZL etwas Schönes. Und auch die Post kam am Gründonnerstag mit einem wunderschönen Ostergruß nach Biedenkopf: Prall gefüllte Körbe mit Schokolade, gebastelte Hasen, Ostereier und gemalte Bilder von Kindern und Enkelkindern der Mitarbeiter der Post Niederlassung Gießen. In den Körben waren zudem selbst genähte Mund-Nasen-Masken aus dem Atelier Nähliebe in Linden. Matthias Debus, der mit seinem Hund Findus regelmäßig die Seniorenheime besucht, hat sogar extra einen Film zusammengeschnitten, den sich die Bewohner anschauen können. Tablets wurden gespendet und es haben sich 40 Ehrenamtliche gemeldet, die helfen wollen. Zudem wurde gestern der Einkaufsservice für Mitarbeiter der Seniorenheime gestartet, bei denen Ehrenamtler im Einsatz sind. FP2 Masken wurden von der Firma Meissner für die Pflegekräfte der Seniorenzentren gespendet und von der Stoffmasken Manufaktur Hinterland genäht. „Wir sind wirklich von der Hilfsbereitschaft überwältigt und hätten niemals in diesem Ausmaß damit gerechnet. Wir sagen DANKE“, so A. Cornelia Bönnighausen, Vorstandsvorsitzende des DRK Kreisverbandes Biedenkopf.

Über den Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Biedenkopf e.V.

Der DRK Kreisverband Biedenkopf e.V. zählt 400 hauptamtliche und 200 ehren-amtliche Mitarbeiter, die die Versorgung der Menschen in Biedenkopf und der Region sichern. In unserem Krankenhaus setzen wir auf exzellente Therapie und Betreuung, hochqualifizierte Diagnostik sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die ambulante Behandlung in den Praxen niedergelassener Ärzte und die stationäre Therapie in unserem 105-Betten-Haus erfolgen größtenteils durch Beleg-ärzte. Zum Angebot unseres Kreisverbands gehören auch das Seniorenzentrum Lahnaue in Biedenkopf und das Seniorenzentrum in Wallau sowie der ambulante Pflegedienst. Hinzukommen umfassende Versorgungs- und Gesundheitsleistungen wie ein umfangreiches Kursangebot, Hausnotruf, Menüservice und vieles mehr. Damit bietet das DRK-Netzwerk den Menschen Hilfe für jede Lebenslage aus einer Hand.

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