„Wir sind in den richtigen Geschäften aktiv“
- Corona-Krise: Sicherheit der Beschäftigten steht an erster Stelle
- Erste virtuelle Hauptversammlung eines DAX-Unternehmens
- Strategische und operative Ziele im Jahr 2019 erreicht
- Dividende von 2,80 Euro je Aktie vorgeschlagen
- Guter Start in das Geschäftsjahr 2020
- Winkeljohann übernimmt Aufsichtsratsvorsitz von Wenning
Der Bayer-Konzern blickt auf ein strategisch und operativ erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück. „Wir haben hart gearbeitet. Und wir haben geliefert“, sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann am Dienstag bei der ersten virtuellen Hauptversammlung eines Unternehmens aus dem Deutschen Aktienindex. Baumann richtete sich per Online-Übertragung an die Aktionäre, die ursprünglich an diesem Tag in Bonn zusammentreffen sollten: „Einerseits sind wir damit digitaler Pionier – andererseits fehlt uns der direkte Austausch mit Ihnen.“ Das jedoch habe die COVID-19-Pandemie unmöglich gemacht. Gerade in diesen außergewöhnlichen Zeiten wolle Bayer ein verlässlicher Partner bleiben. „Wenn es um Ihre Sicherheit und Gesundheit geht, gibt es keine Kompromisse.“
Für die mehr als 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bayer seien die vergangenen beiden Monate mit größten Herausforderungen verbunden gewesen, so Baumann. Ihre Sicherheit und Gesundheit stehe für das Unternehmen immer ganz oben auf der Agenda: „Ob Schutzmasken, Schutzkleidung, Abstandsregeln, die Trennung von Schichten oder Temperaturkontrollen am Eingang: Bei uns gilt Safety first – und zwar ohne Wenn und Aber.“ Er sei persönlich froh, dass all diese Maßnahmen griffen und Bayer so den laufenden Produktionsbetrieb aktuell gut aufrechterhalten könne. „Weil Gesundheit und Ernährung zu den lebenswichtigen Grundbedürfnissen der Menschen zählen“, gehöre Bayer in der Pandemie zu den unbedingt notwendigen Betrieben. „Wir haben deshalb in den vergangenen Wochen alles in unserer Macht Stehende unternommen, um dieser Verantwortung gerecht zu werden“, sagte Baumann.
„Natürlich führen wir unsere Geschäfte, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Wir sind aber eben auch ein integraler Bestandteil unserer Gesellschaft.“ So habe Bayer große Mengen Chloroquin an zahlreiche Länder gespendet, darunter auch China, Italien, die USA und Deutschland. Bislang gibt es keine belastbaren Ergebnisse aus klinischen Studien, die für ein positives Nutzen-Risikoprofil von Chloroquin bei der Behandlung von COVID-19 sprechen. Zudem ist Chloroquin ein rezeptpflichtiges Medikament, das bei unsachgemäßer Einnahme gesundheitliche Schäden verursachen kann und deshalb nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden darf. Sollte sein Nutzen bei der Behandlung von COVID-19 wissenschaftlich bestätigt werden, könnte es global eingesetzt werden. „Dabei würden wir das Mittel ausschließlich für das Gemeinwohl produzieren und kostenlos an Regierungen abgeben“, betonte Baumann.
„Die unterstützen, die es am meisten benötigen“
Bayer habe mit Testgeräten jeden Tag Tausende zusätzliche Corona-Tests in Deutschland ermöglicht und in Berlin mehr als 140 Beschäftigte für die freiwillige Tätigkeit im eigenen Testlabor in der dortigen Zentrale der Division Pharmaceuticals freigestellt. Der Konzern spende in zahlreichen Ländern auch andere Medikamente und Self-Care-Produkte, zum Beispiel Antibiotika oder auch Vitamin-Präparate. „Mich macht das sehr stolz. Da zu sein, wenn es besonders darauf ankommt. Die zu unterstützen, die es am meisten benötigen. So erlebe ich dieses Unternehmen seit mehr als 30 Jahren und eben ganz besonders in diesen Tagen“, sagte Baumann. „Deshalb möchte ich mich im Namen des Vorstands, aber sicherlich auch im Namen von Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, bei allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes Engagement sehr herzlich bedanken.“
Die Corona-Krise bestärke ihn mit Blick auf die Ausrichtung von Bayer. „Wir sind in den richtigen Geschäften aktiv“, so der Vorstandsvorsitzende. „Denn was könnte es Wichtigeres geben, als zu der weltweiten Versorgung mit Gesundheit und Ernährung beizutragen?“ Kurs halte das Unternehmen auch bei den umfangreichen Maßnahmen, die der Vorstand Ende 2018 angestoßen und seit der Hauptversammlung 2019 intensiv weiter vorangetrieben habe. „Dabei haben wir uns auch das enttäuschende Abstimmungsergebnis bei der Hauptversammlung im vergangenen Jahr zu Herzen genommen. Wir haben uns intensiv mit Investoren ausgetauscht, haben die geäußerten Kritikpunkte aufgenommen und daran gearbeitet, besser zu werden.“
Im Geschäftsjahr 2019 hat Bayer seine Finanzziele erreicht, obwohl das Unternehmen – gerade im Agrarsektor – mit einem schwierigen Marktumfeld zu kämpfen hatte. Der Umsatz erhöhte sich währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 3,5 (nominal: 18,5) Prozent auf 43,5 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 28,3 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro – der höchste Wert, den Bayer jemals erzielte. Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft legte um 14,3 Prozent zu auf 6,40 Euro.
Die angekündigten Portfoliomaßnahmen konnte Bayer im vergangenen Jahr früher als geplant umsetzen – und attraktive Veräußerungserlöse erzielen. So hat sich das Unternehmen von seinem Anteil am Standortdienstleister Currenta genauso getrennt wie von den Marken Dr. Scholl’s™ und Coppertone™. Außerdem erwartet Bayer unverändert, den Verkauf des Animal-Health-Geschäfts an Elanco Mitte dieses Jahres abschließen zu können. Auch bei den Effizienz- und Strukturmaßnahmen kommt das Unternehmen schneller voran als geplant – ab 2022 sollen damit jedes Jahr Brutto-Beiträge in Höhe von 2,6 Milliarden Euro erzielt werden. Die geplanten Synergien aus der Integration im Agrarbereich sind darin enthalten.
Außerdem hat sich der Konzern neue Nachhaltigkeitsziele gesetzt. „Wir haben beschlossen, dass Bayer im Jahr 2030 ein zu 100 Prozent klimaneutrales Unternehmen sein wird“, sagte Baumann. „Unsere Ziele für 2030 sind sehr ambitioniert – und auch danach werden wir weiter an Nachhaltigkeit und Lösungen für ein besseres Leben arbeiten. Diese grundlegende Haltung steckt in unserer Vision für Bayer: ‚Health for all, hunger for none‘ – dieser Gedanke soll Bayer in den kommenden Jahren prägen und antreiben.“
Vorstand und Aufsichtsrat der Bayer AG haben der Hauptversammlung die Zahlung einer unveränderten Dividende von 2,80 Euro je dividendenberechtigter Aktie vorgeschlagen, um die Aktionärinnen und Aktionäre angemessen am Geschäftserfolg im Jahr 2019 zu beteiligen. Auch ins Geschäftsjahr 2020 ist Bayer gut gestartet. Der Konzernumsatz erhöhte sich im 1. Quartal wpb. um 6,0 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 10,2 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro.
Im Rechtskomplex Glyphosat beteiligt sich Bayer weiterhin konstruktiv an den Mediationsgesprächen. „Wir haben dabei einige Fortschritte erzielt, bevor der Ausbruch von COVID-19 auch dieses Thema überlagert und den Verhandlungsfortschritt damit erheblich verlangsamt hat“, sagte Baumann. Zahlreiche Termine hätten abgesagt werden müssen. „Unsere grundsätzliche Haltung hat sich nicht verändert: Unabhängig von der Dauer der Verhandlungen werden wir weiterhin eine Lösung nur dann in Betracht ziehen, wenn sie wirtschaftlich sinnvoll und so strukturiert ist, dass zukünftige Fälle effizient zu einem Abschluss gebracht werden. Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Rezession und teils erheblichen Liquiditätsherausforderungen gilt das mehr denn je.“
COVID-19-Einfluss für das Gesamtjahr noch nicht verlässlich quantifizierbar
Wenn Bayer im Zusammenhang mit COVID-19 nach vorne schaue, müsse das Unternehmen derzeit mit vielen Unsicherheiten umgehen. „Für uns ist es auch in den nächsten Monaten zunächst einmal entscheidend, dass wir unsere Lieferketten so widerstandsfähig wie möglich halten und damit den Geschäftsbetrieb weiter sichern können“, sagte Baumann. Die im Februar veröffentlichte Prognose für das Gesamtjahr 2020 – also bevor sich COVID-19 zu einer Pandemie entwickelte – entspreche nach wie vor den Zielvorgaben des Unternehmens. „Eine verlässliche Bewertung positiver wie auch negativer Effekte der COVID-19-Pandemie wird erst im weiteren Jahresverlauf möglich sein.“
Wenning gibt Aufsichtsratsvorsitz nach mehr als 50 Jahren im Dienst von Bayer ab
Mit dem Ende der Hauptversammlung wird der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Wenning das Kontrollgremium verlassen. Wenning steht seit 54 Jahren im Dienst des Unternehmens – davon mehr als 20 Jahre in Vorstand und Aufsichtsrat. Baumann würdigte Wenning als jemanden, „der die DNA von Bayer seit Jahrzehnten verkörpert und gleichzeitig für den Mut steht, notwendige Veränderungen auf den Weg zu bringen.“ Dazu gehöre auch die konsequente Ausrichtung des Unternehmens auf die Life-Science-Bereiche Gesundheit und Ernährung.
Den Vorsitz des Aufsichtsrats wird dann Prof. Dr. Norbert Winkeljohann übernehmen. Winkeljohann war bis Juni 2018 Vorsitzender des Vorstands der PricewaterhouseCoopers Europe SE und gehört dem Bayer-Aufsichtsrat seit Mai 2018 an. Für die freiwerdende Stelle als Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat hat das Gremium der Hauptversammlung den ehemaligen Finanzvorstand der TUI Group, Horst Baier, vorgeschlagen. Er soll im Falle seiner Wahl durch die Hauptversammlung den Vorsitz im Prüfungsausschuss von Winkeljohann übernehmen. Ebenfalls für eine vierjährige Amtszeit zur Wahl stehen Ertharin Cousin und Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Otmar D. Wiestler. Beide sind bereits Mitglieder des Aufsichtsrats, wobei Ertharin Cousin vom Amtsgericht Köln als Nachfolgerin von Thomas Ebeling bestellt wurde, der sein Mandat zum 30. September 2019 niedergelegt hatte.
Darüber hinaus stimmen die Aktionäre am Dienstag über ein weiterentwickeltes Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder ab. „Es legt fest, dass ab dem kommenden Jahr 20 Prozent der langfristigen variablen Vorstandsvergütung von unseren Nachhaltigkeitszielen abhängen“, sagte Baumann. „Damit sind wir einer der Vorreiter unter den DAX-Unternehmen.“ Das System soll einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der langfristigen Unternehmensstrategie von Bayer leisten.
Aktionäre konnten ihre Fragen für die Online-Hauptversammlung bis zum 25. April einreichen. Ihr Stimmrecht konnten sie nach fristgerechter Anmeldung zur Hauptversammlung wie gewohnt vorab per Briefwahl oder per Vollmacht an die Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausüben. Online ist die Ausübung des Stimmrechts auch während der Veranstaltung noch möglich. Weitere Einzelheiten sind der Einladung zu entnehmen.
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