280 Kiezlots*innen machen 18 Spielstraßen möglich
Die Spielplätze in ganz Berlin sind seit gestern wieder geöffnet. Allerdings gilt hier wie überall auch sonst die Abstandsregel von mindestens 1,5 Metern. Changing Cities fordert seit Wochen in der Petition #FaireStraßen mehr Platz für Fuß- und Radverkehr, um pandemieresiliente Mobilität und Bewegung zu ermöglichen. Für den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit nur 6,4 m2 Grünraum pro Einwohner*in stößt der öffentliche Raum schnell an seine Grenzen: Es fehlt an Platz für die Menschen und dies betrifft besonders Spielplätze und Parks.
„Es macht Freude, wenn eine Krise wie diese so viel Innovationsbereitschaft auslöst. Die Verwaltung und Politik fragen unbürokratisch die Bürger*innen: Wollt Ihr Spielstraßen? Weil die Antwort ein lautes „Ja!“ ist, wird das schnell und unkompliziert umgesetzt“, kommentiert Ragnhild Sørensen von Changing Cities. „Diese direkte Kommunikation zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft zeigt ganz neue Wege auf, wie eine Gesellschaft agil und inklusiv agieren kann.“
An einigen der betreffenden Straßen wird zudem das Straßen- und Grünflächenamt Tankwagen oder Wasserzapfstationen einrichten, damit dem leidenden Baumbestand durch gemeinsame nachbarschaftliche Gießaktionen geholfen werden kann.
Eine Liste aller temporären Spielstraßen findet sich hier: https://fixmyberlin.de/friedrichshain-kreuzberg/spielstrassen/kieze
Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.
Über die Initiative Volksentscheid Fahrrad, ein Projekt von Changing Cities: Hinter dem Volksentscheid stehen Engagierte, Mobilitätsexpert*innen, Demokratie-Retter*innen und Fahrrad-Enthusiast*innen. Ein 10-Punkte-Plan des geplanten Gesetzes benannte konkrete Maßnahmen, jährliche Zielsetzungen und eine Umsetzungsverpflichtung innerhalb von acht Jahren. Der Volksentscheid Fahrrad wurde Berlins schnellster Volksentscheid: Der Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens wurde innerhalb von nur dreieinhalb Wochen von 105.425 Berliner*innen unterschrieben – 7% der Wähler*innenstimmen. Die neue Koalition sagte darauf zu, alle Ziele und Forderungen zu übernehmen. Am 28. Juni 2018 verabschiedete der Berliner Senat Deutschlands erstes Mobilitätsgesetz. Jährlich werden nun mehr als 50 Mio. Euro in die Radwege investiert.
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