Applaus allein reicht nicht – AK fordert bessere Bezahlung, mehr Personal und klare Verantwortung der Arbeitgeber für die Weiterbildung der Pflegekräfte
Am Tag der Pflegenden wird auch an den 200. Geburtstag von Florence Nightingale erinnert. Schon sie forderte zu ihrer Zeit die Nationen in aller Welt auf, die Arbeit zu würdigen, die Pflegende und Hebammen täglich leisten. Und auch fast 200 Jahre später ist die Aufwertung der Pflege noch immer das brennende Thema und dies nicht nur in der Corona-Krise.
Deshalb fordert die Arbeitskammer eine der Verantwortung, der physischen und psychischen Belastung und der hochkomplexen Tätigkeiten in der Pflege angepasste Bezahlung. „Wer gute und verantwortungsvolle Arbeit leistet, muss auch entsprechend bezahlt werden“, sagt Beatrice Zeiger. „Bereits vor aber gerade auch in der Corona-Krise haben die Pflegenden bis an die Grenze der Belastbarkeit und darüber hinaus gearbeitet. Dies muss sich ab jetzt auch dauerhaft in deren Portemonnaie bemerkbar machen.“
Neben besserer Bezahlung und der Aufwertung des Pflegeberufes gilt es aber auch, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. „Eine dem tatsächlichen Pflegebedarf angepasste Personalisierung, die noch Spielraum für unvorhergesehenen Personalausfall und Urlaub lässt, verbessert nicht nur nachweislich die Pflegequalität. Sie bietet auch die Grundlage für Arbeitszufriedenheit und Gesunderhaltung der Pflegekräfte und trägt so zur Stabilität des fragilen Gesundheitssystems bei“, so Zeiger weiter.
Des Weiteren ist die Organisation der Fort- und Weiterbildung ist ein Thema für die Arbeitskammer des Saarlandes, die bereits in ihrem Jahresbericht 2019 an die Landesregierung eine Regelung der Arbeitgeberverantwortung zur Fort- und Weiterbildung in der Pflege fordert. „Die Arbeitgeber müssen verpflichtet werden, Sorge dafür zu tragen, dass ihre Pflegekräfte an den für sie relevanten Bildungsmaßnahmen teilnehmen können. Die Arbeitgeber müssen ihre Mitarbeiter dafür freistellen und die Kosten für die Weiterbildung übernehmen. Und sie müssen kontrollieren, das die Pflegenden auch teilnehmen und so die neusten pflegerischen Erkenntnisse zum Wohle der Patientinnen und Patienten in ihre tägliche Arbeit einbringen können“, so Zeiger abschließend.
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