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Bayer-Konzern unterstützt Lieferkettengesetz auf EU-Ebene

Der Bayer-Konzern plädiert für ein EU-weites Lieferkettengesetz. „Wir unterstützen ein Lieferkettengesetz, aber eines auf europäischer Ebene, nicht nur in Deutschland“, sagte Matthias Berninger, Chef der Nachhaltigkeitssparte des Bayer-Konzerns, im Interview mit ZEIT ONLINE. EU-Justizkommissar Didier Reynders hatte kürzlich eine entsprechende Initiative, die Unternehmen auf soziale und ökologische Mindeststandards entlang der globalen Lieferketten verpflichten würde, auf EU-Ebene angekündigt. Diesen Aufschlag der EU-Kommission als Teil des „Green New Deals“ unterstütze der Bayer-Konzern ausdrücklich, sagte Berninger: „Ein europaweiter Rechtsrahmen wird die Arbeitsbedingungen in globalen Lieferketten verbessern.“ Der Konzern ist weltweit tätig und erwirtschaftete im vergangenen Jahr nach der Übernahme des umstrittenen Saatgut-Konzerns Monsanto einen Gewinn von 11,5 Milliarden Euro.

Ein deutsches Lieferkettengesetz ist bisher am Widerstand vor allem der großen Wirtschaftsverbände gescheitert, obwohl selbst große Konzerne dies inzwischen befürworten. Union und SPD hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, ein solches Gesetz auf den Weg zu bringen, wenn bis 2020 nicht mindestens die Hälfte der großen Unternehmen freiwillig auf die Einhaltung der Menschenrechte in ihren Lieferketten achtet. Ende 2019 hatten Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) dafür plädiert, Eckpunkte für ein entsprechendes Gesetz zu erarbeiten. In einem ersten Schwung hatten mehrere Dutzend Unternehmen ihre Unterstützung erklärt, dennoch gibt es bislang kein konkretes Ergebnis.

Das katholische Hilfswerk Misereor begrüßte die öffentliche Unterstützung des Bayer-Konzerns. „Es wäre tatsächlich sehr wichtig, wenn ein Konzern wie Bayer ein Zeichen setzt“, sagte Misereor-Geschäftsführer Pirmin Spiegel ZEIT ONLINE. Allerdings werde eine europäische Regelung nur dann kommen, wenn wichtige Länder wie Deutschland zeigten, dass das Gesetz funktionieren könne. Frankreich hatte bereits vor drei Jahren ein Lieferkettengesetz beschlossen.

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