Corona: Wie Chefs sich in der Krise fühlen und ihre Mitarbeiter sie bewerten
Viele fühlen sich zunehmend gestresst
Allerdings beginnt der Ausnahmezustand, seine Spuren zu hinterlassen: Gut jede zweite Führungskraft (52 Prozent) sagt, inzwischen deutlich besorgter zu sein als noch in den ersten Krisenwochen im März. Die Hälfte fühlt sich mittlerweile müder. 42 Prozent gaben an, noch gestresster zu sein. Etwa jede zweite Führungskraft arbeitet aktuell mehr als vor Corona und macht seltener Pausen. Führungskräfte fahren im Vergleich zu Beschäftigten ohne Personalverantwortung auch besonders oft noch ins Büro, obwohl sie von zu Hause arbeiten könnten. „Die Krise ringt Führungskräften alles ab. Sie sind nicht nur im besonderen Maße gefordert, diese Zeit wirtschaftlich gut zu überstehen. Sie müssen den Mitarbeitern gleichzeitig Ängste nehmen und eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit aus der Ferne organisieren“, sagt Dr. Anastasia Hermann, Studienleiterin bei StepStone. „Viele Manager stellen gerade fest, dass direktive Führung und Kontrolle an ihre Grenzen kommen und öffnen sich für kooperativere Führungsmethoden. Diese Erfahrung wird auch die Zeit nach der Krise prägen.“
Mitarbeiter stellen Chefs ein gutes Zeugnis aus
Die Mehrheit der Mitarbeiter gibt ihren Vorgesetzten gute Noten im Krisenmanagement. So glauben 67 Prozent, ihre Führungskraft meistere die Krise bestmöglich. Sechs von zehn Mitarbeitern (60 Prozent) sind der Meinung, ihr Chef habe eine gute Struktur für ihren Arbeitsalltag geschaffen. Mehr als jeder Zweite (52 Prozent) gab an, seine Führungskraft achte aktuell ganz besonders auf die Stimmung im Team und den emotionalen Zustand der Mitarbeiter. Und: Acht von zehn Befragten mit Kindern (82 Prozent) gaben an, dass ihr Vorgesetzter Verständnis für die Kinderbetreuung zeige. „Die aktuelle Situation ist nicht nur ein Beschleuniger der Digitalisierung, sondern auch für New Leadership. Führungskräfte versuchen zunehmend das, was von Fachkräften schon lange gewünscht wurde: Chefs zeigen Empathie für ihre Mitarbeiter und deren individuelle Lebenssituation und sind offen für kreative Lösungen. Wenn diese Haltung nach Corona zum Normalzustand wird, können wir einen großen Motivations- und Produktivitätsschub erwarten“, sagt Hermann.
Die wichtigsten Ergebnisse unserer regelmäßigen Umfragen und alle Informationen zur Studie finden Sie übersichtlich aufbereitet unter: www.stepstone.de/wissen/arbeit-corona-status-quo
Über die Studie: "Arbeit in der Corona-Krise"
Wie erleben die Menschen in Deutschland Arbeit in Zeiten der Corona-Krise? Die Online-Jobplattform StepStone untersucht diese Frage auf Basis regelmäßiger Online-Befragungen und bietet somit einen exklusiven Einblick in das aktuelle Meinungs- und Stimmungsbild der Erwerbstätigen hierzulande und dessen Veränderung im Zeitverlauf der Krise. Sie zeigt, wo aktuell die größten Herausforderungen liegen, aber auch was gut funktioniert und wie Fach- und Führungskräfte über die Zeit nach der Krise denken. Insgesamt hat StepStone hierfür bereits über 13.000 Arbeitnehmer befragt. An der jüngsten Umfrage nahmen am 27. und 28. April 2020 rund 7.000 Arbeitnehmer teil. Hierunter waren etwa 1.000 Führungskräfte.
Mit StepStone finden Menschen ihren Traumjob. StepStone beschäftigt mehr als 3.600 Mitarbeiter und betreibt neben www.stepstone.de Online-Jobplattformen in weiteren Ländern. Das 1996 gegründete Unternehmen ist eine Tochter der Axel Springer SE.
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