Grüne Erholung: Wie Investments Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit vereinen
Europäischer Notfall-Klimafonds: Für Wirtschaftswachstum, gegen globale Erwärmung
Verantwortungsbewusste Investments könnten zur Lösung dieses Problems beitragen. Die Europäische Kommission schätzt den Investitionsaufwand für einen grünen Übergang auf 2 bis 3 Prozent des jährlichen Bruttoinlandprodukts (BIP). Viele dieser sogenannten "Übergangs-Investments" sind als Folge der negativen Auswirkungen der globalen Erwärmung zwar nicht sofort rentabel. „Aber wir können uns auf das niedrige Zinsniveau stützen, das als Folge der aktuellen Rezession wahrscheinlich dauerhaft bestehen bleibt. Ein Europäischer Klima-Notfallfonds nach dem Vorbild des Europäischen Stabilitätsmechanismus[1], dessen Erlöse zur Finanzierung grüner Übergangsprojekte von Regierungen oder Unternehmen verwendet würden, könnte die Antwort sein. Auch wenn es im Moment weit hergeholt klingt, besteht die Möglichkeit, das Wirtschaftswachstum, die Eindämmung der globalen Erwärmung und die dringend benötigten Fortschritte bei der europäischen Finanzintegration über einen solchen Fonds miteinander in Einklang zu bringen“, sagt Gilles Moëc.
Investoren mit Schlüsselrolle
„Der Ausbruch des Coronavirus sollte das politische Denken über den Klimawandel und die Notwendigkeit eines entschlossenen und kooperativen Handelns zur Bekämpfung globaler, existenzieller Bedrohungen verfestigen. Es sollte dazu beitragen, öffentliche Anreize für grüne Initiativen zu schaffen und die Schlüsselthemen für das Engagement von Investoren zu stärken“, sagt Lise Moret, Head of Climate Change Strategy bei AXA IM. Da Treibhausgasemissionen (GhG-Emissionen) vom Energiemix und dessen Kohlenstoffgehalt sowie der Energieeffizienz des Endverbrauchs abhängen, sei es ein erster offensichtlicher Schritt, die Bemühung, um den Wandel im Energiemix hin zu grüner Energie zu verdoppeln. „Dies sind die entscheidenden Treiber für politische Entscheidungsträger und Investoren, die den Aufschwung umweltfreundlich gestalten wollen. Investoren können eine Schlüsselrolle spielen, indem sie ihr Engagement ausweiten. Ihr Fokus sollte auf Energie- und Stromerzeugern, aber auch auf dessen Abnehmern liegen, um sowohl die Verlagerung des Energieversorgungsmix als auch Effizienzgewinne in den verbrauchenden Sektoren zu fördern“, so Moret.
Die Sorgen um Umwelt und Nachhaltigkeit mögen im Kampf gegen die Pandemie ins Abseits geraten sein – dennoch sollten sie als ein mittelfristiges Gestaltungsmittel bei der Unterstützung der Volkswirtschaften nicht aus den Augen verloren werden. „Verantwortungsbewusste Investoren müssen sich für den Einsatz bekannter und die Entwicklung weiterer Instrumente einsetzen. Die Botschaft sollte klar und deutlich sein. Wir haben einen Einblick erhalten, was wir tun müssen, um der drohenden Klimakrise entgegenzutreten. Die COVID-19-Krise sollte uns nicht davon ablenken – sie sollte unsere Entschlossenheit stärken und uns gleichzeitig wertvolle Lehren erteilen“, schließt Moret.
[1] https://banken.axa-im.de/content/-/asset_publisher/ZLUQTZlQzVO9/content/a-european-climate-emergency-fund/23818
Lesen Sie hier den vollständigen Bericht „Covid-19: Greening the Recovery“ von Lise Moret: https://banken.axa-im.de/content/-/asset_publisher/ZLUQTZlQzVO9/content/covid-19-greening-the-recovery/23818
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