Heute hat die EU ihre Biodiversitäts- und Farm-to-fork-Strategie („Vom Hof auf den Tisch“-Strategie) veröffentlicht
„Wir begrüßen, dass die EU-Kommission mit ihren heute vorgelegten Strategien den guten Zustand von Ökosystemen, insbesondere in den Bereichen Wasser und Böden, und die Nachhaltigkeit des europäischen Nahrungsmittelsystems stärken will. Wichtig ist dabei vor allem die Verzahnung der unterschiedlichen Politikfelder, die der Grüne Deal anstößt. Der Schutz der Trinkwasserressourcen hängt wesentlich davon ab, dass sich die europäische Gesetzgebung insgesamt an den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie ausrichtet. Das betrifft insbesondere die Landwirtschaft.
Trinkwasser wird in Deutschland zu 70 Prozent aus Grund- und Quellwasser gewonnen, weshalb die Grundwasserressourcen eine besondere Bedeutung für die Trinkwasserversorgung haben. Umso mehr bereiten der deutschen Wasserwirtschaft die teilweise in einigen Regionen zunehmenden Nitrat- und Pflanzenschutzeinträge durch die Landwirtschaft große Sorgen. Daher gilt es, den Gewässerschutz bei der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU noch stärker in den Blick zu nehmen. Um das zu erreichen, müssen Landwirte für finanzielle Förderungen eine Gegenleistung wie das Erreichen von Umwelt- und Gewässerschutzstandards erbringen. Es geht letztendlich darum, Leistungen der Landwirte für den Gewässerschutz gezielt zu belohnen und die nachhaltige Ausrichtung der Landwirtschaft zu unterstützen. Wir begrüßen deswegen auch das Ziel der EU-Kommission, den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln in der EU stark zu verringern. Hier braucht es ambitionierte und verbindliche Zielvorgaben. Übermäßig aufgebrachte Dünge- und Pflanzenschutzmittel gefährden die Qualität der Trinkwasserressourcen – und damit die Trinkwasserversorgung unserer Bevölkerung, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft.
Darüber hinaus gilt: Alles, was dem Schutz der Biodiversität guttut, tut auch dem Schutz der Gewässer gut. Viele Wasserversorger zeigen mit ihrem Engagement, wie Biodiversität und Gewässerschutz bereits heute Hand in Hand gehen. Bestimmte Pflanzenschutzmittel und deren Abbauprodukte bereiten den kommunalen Wasserversorgern immer mehr Probleme, wenn es darum geht, die Verbraucher mit qualitativ hochwertigen und kostengünstigen Trinkwasser zu beliefern. Dies betrifft insbesondere den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Trinkwassereinzugsgebieten. Sollte die Entwicklung insgesamt so weitergehen, bestünde die Gefahr, dass die Wasseraufbereitung technisch immer aufwendiger und teurer würde. Die kommunalen Wasserversorger begrüßen daher ausdrücklich das Ziel der EU-Kommission, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.“
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