Junglandwirt_innen fühlen sich erneut an den Pranger gestellt
Die Westfälisch-Lippische Landjugend e.V. nimmt sich dem Thema Artenvielfalt ebenfalls an. So wurden im letzten Jahr beim Jahresprojekt #landgemacht insgesamt 218 Nisthilfen von den Ortsgruppen im Verbandsgebiet gebaut und aufgestellt. In diesem Jahr gibt es mit WilmasWildbienenWiese (#WiWiWi) ein Folgeprojekt, bei dem den Ortsgruppen Saatgut z.B. für Blühflächen und -streifen jeglicher Art bereitgestellt wird. Und das wurde in den letzten Wochen schon an vielen Orten genutzt, um entsprechende Flächen aktiv zu gestalten. Zudem wurden tausende Samentütchen an öffentlich zugänglichen Plätzen, z. B. Hofläden oder Kirchen, zum Mitnehmen positioniert, damit sich alle am Insektenschutz beteiligen können. „Auch kleine Flächen im Balkonkasten leisten schon einen Beitrag! Wir sind begeistert, wie ideenreich und engagiert unsere Landjugendlichen das Projekt umsetzen! Die dauernden und undifferenzierten Vorwürfe aus der Politik und aus der breiten Bevölkerung, das Gefühl, ständig an den Pranger gestellt zu werden sowie die ausufernde Bürokratie, lassen zurzeit viele Junglandwirt_innen am eigenen Beruf zweifeln – an der eigentlichen Problemlage ändert sich jedoch durch Vorwürfe nichts“, mahnt Stefan Schmidt.
Die Westfälisch-Lippische Landjugend e.V. fordert deshalb eine sach- und fachgerechte Diskussion mit gegenseitiger Achtung und gegenseitigem Respekt. Einseitige Schuldzuweisungen dienen nicht der Problemlösung. Nur mit einem Dialog auf Augenhöhe werden die verschiedenen Probleme und Herausforderungen im Bereich des Artensterbens lösbar. Zeitgleich kann die heimische Landwirtschaft, auch für die nächsten Generationen, erhalten bleiben.
„Viele Junglandwirt_innen sind gut ausgebildet, bereit, in den Dialog zu treten, und ihr Arbeiten viel stärker mit Umweltschutzkonzepten zu kombinieren – angefangen beim noch umweltschonenderen Wirtschaften bis hin zum Vertragsnaturschutz. Wichtig dabei ist jedoch neben gegenseitigem Vertrauen, dass die Landwirtsfamilien davon leben können und die Maßnahmen praxisgerecht und umsetzbar sind. Ein Dialog auf Augenhöhe ist dafür eine zwingende Grundvoraussetzung”, macht Stefan Schmidt deutlich.
Die Westfälisch–Lippische Landjugend e.V. (WLL) ist der größte nichtkonfessionelle Jugendverband im ländlichen Raum in Westfalen–Lippe. Der Verband gestaltet seine Arbeit auf demokratischer Grundlage, überparteilich und konfessionell ungebunden.
Die WLL tritt für den Erhalt und die Verbesserung der lebenswerten ländlichen Räume ein, die insbesondere jungen Menschen Perspektiven und Gestaltungsmöglichkeiten bieten sollen.
Westfälisch-Lippische Landjugend e.V. (WLL)
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