Kampf um die Stadtmeisterschaft: Union tritt in Charlottenburg zum Derby an
Rückblick auf den 26. Spieltag: Union unterliegt Rekordmeister, Hertha siegt auswärts 3:0
Zum Wiederbeginn der Bundesliga war kein geringer als der Rekordmeister FC Bayern München zu Gast im Stadion An der Alten Försterei. Union startete mutig in die Partie, setzte die Bayern aggressiv unter Druck und erspielte sich vor allem in der Anfangsphase die eine oder andere Möglichkeit. Mit zunehmender Spielzeit setzten die Münchener die Hausherren mehr und mehr unter Druck, fünf Minuten vor der Pause brachte Lewandowski den FC Bayern per Strafstoß in Führung (40.). Auch nach dem Seitenwechsel traten die Köpenicker engagiert auf, ein Treffer wollte jedoch nicht gelingen. Der Tabellenführer kontrollierte das Spielgeschehen, Benjamin Pavard sorgte per Kopf schließlich für die Entscheidung (80.) und den 0:2-Endstand.
„Das Spiel hat uns einige Punkte aufgezeigt, rein von der Organisation war es sehr ansehnlich. Man darf nicht vergessen, dass wir vorher nur sechs oder sieben Einheiten im Mannschaftstraining hatten. Dafür hat es wirklich gut ausgesehen, die Leistungswerte haben gestimmt. Die körperlichen Voraussetzungen passen, im Spiel mit dem Ball haben uns die Automatismen und die Präzision noch ein bisschen gefehlt. Daran wollen wir bestmöglich arbeiten“, lautete das Fazit von Urs Fischer zum Spiel gegen den FC Bayern.
Schon einen Tag vorher trat die „Alte Dame“ zum Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim an. Unter den Augen vom neuen Mann an der Seitenlinie, Bruno Labbadia, entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes Spiel, das die Hertha in der zweiten Halbzeit dann deutlich für sich entscheiden konnte. Kevin Akpoguma fälschte einen Schuss von Peter Pekarik ins eigene Tor ab (58.), nur zwei Minuten später erhöhte Kapitän Ibisevic per Kopf auf 2:0 (60.). Eine Viertelstunde vor Schluss machte der im Winter zur Hertha gewechselte Matheus Cunha den Deckel drauf (74.) und sorgte für einen gelungen 3:0-Einstand seines neuen Trainers.
Gegnercheck
Der Einstieg von Investor Lars Windhorst weckte bei Hertha BSC vor der Saison große Hoffnungen. Mit dem neuen Geldgeber und Ante Covic, ehemaliger U23-Coach, der zum Cheftrainer befördert wurde, starteten die Charlottenburger mit der Ambition „Europapokalplatzierung“ in die Bundesligasaison 2019/20. Nach 11 Punkten aus 12 Spieltagen trennten sich die Charlottenburger nach einer 0:4-Niederlage beim FC Augsburg am 12. Spieltag schließlich von ihrem Übungsleiter, für Covic übernahm Ex-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann die Geschicke an der Seitenlinie. Während sich die Blau-Weißen sportlich erholten, endete das Engagement von Jürgen Klinsmann für viele überraschend nicht ganz ohne Nebengeräusche im Februar, sein bisheriger Co-Trainer Alexander Nouri übernahm anschließend für vier Partien, in denen er insgesamt fünf Punkte sammelte. Nachdem die Bundesliga aufgrund der Corona-Pandemie in den letzten Wochen pausierte, stellte die Hertha mit Bruno Labbadia den vierten Neuzugang auf der Trainerposition innerhalb einer Saison vor. Im ersten Spiel unter dem neuen Übungsleiter siegten die Charlottenburger auswärts mit 3:0. „Natürlich haben wir uns das Spiel gegen Hoffenheim angeschaut“, so Urs Fischer auf der Pressekonferenz vor dem Derby. „Bei seinen vorherigen Stationen hatten die Mannschaften von Bruno Labbadia immer eine sehr gute Organisation, standen sehr kompakt, waren aggressiv gegen den Ball, haben aber auch immer versucht Fußball zu spielen. Diese Dinge hat man auch schon am Wochenende gesehen, eine Handschrift des Trainers war erkennbar.“
Vorfreude auf Freitag
„Auchwenn die Situation immer noch sehr ungewohnt ist, freue ich mich natürlich auf Freitag“, ließ Urs Fischer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel verlauten. „Am Schluss ist es ein Derby, das ist ein besonderes Spiel mit vielen Emotionen. Ich bin mir sicher, dass ich nicht viel unternehmen muss, damit die Spieler am Freitag heiß sind. Es ist die Aufgabe jedes Einzelnen, am Freitagabend bereit zu sein. Wir werden das Spiel seriös vorbereiten und wollen punkten. Siege kann und möchte ich nie versprechen, was ich aber versprechen kann ist, dass wir alles daran setzten werden, um erfolgreich zu sein.“ Über einen Sieg und den Titel „Stadtmeister“ würde sich der Trainer in jedem Fall freuen, der Klassenerhalt ist und bleibt jedoch das wichtigste Ziel: „Für mich gilt in erster Linie unser übergeordnetes Ziel – das ist der Klassenerhalt. Auch am Freitag geht es für uns um drei ganz wichtige Punkte, um dieses Ziel zu erreichen. Aktuell haben wir 30 Punkte, die werden am Saisonende jedoch nicht reichen. Wir wollen mit aller Macht die Klasse halten, ein Sieg gegen Hertha würde uns sehr helfen, dieses Ziel zu erreichen. Würde beides eintreffen, wäre das natürlich umso schöner.“
Personal
Urs Fischer muss im Stadtderby auf Innenverteidiger Keven Schlotterbeck verzichten. Der 23-Jährige sah im Spiel gegen den FC Bayern München seine fünfte gelbe Karte und muss deshalb pausieren, dafür könnte Marvin Friedrich nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre zurück in den Kader rücken. Akaki Gogia und Sheraldo Becker müssen weiterhin pausieren, auch Maurice Opfermann Arcones und Laurenz Dehl, die unter der Woche Teile des Mannschaftstrainings absolvieren konnten, stehen am Wochenende noch nicht zur Verfügung. Mit Linksverteidiger Christopher Lenz musste ein Startelf-Spieler vom vergangenen Wochenende das Training am Mittwoch abbrechen. Dagegen sind die Chancen für einen Einsatz von Yunus Malli deutlich verbessert. „Er hatte eine lange Leidenszeit, das war für ihn selbst nicht ganz einfach. Es ist aber wirklich erstaunlich, wie weit er schon ist. Das hat uns alle überrascht. Er ist auf dem Weg zurück und definitiv ein Thema für den Kader“, so Urs Fischer.
Informationen zum Spiel:
Zum aktuellen Zeitpunkt liegen noch keine Informationen vor, ob und auf welchem Kanal das Spiel live übertragen wird. Wie gewohnt informiert Union über den vereinseigenen Live-Ticker und die Social-Media-Kanäle über die Partie
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