Langjähriger AWO-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Schuth geht in den Ruhestand
Mit unermüdlicher Energie und tiefer Leidenschaft hat er dafür gesorgt, dass die AWO in Sachsen-Anhalt sich in den vergangenen 30 Jahren zu einem anerkannten Sozialpartner entwickeln konnte. Schuth forcierte die Entwicklung der Arbeiterwohlfahrt als Mitgliederverband, Vertreter sozialpolitischer Interessen gegenüber politischen Entscheidungsträgern und Sozialdienstleister.
Wolfgang Schuth baute nicht nur den Landesverband Sachsen-Anhalt der Arbeiterwohlfahrt (AWO) auf, sondern begleitete die AWO-Kreisverbände und ihre sozialen Dienste von Beginn an mit großem Einsatz und Idealismus. 1997 veranlasste er die Gründung der AWO Gemeinschaftsstiftung Sachsen-Anhalt und führte in der Anfangszeit ehrenamtlich die Geschäfte. Bei von ihm initiierten Stiftungen der AWO-Gliederungen arbeitet er ehrenamtlich mit. Er unterstützte den Aufbau von Organisationen in Osteuropa, die der AWO in Zielen und Werten nahestehen. Er setzt sich entschieden für Demokratie und Toleranz ein. Vor dem Hintergrund rechtsextremer Tendenzen wurde 2008 auf seine Initiative die Resolution „Demokratie und Toleranz leben“ der AWO verabschiedet. In der AWO moderierte und koordinierte er Veranstaltungen im Rahmen eines bundesweiten Entwicklungsprozesses der AWO hin zu einem modernen sozialen Dienstleister, der 2007 in eine Sonderkonferenz in Magdeburg mündete. In all den Jahren wirkte er im Vorstand der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen-Anhalt mit.
2017 wurde Schuth für sein jahrzehntelanges Engagement im sozialen Bereich mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Gewürdigt wurde dabei auch sein zivilgesellschaftliches Engagement für den Verband, die Gründung der AWO Bulgarien, sein Engagement für Demokratie und Toleranz sowie Hilfen für geflüchtete Menschen.
Schuths Hauptaugenmerk in den vergangenen Jahren galt der Modernisierung der AWO als Komplexdienstleister in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft. Seinen Schwerpunkt setzte er auf die Themen AWO als attraktiver Arbeitgeber in zukunftssicheren Branchen sowie Nachhaltigkeit und Ökologie. So übernahm die AWO eine Vorreiterrolle im Umweltschutz, indem sie als erster Wohlfahrtsverband in Sachsen-Anhalt 2019 erfolgreich nach dem europäischen EMAS-Standard zertifiziert wurde. Durch die IHK wurden 26 AWO-Einrichtungen des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. Das sind ein Drittel der insgesamt 75 EMAS-Standorte in Sachsen-Anhalt.
Wolfgang Schuth ist der dienstälteste Vertreter an einer AWO-Verbandsspitze bei den bundesweit 30 Landesgliederungen und Bezirksverbände der Arbeiterwohlfahrt. Bevor der gebürtige Rheinländer Anfang der 90er Jahre nach Sachsen-Anhalt zog und die Geschäfte im AWO Landesverband führte, war er Referent für Flüchtlingsfragen beim AWO Bundesverband und Rechtsberater beim UNHCR. Er war einer der Initiatoren von Pro Asyl. Am 1. April feierte er sein 40-jähriges Dienstjubiläum bei der Arbeiterwohlfahrt. Corona-bedingt wird Wolfgang Schuth am 29. Mai im kleinen Kreis in der Magdeburger Geschäftsstelle verabschiedet.
Schuths Nachfolge als Vorstandsvorsitzender wird am 1. Juni Hendrik Hahndorf antreten, der im April von der Salus zum AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. wechselte. Ihm zur Seite im dreiköpfigen Vorstand stehen Steffi Schünemann als Vorständin Verband und Sozialpolitik sowie Sebastian Zimmermann als kaufmännischer Vorstand.
Der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. ist ein unabhängiger, anerkannter Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege, der in allen Bereichen der sozialen Arbeit sowie des Gesundheitswesens aktiv ist. Die Werte Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit bestimmen das Handeln der Arbeiterwohlfahrt.
Ehrenamtliches Engagement hat in der AWO eine über hundert Jahre alte Tradition. Als Selbsthilfeorganisation 1919 gegründet, wurde soziale Arbeit in der Arbeiterwohlfahrt anfangs ausschließlich durch ehrenamtliche Arbeit getragen. Ohne dieses Engagement wäre die AWO nur eine Idee geblieben. Die Arbeiterwohlfahrt ist aufgrund ihrer Geschichte und ihres gesellschaftspolitischen Selbstverständnisses ein Wohlfahrtsverband mit besonderer Prägung. Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 wurde die Arbeiterwohlfahrt verboten. Während nach dem 2. Weltkrieg der Verband in den westlichen Besatzungszonen und Berlin (West) wieder gegründet werden konnte, blieb ihr diese Entwicklung in der sowjetischen Zone, der späteren DDR, versagt.
Die Geschichte der AWO in Sachsen-Anhalt begann Anfang des Jahres 1990. Wenige Monate nach dem Fall der Mauer in Berlin gründeten sich die Bezirksverbände Halle und Magdeburg mit tatkräftiger Unterstützung von AWO-Verbänden aus den alten Bundesländern. Mit engagiertem Tun und Einsatz der neuen Mitglieder der AWO in Sachsen-Anhalt gelang es, erste neue Strukturen aufzubauen. Am 21.10.1990 entstand in Quedlinburg aus den beiden Bezirksverbänden Halle und Magdeburg der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. Nach zwei Gebiets- und Funktionalreformen im Land haben wir heute 16 AWO Kreis- und Regionalverbände mit rund 4.500 Mitgliedern. 3300 Ehrenamtliche unterstützen die Ziele der AWO. Zusammen mit dem Landesverband beschäftigt die AWO in Sachsen-Anhalt über 5000 Mitarbeitende in rund 500 Einrichtungen und Diensten.
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