Regionale Produkte von höchster Qualität: Der Haller Bauernmarkt feiert 30-jähriges Jubiläum und zelebriert seine lokale Kulinarik
Allerdings wurde das Markttreiben in den 1990er Jahren nicht neu erfunden, sondern eine jahrhundertealte Tradition wurde neu belebt. Denn die Stadt Hall in Tirol blickt auf eine lange Geschichte als einer der bedeutendsten Marktplätze des Landes zurück und besitzt seit den 1280er Jahren das Marktrecht. Der anfänglich kleine Austausch von Lebensmitteln zur Versorgung von Knappen und Bevölkerung erlangte schnell überregionale Bedeutung. Er zog auswärtige Händler in die Stadt, in der von Lebensmitteln bis zu Luxusgütern praktisch alles angeboten wurde, was der Haller Kaufmann oder der einfache Bürger brauchte. Die große Blütezeit der Haller Jahrmärkte ging allerdings mit dem 18. und 19. Jahrhundert zu Ende. Seit der „neue“ Markt im Zuge der Initiative zur Wiederbelebung der Innenstadt aufgeblüht ist, finden Einkäufer aber dort auch einige Spezialitäten, die ebenfalls eine lange Geschichte haben. Andere regionale Schmankerl sind ganz neue Ideen und entpuppen sich zum Jubiläumsjahr gerade als Renner. Wir stellen zum 30. Geburtstag drei Highlights des Haller Bauernmarktes und der Bauernläden in der Region Hall-Wattens vor:
Exotische Alpengarnelen
Hunderte Kilometer vom nächsten Meer entfernt wächst in der Region Hall-Wattens etwas wahrlich Exotisches heran: Daniel Flock und Markus Schreiner züchten ebendort Speisegarnelen von erstklassiger Qualität. Die Aufzucht der spezielle Sorte „White Tiger“ erfolgt komplett unter Einhaltung ökologischer und nachhaltiger Standards. Die Produzenten verzichten auf jegliche Zugabe von Medikamenten und chemischen Mitteln – stattdessen ziehen sie die Garnelen in heimischen, biologisch gefilterten Gewässern auf und fügen lediglich besondere Meersalze hinzu. Diese artgerechte und stressbefreite Haltung ist die wichtigste Zutat für die ausgesprochen hohe Qualität. Das Konzept geht auf: Die Nachfrage nach den Garnelen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Nun planen Flock und Schreiner einen Ausbau der Zuchtanlage. Die Spezialität gibt es neben dem Haller Bauernmarkt auch in ausgewählten Hotels, Restaurants und Metzgereien.
Frische Tiroler Bio Pilze
Kulinarik wie im Bilderbuch: Direkt hinter den Gemüsefeldern in Thaur wachsen frische Champignons von hervorragender Bioqualität. Ohne künstliche Zusätze und frei von Chemie finden sie regelmäßig ihren Weg auf den Haller Bauernmarkt. Verantwortlich dafür zeichnet sich Biopilz-Gründerin Cornelia Plank. Sie baut die besonderen Champignons an und erntet sie in Handarbeit. Die Produktion findet in eigens für die Pilze reservierten Gewächshäusern statt. Die natürlichen Gegebenheiten der Tiroler Natur in puncto Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden in den Hallen simuliert. Das Ergebnis: Intensiver Geschmack und herzhafte Bissfestigkeit. Es ist ein Genuss für Kenner und Laien gleichermaßen, der die jahrelange Erfahrung und die bedingungslose Hingabe der Bäuerin wiederspiegelt.
Traditionsreiche Tiroler Urforellen
Die Fischzucht in Thaur hat eine lange Tradition: Bereits Kaiser Maximilian I. legte vor 500 Jahren den Grundstein für das Handwerk in der Region. Heutzutage führt Nikolaus Medgyesy, gelernter Maschinenbauer und Fischereimeister aus Leidenschaft, das alte Gewerbe fort. Wie bereits sein Vater vor ihm, züchtet er Urforellen mit viel Liebe und Hingabe von Hand. Der Prozess der Fischzucht ist sehr aufwendig und zeitintensiv. Vom Schlüpfen der Eier bis zum fertigen Fisch vergehen rund zwei Monate – schlaflose Nächte für Züchter Medgyesy inklusive. Die Eier sind im Anfangsstadium hochempfindlich, eine kleine Unregelmäßigkeit kann bereits große Zerstörung anrichten. Die Fische verkauft der Fischereimeister direkt auf seinem Hof und trägt damit maßgeblich zur Erhaltung dieses Tiroler Kulturguts bei. Neben der Tiroler Urforelle hat Medgyesy auch andere Arten wie Seeforelle, Bachforelle, Elsässer Saibling und Tigerfisch im Angebot. Nachhaltigkeit steht bei ihm an erster Stelle, neben dem regionalen Verkauf züchtet er die Fische deshalb vor allem für Besatzungszwecke der Urforelle.
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