Statt Begegnungswochenende Online-Treffen adventistischer Frauen
Digitales Treffen deutschsprechender Frauen
Zwei Jahre lang liefen bereits die Vorbereitungen zu einem Begegnungswochenende der adventistischen Frauen aus der Region Norddeutschland (NDV), doch COVID-19 machte einen Strich durch das Vorhaben. So blieb den Organisatorinnen des Treffens nichts anderes übrig, als kurzerhand ein virtuelles Treffen anzubieten. Pünktlich um 17 Uhr begrüßte Angelika Pfaller, Leiterin der Abteilung Frauen der Freikirche in Deutschland, am vergangenen Samstag (16.05.) Teilnehmerinnen aus den D-A-CH Ländern Deutschland, Österreich, der Schweiz und sogar aus Norwegen. Auch einige Männer hatten sich zugeschaltet. Von ihrem Wohnort in Lanham im Bundesstaat Maryland/USA nahm Heather-Dawn Small teil. Sie ist Direktorin der Abteilung Frauen am Sitz der Weltkirchenleitung.
Die Botschaft – Sei mutig und dankbar!
Aus ihren Wohnzimmern folgten die etwa 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Ausführungen von Heather-Dawn Small. Ihre Botschaft: „Sei mutig und dankbar!“ Ausgehend vom griechischen Begriff „Eucharisteo = Sei dankbar“ sprach sie über die aktuelle Situation der COVID-19 Pandemie und unser damit verbundenes, eingeschränktes Leben. Small entwickelte acht Punkte im Umgang mit den Herausforderungen der Gegenwart. Dazu gehörte, dass wir Menschen etwas Besonderes für Gott seien (Psalm 139,16), dass wir nicht allein seien (Zephania 3,17), der Schmerz vergehen werde (1. Petrus 5,10) und dass das, was uns erwarte, jede Träne wert sei (Offenbarung 21,3.4) und dass Jesus wiederkomme (Offenbarung 22,20).
Obwohl ihre Botschaft Hoffnung und Mut vermittelte, schloss Small ihre 60-minütige Verkündigung mit den Worten „Im Vergleich was noch geschehen wird, ist Corona klein – es kommt noch viel schlimmer!“ Dabei nahm sie Bezug auf die in der Bibel berichteten Ereignisse vor der Wiederkunft Jesu. Die Zuhörenden nahmen es dankbar auf.
Weltweit veränderte Kommunikation
Im Anschluss an das Treffen stellte sich Heather-Dawn Small noch einigen Fragen. Sie berichtete, dass sie gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Raquel Arrais seit Beginn der Quarantäne wöchentlich in Kontakt mit den Leiterinnen der Abteilung Frauen weltweit stehe – mal per Zoom-Live-Schaltung, mal mit vorproduzierten Präsentationen, die sie dann per Internet versende. Außerdem hätten sie eine WhatsApp-Gruppe gestartet, um die regionalen Leiterinnen zu ermutigen und ihnen Tipps zu vermitteln, wie sie mit den Frauen in den Kirchengemeinden in Kontakt bleiben können.
Obwohl sie gerne reise, sei das Beste der vergangenen zwei Monate die Zeit, die sie mit ihrer Familie verbringen konnte. Sie könne von einer Reihe weiterer guter Dinge berichten, die aus dieser Krisenzeit hervorgegangen seien. So habe sie mehr Zeit im Gespräch mit Gott verbracht und eine Menge über die Kommunikation über das Internet und soziale Medien gelernt. Dabei habe sie die wunderbaren Auswirkungen dieser Technik erlebt, Frauen zu erreichen, die sie normalerweise nicht von Angesicht zu Angesicht sehen könne.
Als bedrückend empfand Small in dieser Zeit die Belastung und den Tribut, den ihre Tochter zahlen müsse, weil sie auf der Intensivstation eines Krankenhauses arbeite. Es sei für Psyche und Gesundheit belastend, so viele sterben zu sehen trotz der großen Anstrengungen, das Leben der Patienten zu retten. Am Anfang hätten sie und ihr Mann sich große Sorgen um die Tochter gemacht, dass sie dem Virus ausgesetzt sein könnte, da sie keine angemessene Schutzkleidung zur Verfügung hatte. Aber dann seien sie jeden Morgen um 6:30 Uhr aufgestanden und hätten für sie gebetet.
Auswirkungen auf die Abteilung Frauen der Freikirche
Für die Abteilung Frauen der Freikirche sei die Corona-Krise lebensverändernd. Ihre Sorge gelte den Frauen in den Kirchengemeinden. Viele von ihnen müssten miterleben, wie Angehörige oder Freunde durch den Corona-Virus sterben. Die emotionalen Folgen seien groß: Depressionen, Angst und die Unsicherheit vor der Zukunft. Deshalb hätten sie und Raquel Arrais begonnen, kurze ermutigende Videos zu produzieren und sie auf der Webseite der Abteilung und in den Sozialen Medien zu platzieren. Sie sei gespannt auf die vielen neuen Möglichkeiten, die sich für die Kommunikation und den Kontakt mit den Frauen in Zukunft ergebe. Hunderte, wenn nicht tausende Frauen träfen sich bereits in Zoom-Konferenzen oder WhatsApp-Gruppen jeweils um 19:00 Uhr in der Zeitzone ihrer Region, um miteinander zu beten oder die Bibel zu studieren. Viele Unterlagen dazu seien von den Abteilungsleiterinnen online zur Verfügung gestellt worden.
In Kanada z.B. habe sich eine Gruppe am Muttertag getroffen und gemeinsam einen Film angesehen, dabei miteinander gechattet und Popcorn zuhause gegessen. Small sei überzeugt, dass es sowohl spirituelle als auch emotionale Momente brauche. Viele andere Aktivitäten wie gemeinsames Üben oder auch gemeinsames Ausprobieren vollwertiger Kochrezepte seien möglich. Sie selbst treffe sich einmal pro Woche mit ihren Mitarbeiterinnen zum Bibelstudium und gemeinsamen Austausch. „Gott lässt uns Erstaunliches lernen und zeigt uns, dass wir die traditionellen Wege verlassen und neue beschreiten müssen. So werden wir weitaus mehr Frauen in unseren Kirchengemeinden erreichen, denen wir vorher nie begegnet wären.“ Sie sei gespannt, wie es nach der Quarantänezeit weitergehe, denn alle Leiter hätten geäußert, dass sie mit der Online-Arbeit weitermachen wollten.
Zur Aufzeichnung des Online-Treffens -> https://bit.ly/Frauentreff-D-A-CH
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